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Geonaturpark Frau Holle Land: Der Teufelsstein EarthCache

Hidden : 1/29/2019
Difficulty:
3.5 out of 5
Terrain:
2.5 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:


Dieser Earthcache wurde für Team GG WG - beigeisterte Mineraliensammler und Geocacher - als geologisches Highlight zum 16.000sten Fund erstellt.

Der Teufelsstein in Wolfterode

 

Schauen wir zunächst die geographische Lage an:

dicht am östlichen Ortsrand von Wolfterode liegt der so genannte Mühlstein bzw. Teufelsstein.

Seine Gestalt hat man mit einem Frosch verglichen, der seinen Rücken dem Dorf zukehrt und nach Nordosten schaut. In der Tat erhebt sich der Mühlstein/Teufelsstein recht sanft von der Dorfseite her und bricht gegen Nordosten in einer Steilwand ab, welche fast die Form einer Konzertmuschel hat und gegen Regen und Wind Schutz bietet. Solche Felsdächer werden Abriss genannt und dienten oft den vorgeschichtlichen Bewohnern als Unterschlupf.

 

Betrachten wir nun die geologischen Verhältnisse:

 

der Fels besteht aus Plattendolomit und gehört damit dem oberen Zechstein an. Als kahler Kegel ragt er fast 20 Meter aus dem Acker- und Grasland der Umgebung empor.

Der Mühlstein reiht sich in eine Anzahl von Kuppen ein, welche die Umgebung prägen und den Übergang vom Zechstein des Meißner-Vorlandes zu den vom Buntsandstein geprägten Fußflächen des Meißners bilden.

Die Landschaft ist ferner durch unterirdische Auslaugung gekennzeichnet, die sich aber um Wolfterode herum nicht in Erdfällen, sondern nur in flachen Senken äußert.

Eine solche Senke befindet sich östlich des Mühlsteins und war in früheren Zeiten durch einen Teich ausgefüllt, der aber im 18. Jahrhundert schon verlandet und in eine Wiese umgewandelt war.

Vom Boden der Halbhöhle auf der nordöstlichen Seite bis zum Scheitel des Mühlsteins sind es rund zehn Meter. Die Halbhöhle ist 14,5 Meter breit und bis zu 6,7 Meter tief, wobei der untere Teil am tiefsten in den Berg hineinragt. Der Blick geht gegen Nordosten, in Richtung auf die aufgehende Sonne zur Zeit der Sommersonnenwende. Die Lage der Halbhöhle, offen gegen Nordosten zur aufgehenden Sonne, könnte eine Bedeutung für unsere vorchristlichen Vorfahren gehabt haben. Geringe Funde von vorgeschichtlicher Keramik belegen die Anwesenheit von Menschen an diesem Ort, eine wissenschaftliche Grabung fand noch nicht statt. Die muschelförmige Halbhöhle zeigt auf Menschen mit entsprechender Sensibilität übrigens eine besondere Wirkung, die vielleicht in der Form begründet ist.

Verwitterung und Abtragung

modellierten in diesem Karstgebiet bizarre Felsformationen, welche die Namen Ellerstein, kleiner und großer Marstein, Todstein und „Mühlstein bzw. Teufelsstein“ tragen. Die Lage in einer Reihe wird mit dem Absinken der Zechsteineinheiten unter das des Meißnermassives gedeutet.

Da die umliegenden Kalksteine weicher waren, erlagen sie Verwitterungserscheinungen. Teilweise sind auch Höhlenbildungen anzutreffen.

Verwitterung, was ist das denn?

Unter Verwitterung versteht man die Zersetzung von Gestein. Dabei spielen mehrere Prozesse zusammen, die den physikalischen Zerfall, die chemische Veränderung und die biogene Zersetzung des Gesteins wegen dessen exponierter Lage an oder Nahe der Erdoberfläche herbeiführen.

Beispiele für physikalische Kräfte sind die Einwirkungen von Boden- und Niederschlagswasser, Eis, Wind und Temperaturschwankungen. Das Ergebnis von Verwitterung ist Gesteinszerstörung.

Man unterscheidet folgende Arten der Verwitterung:

Bei der physikalischen Verwitterung bleiben die gesteinsbildenden Materialien erhalten. Sie wird hervorgerufen durch

Frost – Salz – Druckentlastung – Volumenschwankungen durch das Quellen von Mineralien – Einlagerung von Wasser – Temperaturunterschieden.

Bei der chemischen Verwitterung werden die gesteinsbildenden Materialien umgewandelt bzw. neu gebildet z. B. durch chemische Reaktionen mit Säuren (Kohlensäure – saurer Regen) – Lösung wasserlöslicher Gesteine (Salz, Kalk) – Hydrolyse (Lösung von Kationen Ca++, K+, Mg++ usw. durch H+ Ionen).

