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GeoTour Bremen 💎 NaturBausteine Innenstadt EarthCache

Hidden : 12/6/2018
Difficulty:
2.5 out of 5
Terrain:
1 out of 5

Size: Size:   other (other)

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How Geocaching Works

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Geocache Description:


----- Achtung -----
Modifizierung fĂŒr die WayPoints06 bis WayPoint12
Diese werden nun als freiwillige Aufgaben gestellt.
Siehe hierzu auch Listing und Note.


Info vorab:
Ein EarthCache in der City; ... geht das und sind Objekte, die von Menschen geschaffen wurden geeignete EarthCache - Themen?
Jein! Groundspeak gibt im Help Center vor, dass es auch „urbane“ EarthCaches geben kann, wenn diese besondere geologische Details vor Ort zeigen, erklĂ€ren und Logfragen zulassen (z. B. Mineralien oder besondere Fossilien in einem verbauten Gestein). Eine generelle Vorstellung eines Gesteins ist jedoch keine geologische Besonderheit und somit nicht als EarthCache zulĂ€ssig. Ebenso ist nicht jedes sichtbare Fossil als geologische Besonderheit einzuordnen. Im Zweifelsfall entscheidet Groundspeak, ob ein Objekt als geologische Besonderheit einzuordnen ist. Vom Menschen geschaffene Orte sind ĂŒblicherweise nicht als EarthCache veröffentlichungsfĂ€hig, da sie kein geologisches PhĂ€nomen sind.

Hier sind jedoch alle vorgegebenen Bedingungen gemĂ€ĂŸ der aktuellen Guidelines erfĂŒllt, denn wir zeigen euch eine Auswahl urzeitlicher Gesteine.


GeoTour Bremen 💎 NaturBausteine Innenstadt

Vorwort:
Natursteine zieren schon seit Jahrhunderten viele GebĂ€ude. Die Anwendung dieser Natursteine bezeugen auch heute zahlreiche GebĂ€ude der Stadt Bremen. Woher diese Steine kommen, wo sie z.B. Verwendung gefunden haben usw., könnt ihr mit diesem EarthCache erfahren; ... wir befinden uns quasi (wenn man so will) in einem Gesteinsgarten mit den urzeitlichen Schöpfungen der Natur, welcher immer zu jeder Zeit öffentlich zugĂ€nglich ist. Dort können die vielen Gesteine angesehen und auch berĂŒhrt werden. Man kann staunen, wie vielfĂ€ltig und verschieden Natursteine sein können.

Höhepunkt des GeoJahres 2002 war der Wissenschaftssommer in Bremen. Aus diesem Anlass wurden die Bremer GeoTouren erstellt, die auf geowissenschaftliche Besonderheiten Bremens hinweisen. Sie beschreiben StreifzĂŒge durch die Stadt zu BaudenkmĂ€lern, weisen auf Kunstwerke der Museen mit geowissenschaftlichem Bezug hin und beschreiben in Lackfilmen die eiszeitliche Geschichte unseres Landes. Die Reihe erfreut sich seit vielen Jahren großer Beliebtheit. Hiermit möchten wir euch zu einem Teil der GeoTour einladen, und zwar zu den Naturbausteinen der Innenstadt.

Um eine geologische Exkursion zu den Festgesteinen des Mesozoikums oder PalĂ€ozoikums durchzufĂŒhren, muss man sich nicht unbedingt auf eine weite Reise machen. Denn die in den FußgĂ€ngerzonen unserer InnenstĂ€dte verwendeten Natursteine liefern hĂ€ufig gute „AufschlĂŒsse” wie der Geowissenschaftler sagt, die manchmal sogar bessere Einblicke in die Gesteine gestatten als es die Herkunftsorte der Gesteine selbst tun. Je nach Verwendung der verschiedenen Gesteine finden sich unsere AufschlĂŒsse in den Fassaden von öffentlichen GebĂ€uden, Banken und KaufhĂ€usern oder als Pflastersteine in Gehwegen. In der Regel geht man achtlos an den Fassaden der GebĂ€ude unserer InnenstĂ€dte vorbei ohne auf die verwendeten Gesteine zu achten. Dieser EarthCache soll dazu einladen, einmal stehen zu bleiben und genauer hinzusehen. Er versucht in allgemein verstĂ€ndlicher Weise auf die Namen, die Zusammensetzung, die Entstehung und die Herkunft einiger ausgewĂ€hlter Natursteine einzugehen. Er will versuchen deutlich zu machen, dass die Geschichte unserer Erde aus dem Studium der Gesteine abgeleitet werden kann. Vielleicht fĂŒhrt dieser EarthCache dazu, die Fassaden und PlĂ€tze der Stadt anschließend mit anderen Augen zu sehen. Die Innenstadt Bremens soll aber nur als ein Beispiel gelten. Ähnliche SpaziergĂ€nge lassen sich in den FußgĂ€ngerzonen jeder anderen Stadt durchfĂŒhren. Sollte diese Anregung dazu fĂŒhren, dass sich der eine oder andere danach selbst auf den Weg macht, um andere Natursteine zu erkennen und deren Geschichte zu erforschen, wĂ€re das erklĂ€rte Ziel dieses EarthCaches erreicht worden.

