Skip to content

Sächsischer Marmor EarthCache

Hidden : 3/8/2019
Difficulty:
1.5 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   other (other)

Join now to view geocache location details. It's free!

Watch

How Geocaching Works

Please note Use of geocaching.com services is subject to the terms and conditions in our disclaimer.

Geocache Description:


Click >> here << for an English PDF-Version

Dies ist ein Earthcache mit 2 Stationen in der Leipziger Innenstadt. Nehmt Euch ein MASSBAND mit oder ein Smartphone mit Lineal-App.

-------------------------------------------------------------------------------

Sächsischer Marmor

Rochlitzer Porphyrtuff, wie der "Sächsische Marmor" eigentlich genannt wird, ist ein vulkanisches Gestein, das vor etwa 280 Millionen Jahren aus kieselsäurereichem Magma entstanden ist. Saure Lava ist sehr zähflüssig, sodass sie einen Vulkanschlot zusetzen kann. Der Druck im Inneren des Vulkans erhöht sich dann so lange, bis es zu einer gewaltigen Explosion kommt, die Gas, heiße Aschepartikel und Lava teilweise kilometerhoch in die Luft eruptiert. Der Großteil dieses höllisch heißen Gemisches fließt durch die hohe Dichte allerdings als sogenannter "pyroklastischer Dichtestrom" hangabwärts am Boden entlang, je nach Dichte und Größe der Partikel sind "Glutwolke" oder "Glutlawine" hier sehr plastische Begriffe. Als Pyroklasten, die mehr als 75% eines pyroklastischen Dichtestroms ausmachen, bezeichnet man Gesteinsfragmente vulkanischen Ursprungs, die beim Ausbruch pulverisiert wurden oder durch die innere Reibung in einem Dichtestrom entstanden sind. Weitere Bestandteile des Dichtestroms sind feine Kristalle, Bims oder Glasfragmente.

Pyroklastischer Strom
(Ein pyroklastischer Strom am Vulkan Sinabung auf Sumatra. © vulkane.net / Marc Szeglat)

Ein Großteil dieses pyroklastischen Dichtestroms lagerte sich damals über mehrere Eruptionswellen mit einer Mächtigkeit bis zu 100 Metern in der Nähe des explodierten Vulkanschlotes locker zu einem kegelförmigen Berg ab, dem heutigen Rochlitzer Berg. Hohe Hitze im Dichtestrom führte dazu, dass die einzelnen Bestandteile zusammengebacken bzw. verschweißt wurden. Allgemein nennt man solche verfestigten Ablagerungen Ignimbrite. Wenn die Bestandteile relativ klein sind, also überwiegend aus vulkanischer Asche bestehen, spricht man von Tuff. Da in unserem Falle neben Asche aber auch größere Pyroklasten, sogenannte Lapilli (ital. "Steinchen"), enthalten sind, kann man Rochlitzer Porphyrtuff tendenziell auch als Lapillituff bezeichnen. Trotz struktureller Ähnlichkeiten ist die Bezeichnung "Porphyr" im Grunde aber falsch, da Porphyr durch die Abkühlung flüssigen Magmas und dessen Kristallisation entsteht und nicht als pyroklastisches Sediment.

Freiliegende Blöcke des rötlichen Rochlitzer Porphyrtuffs wurden bereits in der Bronzeit zu Mühlsteinen bearbeitet, als erster Beleg für den Abbau im Steinbruch gilt die 1105 geweihte St. Kilianskirche in Bad Lausick. In den folgenden Jahrhunderten wurde der "sächsische Marmor" in vielen Bauwerken und Denkmälern verwendet (s. auch zusätzliche Wegpunkte). Beliebt bei Bildhauern ist der Stein, weil er wie Weichstein bearbeitet werden kann. Feinschliff ist auch möglich, allerdings lässt er sich nicht polieren. Für eine häufige Verwendung spricht auch seine Beständigkeit gegenüber Frost und anderen Aggressorien.