Biotische Verwitterung z. B. durch - Wurzelsprengung – organische Säuren (Citronen-Wein- bzw. Saluzylsäure) aus den Abbauprodukten von Mikroorganismen, Pflanzen und Tieren, deren Wirkung sich durch die anorganische Kohlensäure verstärkt.

Humus (lateinisch für Erdboden)

Bezeichnet im engeren Sinn in der Bodenkunde die Gesamtheit der toten organischen Substanz eines Bodens. Er unterliegt vor allem der Aktivität der Bodenorganismen, die durch ihre Stoffwechsel Aktivitäten laufend zum Auf-, Um- oder Abbau des Humus beitragen.

Humus besteht aus einer Vielzahl komplexer Verbindungen, die nach dem Absterben organische Materie freisetzen und durch Bodenorganismen. Niedermolekulare Kohlenhydrate und Proteine werden schnell zersetzt, komplexe Verbindungen wie Cellulose oder Lignin werden langsamer abgebaut. Daher verweilen bestimmte Humusbestandteile nur wenige Wochen oder Monate im Boden (Nährhumus), andere jedoch Jahrhunderte oder Jahrtausende lang.

Felshumus

Ist eine spezielle Form davon. In der ersten Stufe entsteht ein Humus, der auf verwittertem Gestein aufliegt. Dieser Felshumusboden bildet sich durch eine Aufakkumulation abgestorbener Pflanzen.

Die häufigsten Pionierpflanzen bei der Besiedlung blanker Felsen sind Flechten und Moose, die der Oberfläche des Gesteins anhaften. Deren Biomasse sammelt sich mit der Zeit als Humus in den Mulden des Gesteins und in den durch physikalische Verwitterung entstandenen Spalten. Die Flechten und Moose fördern durch ihre Ausscheidungen außerdem die chemische Verwitterung des Felsens. Sobald der organische Gehalt der Auflage unter 30 Gew. % sinkt, liegt ein Mineralbodenhorizont vor. Damit ist der nächste Bodentyp der Entwicklungsreihe, der Syrosem, erreicht. Wenn der Anteil mineralischer Substanz in einzelnen Ritzen bereits sehr hoch ist, gehen Felshumusböden fließend in Syroseme über, sodass beide Bodentypen direkt nebeneinander liegen.

 

Die Dauer des Entstehens und Vergehens von Gesteinen lässt sich nicht genau vorhersagen, aber der Zustand zum Zeitpunkt eures Besuches lässt sich gut beschreiben.

Z u r   B e a c h t u n g:

Dieser Earthcache zeigt eine erdgeschichtliche Sehenswürdigkeit der unbelebten Natur, ein Naturdenkmal, das Erkenntnisse über die Entwicklung der Erde und der Entstehung des Lebens vermittelt. Es dient aber auch als Lebensraum von Tier- und Pflanzenarten.

Bitte verhaltet euch entsprechend umsichtig und schont die Natur. Es ist nicht erforderlich und nicht erlaubt solche Naturräume zu beschädigen (Steine schlagen, Pflanzen zu entnehmen etc.).

Die geologische Formation ist frei zugänglich, doch Vorsicht! Bitte seid auch auf eure eigene Sicherheit bedacht und verhaltet euch entsprechend.

 

Kommen wir nun zum Mühlstein / Teufelstein an den Koordinaten zurück. Der Betrachter erkennt die Strukturen vor Ort mit bloßem Auge. Dort tritt die Gesteinsformation bis auf wenige Zentimeter an den Wanderweg im Naturpark Frau Holle Land heran.

 

Um diesen Earthcache zu loggen beantwortet bitte folgende Aufgaben:

Begebt euch zu der Formation und betrachtet die Felsformation genauer.

a) Wie stellt sich die Gesteinsoberfläche dar (Farbe, Haptik, äußere Erscheinung)?

b) Was vermutet ihr, welche Verwitterungsart(en) ist/sind für die in Erscheinung tretende Halbhöhle verantwortlich?

c) Das Listing beschreibt diverse Verwitterungserscheinungen. Welche Arten der Verwitterung könnt ihr an der Formation auch erkennen?

d) Könnt ihr Spuren von Felshumus und/oder Pionierpflanzen entdecken?

Nachdem ihr die Antworten an mein Profil gesandt habt, darf sofort geloggt werden. Sollte es Probleme mit den Antworten geben, melde ich mich.

Geloggte Besuche, von denen ich keine Mail bekommen habe, werden gelöscht.

Stellt bitte ein Foto als Nachweis des Besuches mit ein, dies ist eine Logbedingung.

Viel Spaß beim Erkunden wünscht

Herbalwitch1965

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quellen für Text und Bildmaterial: Infotafel vor Ort; Wikipedia; eigene Aufnahmen

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