Zu diesem EarthCache:
Wir werden zunĂ€chst einige ErlĂ€uterungen zu Natursteinen allgemein geben, zeigen den Kreislauf der Gesteine und werden uns dann somit auch Schritt fĂŒr Schritt mit den Gesteinen beschĂ€ftigen, die aus den verschiedensten Regionen stammen und hier an den GebĂ€uden zum Einsatz gekommen sind.

Insgesamt verfĂŒgt die hier angebotene GeoTour ĂŒber rund 20 Stationen und wollten wir alle in Wort und Bild auffĂŒhren und erlĂ€utern, wĂŒrde der Rahmen dieses Listings weit gesprengt werden und die Übersicht ginge verloren. Wir stellen euch daher lediglich 5 Stationen vor und zu diesen werden wir nĂ€here Infos ĂŒber die jeweiligen Gesteine geben, die dort verbaut wurden. An einigen Stationen davon sind auch Fragen und Aufgaben abgeleitet worden, deren Antworten und Erkenntnisse dann spĂ€ter zur Logbedingung werden. Nicht nĂ€her beschriebene Stationen werden wir mit Stichworten auflisten, um so mittels einer Collage ebenfalls einige Antworten auf gestellte Fragen geben zu können.



Verwendung von Natursteinen:
Natursteine werden seit der frĂŒhesten Menschheitsgeschichte als Werk- oder als Baustoffe benutzt. In der norddeutschen Tiefebene standen allerdings nur wenige Festgesteine zur VerfĂŒgung. Die ersten Bausteine waren hier die Lesesteine und Findlinge, die durch die Gletscher der Eiszeiten nach Norddeutschland transportiert wurden. GrĂ¶ĂŸere Blöcke wurden auch zerschlagen und die kantigen StĂŒcke zu Mauern gesetzt. In Bremen konnten durch den Transport ĂŒber die Weser frĂŒhzeitig Natursteine aus dem Wesergebirge verwendet werden. Die Gewinnung von Natursteinen erfolgte ĂŒblicherweise in SteinbrĂŒchen, seltener auch unter Tage im Stollenbau. Man bevorzugte leicht zu bearbeitende Sedimentgesteine. In den SteinbrĂŒchen wurden Bruchsteine gewonnen, die zunĂ€chst ohne jede weitere Formgebung verwendet wurden. Unter Benutzung der natĂŒrlichen Schichtung und KlĂŒftung der Sedimentgesteine konnten mehr oder weniger gleichmĂ€ĂŸige Quader gebrochen werden. Unter Gesteinsart versteht man die ĂŒbliche gesteinskundliche Bezeichnung wie Granit, Gabbro, Basalt, Sandstein, Kalkstein, Marmor oder Gneis.

Bei dieser GeoTour durch die Innenstadt Bremens findet man eine Reihe von klassischen und modernen Naturwerksteinen. In den historischen Bauwerken finden sich, bedingt durch das Transportproblem, bis in die Neuzeit ĂŒberwiegend Gesteine der nĂ€heren Umgebung. Die Gesteine stammen in der Regel aus dem Mesozoikum (Tabelle der Erdzeitalter) der nahe gelegenen Mittelgebirge, seit etwa 120 Jahren auch aus den Vulkangebieten am Rhein oder aus SĂŒddeutschland. JĂŒngere Bausteine stammen aus ganz Europa und neuerdings zunehmend aus der ganzen Welt. An Ă€lteren Bauten findet man auch Beispiele fĂŒr die Verwitterungsprobleme einiger Gesteine. Diese hĂ€ngen in der Regel vom Mineralbestand oder dem Bindemittel ab.

Es finden sich Gesteine aus allen drei Gesteinsgruppen:

den Magmatischen Gesteinen,
den Sedimenten,
den Metamorphen Gesteinen.

