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Von Kameterrassen und Gletschern EarthCache

Hidden : 3/14/2019
Difficulty:
3.5 out of 5
Terrain:
2.5 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:


Sonntags geht der Erdnuckel gerne spazieren.


 

Bei einem seiner letzten Ausflüge kam er an dieser schönen Stelle vorbei. Und hat sich gefragt wie diese herrliche Landschaft hier wohl entstanden ist. 


 

 

Zuhause wälzte er dann Bücher und suchte Antworten auf seine Fragen im Internet.

Dabei kam eine Besonderheit zu Tage, die unter anderem unseren Teutoburger Wald so sehenswert macht.

In Bielefeld war es früher, vor ca. 200.000 Jahren, wohl ziemlich kalt. Denn es gab Gletscher in dieser Gegend. Diese am Rand des Teutoburger Waldes abschmelzenden Gletscher der Saale-Eiszeit füllten die Ebene der Senne mit Schmelzwassersanden auf. In den folgenden noch immer kalten und vegetationslosen Zeiten wurden die freiliegenden Sande durch Wind in die Quertäler und an die Hänge des Teutoburger Waldes eingeweht. Mächtige Flugsandauflagen entstanden, die bis in die mittleren Hanglagen des südlichen Höhenzuges hineinreichen.

Erst in den steileren Höhenlagen der ersten Gebirgskette tritt der Kreidefels zu Tage. Hier enden die Sandanwehungen. Dieser scharfe Wechsel zwischen den nährstoffarmen Sanden und den kalkigen Kreidefelsen ist deutschlandweit einmalig! Häufig kann man den geologischen Übergangsbereich am Wechsel von Kiefer- zu Buchenwäldern nachvollziehen.

 

Wie kam es aber genau dazu? Der Erdnuckel hat sich belesen. Fangen wir mal hiermit an:

Als Kame (von schottisch Kame = steilhängiger Hügel) bezeichnet man eine Erhebung innerhalb von glazialen (während der Eiszeit entstanden) Aufschüttungslandschaften, die durch die Ablagerung des Eises und seiner Schmelzwässer am Eisrand gegen ein Widerlager entstanden ist. Widerlager können Toteisblöcke, Sand oder Kies sein. Das spätere Schmelzen des Toteises bildet dann den Kame.

Kames sind isolierte Schuttablagerungen unter stagnierendem Gletschereis, die nach Abschmelzen des Eises als Schutthügel im Gelände stehen. Ihre Entstehungsweise kann unterschiedlich sein. Kames aus unsortiertem Schutt in Gebirgstälern sind wahrscheinlich ursprünglich Spaltenfüllungen, deren Schutt von Mittelmoränen stammt. Moränen sind die Gesamtheit des von einem Gletscher transportierten Materials. Oft ist das Lockermaterial der Kames jedoch sortiert und zeigt, dass es sich um lokale Anhäufungen (Akkumulationen) der Fracht von Schmelzwasser handelt.

Kames gehören zu den Kleinformen der glazialen Serie und sind ein Bestandteil der Grundmoränenlandschaft. Im Gegensatz zu den langgestreckten Os-Zügen haben Kames eher unregelmäßige oder rundliche Grundrisse und sind nicht wallartig (wie Oser), sondern haben mehr Rücken- oder Kuppenform. Steilere Seitenhänge begrenzen oft ein flacheres Plateau. Ihre Höhe liegt zwischen wenigen und einigen dutzend Metern; ihre Fläche reicht von wenigen hundert Quadratmetern bis hin zu einigen Hektar.

 

Verwandt mit den Kames sind Kamesterrassen, bei denen das Widerlager stets von einem Talhang gebildet wird. Kamesterrassen finden sich vor allem in ehemals stark vergletscherten Gebirgen wie z. B. den Alpen. Und eben in Bielefeld am Teutoburger Wald.

 

Kameterrassen entstehen nicht subglazial ("unter dem Eis"), sondern als glaziofluviale ("durch das Einwirken von Eis- und Gletscherschmelzwasser entstanden") Ablagerungen an den Seiten von Talgletschern in der Furche zwischen dem Gletscher und dem angrenzenden Talhang durch Bäche, die von höherem Gelände kommend an der Seite des Gletschers entlangfließen. Der Gletscher trägt mit seinem Schmelzwasser zu ihrem Abfluss und mit seiner Seitenmoräne zu seiner Entstehung bei. Er unterliegt also der gleichen Prozeßdynamik wie ein Kame. Nach dem Abtauen bildet er dann eine Terrasse. Also ein stufenartiges Gelände mit ausgedehnter, ebener Fläche.

Kameterrassen sind langgestreckte, oft mächtige Schüttungen, in denen neben den fluvioglazialen Sedimenten auch umgelagertes Material der Seitenmoräne zu finden ist. An der talwärtigen Seite weisen sie Störungen der Schichtung infolge des Abtauens des Eiswiderlagers auf.

 

Die Kameterrasse im Teutoburger Wald ist vom Schmelzwasser eines drenthestadialen (umgangssprachlich Saale-Eiszeit) glazialen Haltes am Nordhang gegen Toteis in der Westfälischen Bucht entstanden/geschüttet worden.


Denk bitte daran, dass du dich in einem Naturschutzgebiet befindest. Die Wege dürfen und müssen für diesen EC keinesfalls verlassen werden!

Ich empfehle dennoch festes Schuhwerk! Mit FlipFlops wird das nix!

Nun aber zu deinen Aufgaben um diesen Earth Cache loggen zu können:

1. Was ist deutschlandweit hier im Teutoburger Wald einmalig?

2. Schau dich um, wie ist der Boden auf dem du gerade stehst beschaffen? Erkläre mit eigenen Worten weshalb gerade hier von diesem Bodenmaterial so viel zu finden ist.

3. Kreativ-Aufgabe: fertige eine Zeichnung an, die die Entstehung und den Unterschied einer Kame und einer Kameterrasse aufzeigt. Erkläre anhand dieser in welchen Abschnitten/Teilen der Kameterrasse du dich an den Listing-Koordinaten und den jeweiligen Wegpunkten befindest.

4. Teile mir die Höhenunterschiede zwischen den Listing-Koordinaten und den Wegpunkten mit, die du vor Ort mit deinem GPS gemessen hast. Erkläre anhand deiner Messungen weshalb wir hier eine Kameterrasse und keine Kame haben. Wenn du dir an den einzelnen Wegpunkten die Sedimente vor Ort genau anschaust, wirst du mir erklären können weshalb es eine Kameterrasse ist und warum sich die dort zu findenden Sedimente im Gegensatz zu denen an den Listing-Koordinaten verändert haben.

5. Als Beweis deines Besuchs füge deinem Log bitte ein Foto von dir, deinem GPS und/oder einem anderen persönlichen Gegenstand von dir aus der Umgebung der Listing-Koordinaten hinzu. Dies ist seit dem 10.06.2019 den Ownern eines EC's wieder gestattet.

Du kannst loggen sobald du mir deine Antworten zugeschickt hast. Sollte etwas nicht richtig sein, werde ich mich bei dir melden.

Quellen: Wikipedia, Naturwissenschaftlicher Verein Bielefeld, Lexikon der Geowissenschaften

Fotos und Zeichnung: Tantchen•

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