Skip to content

Gesteinsformen bei der Bierkellerstrasse EarthCache

Hidden : 5/27/2020
Difficulty:
3.5 out of 5
Terrain:
2 out of 5

Size: Size:   other (other)

Join now to view geocache location details. It's free!

Watch

How Geocaching Works

Please note Use of geocaching.com services is subject to the terms and conditions in our disclaimer.

Geocache Description:


Dieser Earthcache führt dich zum Jubiläumsweiher, der 2008 zum 75-jährigen Bestehen des NVV Villmergen erstellt worden ist. Der Weiher hat zum Ziel, bedrohte Amphibienarten zu schützen. Auf dem Schild des NVV kann man sich über 3 der Arten genauer informieren.

Nebst der Tafel des NVV hat es hier auch eine Tafel des Freiämterweges, welche über die Kirche St. Peter und Paul informiert. Ob hier Stein abgebaut wurde, der für die Kirche verwendet wurde, ist nicht bekannt, könnte aber durchaus möglich sein. Wenn du magst, kannst du dich bei dieser Tafel weiter über die Kirche sowie die historisch spannenden Villmergerkriege informieren.

Nebst Naturschutz und Geschichte hat dieser Ort natürlich auch eine spannende Geologie zu bieten. Du findest hier neben den kleinen Holztreppenstufen eine Informationstafel zur Geologie. Diese musst du nicht zwingend lesen, die Informationen von dort sind im Listing noch etwas ausführlicher beschrieben. Wichtig für den Earthcache sind die neben der Tafel liegenden Gesteinsbruchstücke sowie die Umgebung und deren Gesteinsformationen. Der Name "Bierkellerstrasse" könnte auf eine frühere Nutzung der Sandsteinwände als Lagerhöhlen für Bier zurückzuführen sein.

Geologie

Nach dem Relief lässt sich die Schweiz in drei Teile gliedern: Den Jura mit 10%, das Mittelland mit 30% und die Alpen mit 60% Flächenanteil. Villmergen (roter Punkt) befindet sich im Mittelland:

Das Mittelland ist eine hügelige Landschaft mit einer Neigung gegen Nordwesten. Diesem Gefälle folgend fliessen Gewässer in parallelen Tälern gegen den Jurarand. Diese Täler wurden schon bald nach der Ablagerung des Molassegesteins (Nagelfluh, Sandstein und Mergel) vor 30-13 Mio. Jahren von den ersten Flüssen, z. B. der Ur-Reuss, angelegt. Diese starke Durchtalung zeichnete bereits die Vorstosswege der zukünftigen Gletscher vor.


Während der Eiszeit schliffen diese Gletscher dann die weiten, offenen Muldentäler des Mittellandes aus. Auf den Gletscherrücken wurden verschiedene Gesteinsblöcke aus den Alpen bis weit ins Mittelland hinaus verfrachtet. Der Erdmannlistein zwischen Bremgarten und Wohlen erinnert an diesen Vorgang. Der Erdmannlistein hat auch einen eigenen Earthcache: GC297DP - Erdmannlistein.

Am Ende des Hohlweges vom Biotop Richtung "Chapiziner" tritt eine Gesteinswand aus Nagelfluh zu Tage. Dieses Ablagerungsgestein entsteht aus verkittetem, grobem Geröll. Die gerundeten Gesteinstrümmer (ehemals Schotter) sind noch gut zu sehen. Wenn Sand verkittet wird, entsteht weicher Sandstein. Beidseits des Hohlweges lassen sich Sandsteinformationen finden.

Nagelfluh ist ein Schweizer Dialektausdruck für Molasse-Konglomerate. Nagelfluh ist ein Konglomerat, es besteht aus abgerundetem Flussgeröll. Partikel, die grösser als 2 mm sind, charakterisieren ein Konglomerat. Ihr Anteil im Gestein sollte 50 % übersteigen. Beispiele für Konglomerate sind verfestigte Flussgerölle (als solche sind sie manchmal an einer dachziegelartigen Lagerung zu erkennen) und fossile Strandterrassen, die meist aus gut gerundeten Komponenten bestehen. Zu den ersteren gehören im fossilen Bereich die von Flüssen transportierten Geröllmassen der Süsswasser-Molassen aufsteigender Faltengebirge, die man in verfestigtem Zustand als Nagelfluh bezeichnet, ausserdem alle fossilen Flussterrassen, soweit deren Sedimente verfestigt sind.