Magmatische Gesteine
besitzen aufgrund ihrer Entstehung durch Kristallisation einer heißen Gesteins schmelze in den meisten FĂ€llen ein richtungsloses massiges KorngefĂŒge mit einer homogenen Verteilung der Gemengteile. Tiefengesteine sind in der Regel in einigen Kilometern in der Erdkruste stecken geblieben. Vulkanische Gesteine sind das Produkt von VulkanausbrĂŒchen und zeigen zuweilen ein so genanntes FließgefĂŒge, das wĂ€hrend des Fließens der Lava entstanden ist.

Sedimentgesteine
sind Absatzgesteine, die durch die allmĂ€hliche Ablagerung mineralischer Substanzen zumeist in Form kleiner Partikel aus der Luft oder dem Wasser auf einem Untergrund entstanden sind. Da derartige Ablagerungen ĂŒber grĂ¶ĂŸere ZeitrĂ€ume hinweg nicht kontinuierlich erfolgen, bilden sich in einer solchen Ablagerungsfolge Schichten, die durch verschiedene Strukturmerkmale, durch unterschiedliche mineralische Zusammensetzung oder andere Merkmale auch noch in den kompak tierten (verfestigten) Ablagerungen als solche zu erkennen sind.

Metamorphe Gesteine
entstehen durch Umkristallisation aus verschiedenen Ausgangsgesteinen, die entweder magmatisch oder sedimentĂ€r entstanden sind, durch Einwirkung von hohen Temperaturen und Drucken. Solche VerĂ€nderungen der Umgebungstemperatur oder des Umgebungsdruckes treten in großem Maßstab nur dann auf, wenn GesteinsverbĂ€nde durch Gebirgs bildungen innerhalb der Erdkruste großrĂ€umig verfrachtet werden. Bei Gebirgsbildungen wirkt zusĂ€tzlich ein gerichteter Druck, der die Gesteine durchbewegt und verfaltet. Neu wachsende Mineralkörner und umkristallisierende Mineralarten geben dem Gestein eine parallele rĂ€umliche Anordnung. Eine Schieferung oder Verfaltung ist charakteristisch fĂŒr diese Gruppe von Gesteinen. ​



Der Kreislauf der Gesteine:
Die drei grundsĂ€tzlichen Gesteinstypen der Erde, Sedimentgesteine sowie metamorphe und magmatische Gesteine werden durch geodynamische Prozesse in einem fortwĂ€hrenden Kreislauf immer wieder ineinander umgewandelt. Alle drei Gesteinstypen sind an der ErdoberflĂ€che zu finden, wo sie der Verwitterung ausgesetzt sind (ganz oben). Als Folge entstehen nach Abtragung, Transport und Sedimentation zunĂ€chst Lockergesteine wie etwa Sande. Durch Versenkung und Verfestigung bei relativ niedrigen Temperaturen und Drucken entstehen daraus Sedimentgesteine. Gelangen die Gesteine noch tiefer und sind dabei erhöhten Drucken und Temperaturen ausgesetzt, so entstehen metamorphe Gesteine oder Metamorphite. Weitere Versenkung kann gar zur vollstĂ€ndigen Aufschmelzung des Gesteins fĂŒhren. Aus flĂŒssigem Magma (unten) entstehen bei AbkĂŒhlung magmatische Gesteine. Werden solche magmatischen Gesteine wieder versenkt, können auch aus ihnen metamorphe Gesteine entstehen.  Hebungsprozesse (graue Pfeile im Zentrum und oben links) bringen die unterschiedlichen Gesteinstypen an die ErdoberflĂ€che. Der Kreislauf beginnt von neuem. Die auf der Bremer GeoTour vorgestellten Gesteine sind gemĂ€ĂŸ dieser Grafik farblich als Sediment (grĂŒn), Magmatit (rot) oder Metamorphit (blau) gekennzeichnet.




Soviel zum Vorprogramm und jetzt geht es los.
 
