Die Eroberung von Absurdistan

R egenerationsmäßig bestand nach dem Aufstieg der besonderen Dreifaltigkeiten ein Zwang, der unter Einhaltung der persönlichen Freiheit, eine Burg zu bauen oder zumindest per Gesetz festgeschrieben, eine bestehende Burg, oder Schloss, oder Renaissance-Haus, oder ein Herrenhaus oder mindestens ein Gebilde, welches überwiegend aus durchschnittlich achthundert Zimmern, fünfhundertsechsundfünfzig tragenden Wänden, drei Burggräben und fünfundzwanzig Türmen bestehen musste, zu erobern. Falls es zu dem möglichen Fall der Eroberung gekommen sein sollte, musste auch diese per Erlass unter der Voraussetzung sämtlicher erlassener Beschlüsse in Absurdistan von maximal zwei berittenen Eselsführern durchgeführt worden sein.

8 Tage dauerte der Krieg gegen die eisern gesonnenen Oppositionären, welche sich in den achthunderteinundzwanzig Zimmern verschanzt hatten und als Gegenmittel zur Abwehr der drohenden Gefahr, also der Sachlage, die bei ungehindertem Ablauf des zu erwartenden Geschehens in absehbarer Zeit mit hinreichender Wahrscheinlichkeit einen Schaden für eines der Schutzgüter der öffentlichen Sicherheit oder Ordnung eintreten würde, nur zweihunderttausend rosa-rote Wattebällchen zur Verfügung hatten. Diese reichten immerhin aus, um die Hälfte der Angreifer anhand von Erstickung vollständig auszulöschen und durch eine halbschwere Explosion in die Luft zu sprengen. Doch es nützte nichts; denn als die Munition verbraucht war, waren die Abwehrer so schwach von dem Werfen der Wattebällchen, dass diese binnen weniger Atemzüge die weiße Flagge hissten und aufgaben.

9 mal zwei macht vier, widdewiddewitt und drei macht neune,
wir machen uns die Welt, widdewidde wie sie uns gefällt,
Hey Absurdistan, trallari trallahey tralla hoppsasa,
Hey Absurdistan, hier passiert es, wie es fällt.
Dies war die inoffiziell überlieferte Surpanationalhymne, die nach der Eroberung des Burgschlosses gesungen und in einem tagelang anhaltenden Trinkgelage durchgehend zelebriert wurde.

W ohlwollend der Zulassung, sowie der Unterwerfung des übernommenen Volkes, welches sich nicht nur ergeben hatte, sondern froh war, endlich eingenommen worden zu sein, mussten zur endgültigen Eroberung noch zahlreiche Reglements aufgestellt werden. Die Wichtigste und auch Einzige aller Regeln die aufgestellt wurde, war das Abstellen eines Burgwalls zur Abgrenzung und Eingrenzung, sowie der Einzäunung und der Einfriedung des Burgfriedens. Auf allen kartografischen Bilddarstellungen zur Orientierung wurde fortan Absurdistan als Absurdistan gekennzeichnet.

Plus dem Zusatz Schloss Burgschloss Freiherr im Frauenhaus van den von und zu Absurdistan.

F ortan regierte nun der König unter neuer Flagge das Burgschloss. Da es mit diesem Text eine Pflicht gab, unter einer Flagge zu regieren, musste erst einmal eine Flagge erstellt werden. Die besten Näherinnen des Landes wurden einbestellt, um in einem Wettbewerb ihr Können unter Beweis zu stellen. In zwei Kategorien wurden jeweils eine Flagge genäht und jeweils ein Flaggenmast geschnitzt. Die Beste der besten Näherinnen wurde dann durch den König ermittelt und zur Siegerin geehrt. Sie hatte nun die freie Wahl bei der Gestaltung der Flagge und wurde danach getötet, damit man sie im Falle des Nichtgefallens nicht mehr zur Rechenschaft ziehen konnte.

9 nackte Bullen mit jeweils einem Paar Hirschhorngeweihen, die so angeordnet gewesen waren, dass sie den Umriss von Absurdistan darstellten, zierten von nun an die Flagge. Die Farben des Landes, also schwarz, rot, gelb, grün, blau, weiß, orange und natürlich pink wurden in einem aufwendigen Zicke-Zacke-Heu-Heu-Heu-Ornament eingearbeitet und so detailgetreu wiedergegeben, dass man schon sehr genau hinsehen musste, wo sich die neun nackten Bullen befanden. Zum Glück war die Näherin schon tot, sonst hätte man sie sicherlich in einen Kerker gesperrt und man hätte sie nur mit Pferdeäpfeln gefüttert.

Die Gründung von Absurdistan
Absurdistan - Aufstieg besonderer Dreifaltigkeiten
Die Eroberung von Absurdistan