Psammite (=Sandstein): Sand besteht aus Körnern, die zwischen 2 mm und 0,063 mm gross sind. Wir beobachten Sand am Strand, als Bestandteil von Dünen oder auch in Flüssen. Mineralogisch besteht Sand überwiegend aus Quarzkörnern, es gibt aber eine ganze Reihe von Sanden, die ausser Quarz auch andere Mineralkörner enthalten. Dazu gehören die viel Glaukonit führenden Grünsande. Schwarze Sande, wie sie die Strände vulkanischer Inseln kennzeichnen, führen sehr oft Olivin, Pyroxen und Magnetit. Im Bereich tropischer und subtropischer Strände bilden kalkige Organismen und deren Zerreibsel Carbonatsande. Sandsteine entstehen aus Sanden durch Diagenese, d.h. eine Verfestigung der Körner durch ein Bindemittel, z.B. Kalk, Ton, Silikat oder Eisen-Verbindungen. Man kann auch bei der Bildung von Sandsteinen prinzipiell drei Arten von Komponenten unterscheiden: Körner, Matrix und Zement. Die Körner sind überwiegend Quarz, auch Feldspäte; untergeordnet können sämtliche anderen Mineralien beteiligt sein (vor allem Schwerminerale), auch Gesteinsbruchstücke, die auf eine Korngrösse von <2 mm abgerieben sind. Matrix bezeichnet meist das mit den Körnern gleichzeitig und zusammen abgelagerte, feinkörnige Material, im Regelfall Ton und/oder Silt. Zement entsteht während der Diagenese durch chemische Ausfällung in den Hohlräumen zwischen den Körnern. Beschreibend lassen sich Matrix und Zement unter dem Begriff Bindemittel zusammenfassen.

Die Verfestigung erfolgt unter „Normalbedingungen“, wie sie an oder nahe der Erdoberfläche vorherrschen, also bei Drücken um 1 bar und Temperaturen um 20°C. Ausnahmen davon bilden Sandsteine, die bis in den Kilometer-Bereich versenkt wurden und bei denen dann spezifische Mineralneubildungen (z.B. Illit) beobachtet werden. Solche Phänomene kennzeichnen schon einen Übergang in den Bereich der Metamorphose. Aus dem Bindemittel ergeben sich die für unsere Zwecke zunächst ausreichenden Gesteinsbezeichnungen (Bezeichnung von Sandsteinen nach Bindemitteln). Dabei wird davon ausgegangen, dass die Körner jeweils zum überwiegenden Teil aus Quarz, im Falle der Arkose auch mit quantitativ bedeutendem Feldspat-Anteil bestehen.

Transport

Je weiter ein Gestein von einem Fluss transportiert wurde, umso mehr ist das Gestein gerundet:

Der Sedimentkreislauf

Korngrösse

  • Gesteine, deren Gemengteile < 1 mm sind, werden als feinkörnig oder - weil nicht mehr mit blossem Auge erkennbar - auch als dicht bezeichnet (Beispiele: Basalt,Ton).
  • Gesteine, deren Korngrössen zwischen 1.0 und 3.0 mm liegen, werden als mittelkörnig bezeichnet.
  • Gesteine, deren Bestandteile grösser sind als 3.0 mm, erhalten die Bezeichnung grobkörnig.

Aufgaben

  • 1. Welche der drei Gesteine des Molassegesteins geäss Listing/Tafel lassen sich neben der Tafel über die Geologie finden? Welches auf der Tafel beschriebene Gestein fehlt?
  • 2. Welche Gesteine liegen neben der Tafel, welche nicht zum Molassegestein gehören? Aus welchem Reliefteil stammen diese Gesteinsbruchstücke wohl?
  • 3. Um welche Art von Sandstein handelt es sich beim Bruchstück vor Ort respektive bei den Wänden des Hohlweges?
  • 4. Betrachte die Bruchstücke von Nagelfluh und Granit vor Ort. Welches Bruchstück wurde weiter transportiert?
  • 5. Schau dir im Listing das Bild zum Sedimentkreislauf an. In welchem Teil des Sedimentkreislaufes befinden sich die Gesteine entlang des Hohlweges? (Das Ende des Hohlweges findest du als Referenzpunkt in den Wegpunkten.)
  • 6. In welche Korngrössenklassen lassen sich die beiden Gesteine entlang des Hohlweges einteilen?


Die Antworten schickst du per Mail an Jack Dalton oder über mein Profil. Danach kannst du loggen, bei Unklarheiten oder Fehlern werde ich mich melden. Logs ohne Nachricht werden kommentarlos gelöscht!



Swissgeocache.ch/forum

Additional Hints (No hints available.)