WayPoint01 (Roland) - Elmkalk -
Als Start haben wir den Roland als unseren ersten virtuellen Punkt auserkoren. FĂŒr den Bau dieses Symbols der stĂ€dtischen Freiheit Bremens wurde ein kulturhistorisch bedeutsames Gestein aus dem höheren Teil des Unteren Muschelkalkes verwendet, welches seit fast 1.000 Jahren in zahlreichen SteinbrĂŒchen im Elm nahe Königslutter als Werkstein fĂŒr Bau- und Kunstwerke abgebaut wurde. Heute ist nur noch ein Steinbruch in Betrieb, der vor allem fĂŒr Restaurationszwecke abgebaut wird. Das fĂŒr den Roland benutzte Gestein wird als Oolith bezeichnet, welches aus etwa 1 mm großen kugeligen Kalkausscheidungen, so genannten Ooiden, besteht. Diese zeigen einen konzentrisch schaligen Aufbau, wobei die KalkhĂŒllen meist einen Kern, ein Sandkorn oder Ă€hnliches umschließen.  Ooide bilden sich heute auf der Bahama-Bank in sehr flachem, bewegtem Wasser der Gezeitenzone unter tropischen Klimabedingungen. Die aus dem Wasser durch chemische ÜbersĂ€ttigung ausgeschiedenen Karbonatkörner werden durch die starke Wasserbewegung stĂ€ndig in Bewegung gehalten. Sobald sie eine bestimmte PartikelgrĂ¶ĂŸe ĂŒberschritten haben, sinken sie zu Boden und werden Bestandteile des Sedimentes, das praktisch nur aus solchen Körnern zusammengesetzt ist.  Die Gesteine zeigen hĂ€ufig – wie auch im Kopf des Rolands gut zu sehen – schrĂ€g geschichtete Lagen von leicht unterschiedlicher Beschaffenheit. Sie sind als SchrĂ€gschichtungskörper zu deuten, die sich durch stĂ€ndigen Sedimenttransport in einer Barre im Vorstrandbereich gebildet haben. Die spĂ€tere Verfestigung des Gesteins erfolgte durch feinsten Karbonatschlamm und die Zementbildung mit dem Mineral Calcit.

Die WerksteinbĂ€nke - Elmkalkstein - aus Muschelkalk wurden in der Elm bei Königslutter in der NĂ€he von Braunschweig abgebaut. Damals habe man offenbar einen besonderen Stein fĂŒr die Roland-Statue verwenden wollen, denn die beiden Steinmetze Claws Zeelleyher und Jacob Olde seien vor 600 Jahren nicht ohne Grund extra 150 Kilometer weit gefahren, um den Elmkalkstein zu besorgen. Im Stein selbst wurden Spuren von Organismen wie Muscheln gefunden und das hĂ€ngt damit zusammen, dass der Elmkalkstein vor rund 250 Millionen Jahren entstanden sei, in einer Zeit, als die Gegend um Braunschweig noch tropisches Gebiet war.

Aufgabe 01 zum Roland:
WĂ€hrend verschiedener Restaurationen wurden Teile des Rolands durch einen anderen Sandstein ausgetauscht. Diesen Sandstein findest du auch in Form der SĂ€ule hinter dem Roland selbst und er ist auch in einem anderen WayPoint beschrieben. Vergleiche hier besonders die Strukturen wie Schichtung, SchrĂ€gschichtung, FarbverlĂ€ufe und KorngrĂ¶ĂŸe. Welche Teile wurden offensichtlich mit welchem Sandstein ausgetauscht?


WayPoint02 (Haus d. Bremer BĂŒrgerschaft) - Tonschiefer -
Zur Verkleidung der Fassade und SĂ€ulen im Erdgeschoss wurde ein nicht so ĂŒbliches dunkelgraues Gestein verwendet. Es handelt sich um einen Tonschiefer. Die sichtbaren FlĂ€chen sind BruchflĂ€chen des Gesteins, die durch das Spalten wĂ€hrend der Gesteinsbearbeitung entstanden sind. Das Gestein erweist sich als nicht besonders hart, was der eine oder andere bereits mit Kratzspuren getestet hat. Örtlich kommen cm-große Konkretionen vor und vereinzelt sind noch Fossilien zu finden.

Der Begriff Konkretion wird sehr unterschiedlich verwendet. Allgemein wird er jedoch fĂŒr aus Mineralsubstanzen bestehende unregelmĂ€ĂŸig geformte, meist linsenartige, kugelige, knollige, traubig-nierige, teilweise botryoidale-, aber auch röhrenförmige Körper und fĂŒr rundlich-grobblĂ€ttrige bis "rosenförmige" Gebilde benutzt.
Fossilien sind versteinerte Reste von Pflanzen oder Tieren aus frĂŒheren Erdzeitaltern, die entweder lebend oder kurz nach ihrem Tod von Material bedeckt (“eingebettet”) worden sind. Dies konnte an Ort und Stelle oder nach einem Transport auch anderswo geschehen sein. Eine wesentliche Voraussetzung fĂŒr die Erhaltung der vorwiegend harten Teile eines Tieres oder einer Pflanze ist, dass der zur Zersetzung nötige Sauerstoff fehlt.

