Aussichtsturm Schindturm
Diesen Turm errichtete die Sektion Schweinfurt des Rhönclubs im Jahre 1892. Der Schindturm war ursprünglich wesentlich höher. Das obere Stockwerk des Turmes war aus Holz und überdacht. Auf dem Dach befand sich noch eine offene Aussichtsplattform, diese wurde aber wegen Baufälligkeit abgebrochen.
Sanierung des Schindturms
Seit Juni 2017 erstrahlt der Schindturm in neuem Glanz. Der Rotary Club Schweinfurt-Peterstirn hat den Turm in Zusammenarbeit mit der Stadt Schweinfurt saniert und mit einem neuen Dach bestückt.
Die Namen „Schindleite“ und „Schindturm“ lassen vermuten, dass hier vom Mittelalter bis in die frühe Neuzeit der „Schinder“ (auch Abdecker, Fallmeister, Nachrichter) seinen Anger (Schindanger) hatte. Diese Personen hatten unter anderem zur Aufgabe, altersschwache oder kranke Haustiere und Vieh wegzuschaffen. Zeitweise nahmen sie auch im Auftrag der Stadt die Aufgabe des Henkers wahr. Der Schinder gehörte zu den „unehrlichen Berufen“, was nichts mit Unehrlichkeit zu tun hatte, sondern an der Art der Tätigkeit lag, die als ehrlos und verrufen galt. Das trug ihnen den Makel der gesellschaftlichen Verachtung ein. Dies betraf damals, aus heutiger Sicht kaum vorstellbar, auch Berufe wie Schäfer und Müller.
Zur Zeit der Errichtung des Aussichtsturmes am Rand des Hainwaldes bot sich ein ganz anderer Anblick. Denn die Flurgemarkungen „Schind- und Lettenleite“ oberhalb des Höllenbaches waren noch weitläufige Weingärten und der Stadtrand von Schweinfurt lag in einiger Entfernung.
Heute haben Sie von hier einen weiten Ausblick über die Stadt. Im Vordergrund fällt der Blick auf die nach dem Zweiten Weltkrieg entstandenen östlichen und nördlichen Stadtteile Hochfeld und Deutschhof. Dabei sind das Leopoldina-Krankenhaus und das markante blaue Hochhaus, welches lange Jahre als höchstes Wohnhaus Deutschlands galt, nicht zu übersehen.
Viel Spaß Beim Suchen!