Wegpunkt 1 führt uns in die Moderne, zum Haus Böttchergäßchen des Stadgeschichtlichen Museums Leipzig. Der 2004 eröffnete Neubau beeindruckt mit seinen Fassadenplatten aus Rochlitzer Porphyr. Durch die Frische der Fassade kann man auch hervorragend die einzelnen Bestandteile des Sächsischen Marmors betrachten. Beantwortet hier zwei Fragen:

1) Könnt Ihr im Gestein Lapilli erkennen? Welche Farbe haben sie? Welche Form überwiegt und welchen Durchmesser kannst Du maximal bestimmen?

2) Eine andere Art von Einschluss in Gestein sind Fossilien, zum Beispiel Überreste oder Spuren von Tieren oder Pflanzenabdrücke. Wenn ein Lebewesen nach dem Tod vor Verwesung geschützt in Sand, Schlamm oder Lehm eingegraben wird, wie in einem Flussbett oder am Meeresboden, kann es im Laufe der Jahrmillionen mineralisieren. Dies geschieht, wenn sich immer weitere Sedimentschichten darüber ablagern, den Druck erhöhen und Schlamm und Sand zu Stein gepresst werden.
Hast Du bei der Betrachtung der Fassadenplatten auch Fossilien entdeckt? Ist das zu erwarten? Begründe Deine Meinung.

Kluft am Obelisken
(Nahaufnahme mit Kluft/ Äderung am Eisenbahn-Obelisken)

An Wegpunkt 2, dem alten Rathaus betrachten wir an den Säulen eine weitere Besonderheit des Sächsichen Marmors, nämlich Klüfte bzw. Äderungen, die uns natürlich auch schon an den Fassadenplatten aufgefallen sind. Diese Klüfte sind natürliche schmale Spalten im Gestein und anfällig für Verwitterung. Eisenhaltige Verbindungen werden dort durch eindringendes Wasser abgeführt, die Kluft bleicht aus. Wenn die Eisenoxide etwas entfernt von der Kluft wieder ausgefällt werden, entsteht eine rötliche Randzone. In der Kluft kristallieren dann zum Beispiel Quarze oder Calcite aus und verschließen die "Wunde" wieder. Schaut Euch die Klüfte an den Säulen an und beantwortet folgende Fragen:

3) Welche Breite haben die ausgeprägtesten Klüfte?

4) Entdeckt Ihr auch Kristalladern in den ausgeblichenen Äderungen, wie auf der Nahaufnahme vom Eisenbahn-Obelisken oben?

Optional) Wie jeder Earthcache-Owner freue ich mich über begleitende Fotos, gerne auch an bzw. von den zusätzlichen Referenzpunkten.

-------------------------------------------------------------------------------

Und jetzt? Bitte sendet die Antworten VOR Verfassen des Logeintrags an mich, per Message-Center wäre mir am liebsten. Eine gesonderte Freigabe erfolgt nicht, Ihr dürfte nach Beantwortung der Fragen sofort loggen. Falls etwas nicht stimmt, melde ich mich. Wenn zu einem Logeintrag keine Antworten gesendet werden, werde ich ihn ohne vorherige Ankündigung löschen.

Anmerkung: Ursprünglich war der Cache auf 6 Stationen angelegt, aber die restriktiven Regeln für Earthcaches im städtischen Umfeld ließen leider keine weiteren sinnvollen Stationen zu. Für echte Earthcache-Fans habe ich diese Referenzpunkte aber mit kurzen Hinweisen ebenfalls aufgeführt. Ich empfehle deren Besuch in der ursprünglich vorgesehenen Reihenfolge (d. h. zunächst Extra 1 u. 2, dann die WP 1 u. 2 und zum Abschluss Extra 3 u. 4), aber es ist zur Beantwortung der Fragen nicht notwendig.

-------------------------------------------------------------------------------

Quellen und weiterführende Informationen:
http://www.vulkane.net/vulkanismus/pyroklastische-stroeme-glutwolken.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Rochlitzer_Porphyr
https://www.porphyrland.de/medien/dateien/porphyrlehrpfad_einzelseiten.pdf

https://www.skyscrapercity.com/showthread.php?t=1928825

Additional Hints (No hints available.)