Hier und da finden sich auch fĂŒr diese Art von Gesteinen typische Kristalle von Pyrit, einem im frischen Zustand gelbmetallisch glĂ€nzenden Mineral, welches sich bei der Verwitterung in rostbraune Flecken umwandelt. Die dunkle Farbe dieser Art von Gesteinen wird durch fein verteilte organische Substanz und feinst verteilten Pyrit erzeugt.

Ausgangsgestein war ein weicher Tonschlamm, der sich in einer Beckenstruktur im marinen Bereich abgesetzt hatte. Die EntwĂ€sserung des Gesteins durch darĂŒber abgelagerte Schichten wandelte das Gestein zu einem festen Tonstein um. Dieser wurde bei der weiteren Verfestigung zunĂ€chst zu einem Schieferton. Erst bei weiterer Versenkung in der Erdkruste und auftretenden tektonischen Beanspruchungen im Rahmen einer Gebirgsbildung bildete sich daraus ein Tonschiefer. Geowissenschaftler machen diesen Unterschied, da dabei eine Reihe von VerĂ€nderungen im Gestein auftreten, die leicht erkennbar sind und deutlich machen, dass das Gestein durch hohe Drucke und Temperaturen metamorph ĂŒberprĂ€gt wurde. Bei Beginn der Metamorphose werden in der Regel Temperaturen von etwa 200°C und Drucke von etwa 2 kbar erreicht. Dabei verschwinden sedimentĂ€re Kennzeichen des Gesteins, wie die Schichtung und ein möglicherweise vorhandener Fossilinhalt. Tonschiefer sind im GelĂ€nde in der Regel leicht daran zu erkennen, dass sie in klein- bis großrĂ€umige Falten gelegt werden.

Aufgabe02 an diesem Haus zum Tonschiefer:
Wir haben ja oben im Absatz gelesen, dass sich das Gestein nicht als besonders hart erweist (Kratztest) und auch örtlich cm-große Konkretionen vorkommen, vereinzelt können auch noch Fossilien gefunden werden. Schau dir also mal Fassade und SĂ€ulen etwas genauer an.
Hast du eine ErklĂ€rung dafĂŒr, warum die FlĂ€chen der Tonschiefer möglicherweise vorhande Fossilien dennoch nicht freigeben und anzeigen?



WayPoint03 (Alte Pflasterung a.d. Nordseite des Doms) - Glaziale Geschiebe -
Kleine FlĂ€chen aus gut gerundeten Steinen befinden sich hier an der Nordseite des Doms in Richtung Sandstrasse. Im Jahre 2002 stieß man bei Grabungen in einer Tiefe von etwa einem Meter auf eine Ă€hnliche Pflasterung aus kleinen gerundeten Lesesteinen, die beweist, dass der Platz bereits im 13./14. Jahrhundert befestigt gewesen ist. Es handelt sich um glaziale Geschiebe der quartĂ€ren Vereisungen in Norddeutschland. Die glazialen Geschiebe waren in der FrĂŒhzeit der Bremer Stadtgeschichte die einzig verfĂŒgbaren Bausteine in der Umgebung der Stadt. Sie wurden im Umland von den Bauern aufgelesen und in der Stadt verkauft. Bei den meisten dieser Gesteine handelt es sich um Granite, Gneise und Quarzite aus Skandinavien, deren genaue Herkunft sich nicht bestimmen lĂ€sst. Vereinzelt finden sich allerdings auch so genannte Leitgeschiebe, die besonders charakteristische Gesteine darstellen und nur ein lokales Vorkommen im skandinavischen Raum oder der heutigen Ostsee haben. Mit Hilfe dieser Leitgeschiebe lassen sich die Herkunft und die Bewegungsrichtungen der verschiedenen GletschervorstĂ¶ĂŸe der quartĂ€ren Vereisungsphasen rekonstruieren. Weiterhin finden sich unter den benutzten Pflastersteinen auch Feuersteine (Flint). Sie sind leicht erkennbar an ihren dunkelgrauen, glasig glĂ€nzenden BruchflĂ€chen mit muscheligem Bruch. Feuersteine sind diagenetische Bildungen. Ausgangmaterial waren Ablagerungen aus kieseligen Organismen, in diesem Fall KieselschwĂ€mme, die ihre Skelette aus biogenem Opal aufbauen. Die gelöste KieselsĂ€ure wanderte in wĂ€ssrigen Lösungen vor allem entlang von SchichtflĂ€chen und KlĂŒften und schied sich in Form von Knollen oder Lagen um geeignete Kerne herum wieder ab.

