Wenn der Aberglaube mitfährt
Seefahrer und Aberglauben gehören zusammen wie Pech und Schwefel. Eine wichtige Rolle spielen der Klabautermann und der Meeresgott Neptun. Sie geistern seit vielen Jahrhunderten durch die Köpfe abergläubischer Seeleute und sind die Grundlage mancher Tradition auf hoher See und bis heute noch sehr lebendig!
Heinrich Heine, Christian Morgenstern und Theodor Storm schrieben über ihn. Und das, obwohl der Klabauter-, Kalfater- oder Klabattermann nur ein Aberglaube ist. Aber einer, der seit Jahrhunderten durch die Köpfe der Seefahrer geistert. Die Figur des Klabautermannes ist verbunden mit der Segelschifffahrt. Er hilft beim Schiffbau, beim Dichten des Schiffsdecks und treibt gerne Schabernack. An Bord macht er sich durch Polter- und andere Geräusche bemerkbar und warnt so den Kapitän, falls Gefahr droht. Man sagt: „Wenn er klopft, bleibt er, wenn er hobelt, geht er.“ Der Klabautermann ist ein Kobold, der aussieht wie ein Matrose. Oder wie Pumuckl. Er hat rote Haare und grüne Zähne, raucht Pfeife und hat einen Hammer dabei, manchmal auch eine Schiffskiste. Seefahrer glauben, dass der Klabautermann ein Schiff nur verlässt, wenn es bald untergeht.
Der Meeresgott wird bestochen
Eine mindestens so wichtige Rolle wie der Klabautermann spielt Neptun im Aberglauben der Seeleute. Die Seefahrer wollen den Meeresgott gnädig stimmen, weil ihr Schicksal in seinen Händen liegt. Neptun herrscht über alle Wellen, Stürme und Seeungeheuer. Deshalb öffnet der Kapitän vor jedem Törn eine Flasche Sherry. Der erste Schluck ist für Neptun bestimmt und geht über Bord, den zweiten Schluck trinkt der Kapitän.
Diese uralte Tradition hat sich bis heute gehalten. Viele (Hobby-)Kapitäne opfern dem Meeresgott sogar den ersten Schluck jeder Flasche Alkohol, die an Bord getrunken wird! Eine andere Tradition mit Neptun ist die Äquator- oder Linientaufe. Immer dann, wenn ein Seemann den Äquator zum ersten Mal überquert, kommt der Meeresgott an Bord und tauft ihn. Dieser alte Brauch wird in Deutschland vor allem noch bei der Bundesmarine zelebriert und nicht jedem Matrosen ist wohl bei dem Gedanken daran.
Die Sache mit dem Schiffsnamen
Das letzte, was Seefahrer wollen, ist Neptun zornig machen. Zum Beispiel weil sie ihr Schiff umbenennen - denn das bringt Unglück! Wer es trotzdem wagt, muss erst den Macoui töten (https://www.youtube.com/watch?v=tlmP868Nl2o). Das ist die grosse Schlange im Kielwasser, die sich an den Rumpf geheftet hat. Sobald der Macoui abgetrennt ist, kann das Schiff neu getauft werden.
Aber auch hier lauern Gefahren: Englische Seeleute wollen nicht, dass ihr Schiff von einer Patin mit roten Haaren oder in einem grünen Kleid getauft wird. Ihre französischen Kameraden wollen nicht, dass die Patin schwanger ist oder ihr Schiff an einem Freitag tauft.
--- Frei nach diverser Literatur, Internetblogs und sonstigen Veröffentlichungen aus dem Bereich der (Sport-)Schifffahrt und im Gedenken an meine Kollegen im Ruhestand, von denen ich den ein oder anderen Schwank aus der Seefahrerzeit mitbekommen habe ---
Auch das noch ...
Nicht jeder der ein Anliegen hat, ist auch ein Anlieger... Es liegt an euch, ob ihr einen richtigen Parkplatz aufsucht oder euch einer Kontrolle durch "Die Wächter des Turmes" (siehe GC4AHAZ) unterziehen wollt.
Achtung: Das neue Versteck befindet sich etwas links des alten Versteckes und deshalb ca. 2 Meter im OFF!
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