Aufgabe03 an diesem Glazialen Geschiebe:
Schau dir die mit dem Geschiebe gepflasterten Stellen mal genauer und aus der NĂ€he an, sicherlich wirst du dort etwas entdecken.
Gerne kannst du mitteilen, ob du den einen oder anderen Feuerstein gefunden hast; ... die Anleitung dazu ist ja oben bereits beschrieben.


WayPoint04 (SchĂŒtting/Markt) - Obernkirch. Sandstein -

Die Erscheinung des GebĂ€udes wird durch die Verwendung von Obernkirchener Sandstein geprĂ€gt. Seit langem wird das Bremer Stadtbild durch dieses Gestein bestimmt. Er wird bereits seit dem 11. Jahrhundert in den BĂŒckebergen unweit der Ortschaft Obernkirchen im Weserbergland abgebaut. Über die Weser gelangte das Gestein sehr frĂŒh nach Bremen. In Bremen wurden die Sandsteine aus Obernkirchen auf dem Teerhof gelagert und von hier aus gehandelt. Daher rĂŒhrt der Name „Bremer Stein”.

Der Obernkirchener Sandstein ist ein zu 95% reiner Quarzsandstein, dessen Struktur von einem gleichmĂ€ĂŸigen Feinstkorn in dichter Packung geprĂ€gt ist. Er ist kieselig mit geringem serizitischem Anteil gebunden. Der Textur nach ist das Gestein so dickbankig, dass große WerkstĂŒcke aus einem Block hergestellt werden können. Vorteilhaft ist die fehlende Schichtung innerhalb der BĂ€nke. Das Gestein ist je nach abgebautem Horizont von weißlicher bis goldgelber und grauer Farbe. Die Gesteine entstanden vor etwa 130 Millionen Jahren zur Zeit der unteren Kreide. Der Ablagerungsraum dieses Gesteins war ein von Hannover bis zur niederlĂ€ndischen Grenze und von Bremen bis nach Rheine reichendes Sedi  mentationsbecken. Im Bereich des Weserberglandes mĂŒndete ein Flussdelta, in dem große Mengen von Sand abgelagert wurden. Das damalige Abtragungsbiet lag im Bereich des heutigen Hils-Waldes, etwa 50 km entfernt. Die Sandsteine finden sich heute in den BĂŒckebergen, dem Harrl, dem Deister und den Rehburger Bergen. Gelegentlich finden sich FĂ€hrten von Sauriern, die im Uferbereich auf Wanderschaft gingen und nach Nahrung suchten. Pflanzenreste zeugen von einem warmen und feuchten Klima. Heute wird der Obernkirchener Sandstein auch gern als Ersatz fĂŒr andere Bausteine in historischen GebĂ€uden verwendet, die nicht so bestĂ€ndig sind und starke Verwitterungserscheinungen zeigen.

Aufgabe04 am SchĂŒtting zu diesem Sandstein:
Schau dir das GebĂ€ude an und dann kannst du sicherlich eine Antwort darauf geben, in welche Farbe sich die ursprĂŒnglich hellgelbliche Farbe im Laufe der Zeit wandelt und gewandelt hat. Einen Pluspunkt kannst du verbuchen, wenn du dann noch den dafĂŒr hier gelĂ€ufigen Namen in Erfahrung bringen kannst.



WayPoint05 (Uferbefestigung der Weser a.d. Schlachte) - Grauwacken -
Die Steine der Befestigung am Ufer kann man als schmutzige Sandsteine beschreiben, die zu einem ĂŒberwiegenden Teil aus Quarzkörnern, aber auch zu einem bestimmten Teil aus FeldspĂ€ten und einzelnen kleinen Gesteins bruchstĂŒcken anderer Gesteine bestehen, die in eine dunkle tonige Matrix eingebettet sind. Wesentliche Merkmale dieses Gesteins sind seine große Festigkeit und HĂ€rte, die durch ein quarzitisches Bindemittel erzeugt werden. Die Zusammensetzung und Sortierung des Gesteins zeigt, dass die Mineralkomponenten nicht weit transportiert und dann schnell abgelagert wurden. Im Harz und Rheinischen Schiefergebirge sind diese Gesteine sehr weit verbreitet.

Sie bildeten sich zur Zeit des oberen Devons vor allem aber wĂ€hrend des Karbons. Sie stellen die Verwitterungsprodukte des im SĂŒden damals bereits gefalteten und herausgehobenen variszischen Gebirges dar. Die nach Norden gerichtete SchĂŒttung dieser Gesteine erfolgte in Form von so genannten Turbiditen, submarinen Sedimentlawinen, die mit relativ hoher Geschwindigkeit den Kontinentalhang in das im Norden gelegene Ozeanbecken hinunterstĂŒrzten. Ein einzelnes Ereignis dokumentiert sich in der Ablagerung von zum Teil mehreren Meter mĂ€chtigen BĂ€nken, die in einer ganz charakteristischen Weise gegliedert sind. An der Basis finden sich zum Teil sehr grobe Konglomerate mit BruchstĂŒcken von Ă€lteren Gesteinen, die zu jener Zeit bereits wieder abgetragen wurden. DarĂŒber folgen die Grauwacken, die einen Großteil der SedimentbĂ€nke ausmachen. Zu guter Letzt legt sich die von der Schlammlawine aufgewirbelte feinste TontrĂŒbe darĂŒber, die hĂ€ufig auch pflanzliche Fossilien enthalten kann. Verkohlte Reste und AbdrĂŒcke von Baumfarnen, schachtelhalmartigen GewĂ€chsen, oder auch ganzen Ästen sind eindrucksvolle Belege fĂŒr die damals dichte tropische Vegetation der Uferzonen. In den Bruchsteinen der Uferbefestigung der Weser finden sich sowohl die KonglomeratbĂ€nke als auch die GrauwackenbĂ€nke mit verkohlten und zum Teil pyritisierten Pflanzenresten und einzelnen Lagen von Tonsteinen. Im Harz entstanden auf diese Weise Gesteinsserien von insgesamt mehreren Kilometern MĂ€chtigkeit, die zum Ende der Gebirgsbildung ebenfalls von der Faltung ergriffen wurden und heute in Gestalt von großen SĂ€tteln und Mulden in AufschlĂŒssen ĂŒberall gut erkennbar sind.

Aufgabe05 zu diesen Grauwacken:
Spurensucher vergangenen Lebens werden hier voll auf ihre Kosten kommen, denn mit jedem Meter an der Uferbefestigung kann man wertvolle Erkenntnisse sammeln und sogar die einen oder anderen verkohlten Reste und auch pflanzliche fossile AbdrĂŒcke finden. Schaut euch die Gesteine an der Uferbefestigung genauer an.
Könnt ihr auf Grundlage der Beschreibungen aus dem Listing Pflanzenreste und einzelne Lagen von Tonsteinen erkennen?
Worin unterscheiden sich diese Bereiche von dem umgebenen Gestein?



Achtung Listing-Modifizierung:
Wegen der vielen Nach- und Anfragen haben wir die folgenden WayPoints mit Wirkung ab dem 19.01.2019 nun als freiwillige Aufgaben gestellt und auch den D-Wert entsprechend angepasst.

WayPoint06 bis WayPoint12 (freiwillig)

Hier haben wir uns die Koordinaten gespart, denn bei dieser letzten Aufgabe fĂŒr diesen EarthCache steuert bitte noch die folgenden Punkte an, die nicht ausfĂŒhrlich im Listing behandelt wurden. Es ist alles fußlĂ€ufig zu erreichen und mit einem ausgiebigen Spaziergang zu verbinden. An allen Objekten sind sehenswerte Natursteine verbaut und in der nachfolgenden folgenden Collage aufgefĂŒhrt und benannt.

Hier ist es die Aufgabe:
die Bilder den jeweiligen Objekten zuzuordnen.
Beispiel: Gestein vom Bild XXX befindet sich am Objekt XXX

 

  • Sögestraße, Obernstraße, Martinistraße; ... Bodenplasterung aller 3 Objekte aus der gleichen Gesteinsart:

Es handelt sich hier um ein durch KalifeldspĂ€te gefĂ€rbtes Gestein mit Quarz und Biotit. Die hĂ€ufig leicht parallele Ausrichtung der Mineralbestandteile lĂ€sst erkennen, dass das Tiefengestein schwach metamorph ĂŒberprĂ€gt wurde.

  • Polizeihaus am Wall mit 2 unterschiedlichen Gesteins-Fassaden:

Hier legt bitte euer Augenmerk auf den untersten Sockel, den Erker und die beiden hochgezogenen Giebel, dann könnt ihr die 2 Gesteinsarten ausmachen.

  • Neues Rathaus am Domshof mit einer Fassade aus besonderem Gestein:

Die HohlrĂ€ume dieses Gesteins sind weitgehend mit sparitischem Calcit verfĂŒllt. Dazwischen liegt eine graue, fast graublaue Masse aus tonigem Kalk. In manchen Lagen finden sich grĂ¶ĂŸere weiße Calcit-FĂŒllungen bis 1 cm. Manche Blöcke wirken ungeschichtet, andere dagegen zeigen eine SchrĂ€gschichtung.

  • Fassade des neuen GebĂ€udes der Bremer Bank am Domshof:

Bei nĂ€herem Hinsehen erkennt man schnell, dass es sich um einen Sandstein handelt, der durch zahlreiche bis zu 5 cm große Schalen und SchalenbruchstĂŒcke von Muscheln und Brachiopoden, seltener auch Schnecken und Seeigeln gekennzeichnet ist. Es ist ein ungleichkörniges hochporöses Gestein. Zu einem ĂŒberwiegenden Teil besteht es besteht aus Quarz, aber auch aus FeldspĂ€ten und GesteinsbruchstĂŒcken.

  • Deutsche Bank am Domshof mit weithin farblich sichtbar auffĂ€lliger Fassade mit einem besonderen Gestein:

Dieses Gestein ist ein Werkstein aus dem so genannten Plattensandstein, einem Horizont im Unteren Buntsandstein. Die Körner des Sandsteins bestehen aus farblosem Quarz, aus gelblichem Feldspat, hellem Muskovit und den Schwermineralen Rutil, Zirkon, Magnetit und Turmalin. Die Bindung der Körner erfolgt durch Kornkontakte an den roten tonigen UmhĂŒllungen. Wer die Entstehung dieser Gesteine verstehen will, muss sich in die Zeit der Trias, einem Zeitraum zwischen 250 bis 200 Millionen Jahren vor heute, zurĂŒckversetzen, aber das wĂŒrde hier nun wirklich zu weit fĂŒhren.



Eure Antworten
aus den Aufgaben schickt uns bitte per Mail und danach dĂŒrft Ihr den EarthCache sofort loggen. In den EarthCache-Guidelines ist bewusst nicht vorgesehen, dass auf eine Logfreigabe seitens des Owners gewartet werden muss. Wir werden die uns zugesandten Antworten und Lösungen auf ihre Richtigkeit prĂŒfen. Sollte es gravierende Abweichungen zu denen geben, die wir erwarten dĂŒrfen, werden wir uns melden. Es ist zwar keine Logbedingung, aber wenn Ihr wollt, macht ein Foto von Euch und einer frei wĂ€hlbaren Position im Bereich dieses EarthCaches.

Anmerkung:
Können die Aufgaben nicht mindestens zu 75% erfĂŒllt werden, ist auch ein Found it gemĂ€ĂŸ der z.Zt. gĂŒltigen Guidelines zu unterlassen. Found it- Logs, die - auch auf Nachfrage hin - ohne Antworten zu den Aufgaben kommen, werden demnach natĂŒrlich kommentarlos gelöscht.

Noch was:
Bei diesem EarthCache handelt es sich nicht! um eine von der Stadt Bremen und/oder involvierten TrĂ€gern initiierten bzw. angebotenen Dienstleistung und er soll auch nicht den Anschein erwecken. Daher können Stadt und TrĂ€ger nicht fĂŒr etwaige durch Nutzer verursachte und davongetragene SchĂ€den oder Fehlverhalten im Rahmen der Nutzung dieses EarthCaches haftbar gemacht werden.

Viel VergnĂŒgen bei diesem EarthCache fĂŒr die ganze Familie und wir wĂŒrden uns natĂŒrlich ĂŒber eine Weiterempfehlung an Freunde und Bekannte sehr freuen.

Team N51E06

 
Quellen:
Einen Dank fĂŒr die Mithilfe zur Realisierung dieses EarthCaches geht an die Stadt Bremen, besonders an Dr. JĂŒrgen PĂ€tzold vom marum in Bremen. Es ist uns gestattet worden, aus den uns ĂŒberlassenen Unterlagen einige Texte und Bilder, die wir diesem EarthCache angepasst haben, auszugsweise fĂŒr das Listing zu nutzen und umzusetzen.






"Unfortunately we needed to refrain from adding an English version as it would have made the listing too long, complex and confusing. In case you do need an English translation kindly do not hesitate to contact us and we will look for a solution. Or you may want to try an online translation service.
Thank you very much for your kind understanding."
Bernd of team n51e06


Additional Hints (Decrypt)

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)