Gaius Longinius Speratus

Legionsveteran, Gutshofbesitzer, Privatziegler und Familienvater

1710 wurde im Hof des Großbottwarer  Schlösschens in der Heilbronner Straße 7, ein Inschriftenstein entdeckt, der als Abdeckplatte auf einer steinernen Dole lag. Die Inschrift ist Apollo und Sirona geweiht, zierte ursprünglich einen Tempel und hat folgenden Wortlaut:

„Zu Ehren des Kaiserhauses haben dem Apollo und der Sirona den Tempel mit Bildwerken Gaius Longinius Speratus, Veteran der 22. Legion, der erstgeschaffenen, frommen, getreuen und Junia Deva seine Gattin, und ihre Kinder Pacatus, Martinula, Hilaritas, Speratianus auf eigenem Boden errichtet. Sie haben ihr Gelübde eingelöst, froh und freudig nach Gebühr unter dem Konsulat des Mucianus und des Fabianus. (201 n. Chr.)“

Das archäologische Bindeglied zwischen der 1710 entdeckten Inschrift und den 2013 freigelegten Resten eines Ziegelbrennofens sind römische Dachziegel mit dem Stempel GLSP. Diese Ziegel waren im Umkreis von 20 Kilometern verbreitet, wie Funde aus Weinsberg und Walheim zeigen. Die Inschrift erlaubt die Auflösung der Abkürzung: Gaius Longinius SPeratus. Er war Veteran der in Mainz stationierten 22. Legion. Nach 20-jährigem Militärdienst und der Entlassung aus der Armee hat er sich mit seiner Familie hier niedergelassen. Er lebte in einem Gutshof, den er vielleicht mit seinem Entlassungsgeld aufgebaut hatte und arbeitete erfolgreich als Privatziegler.

2013 entdeckte Markus Pantle die angepflügten Reste eines Ziegelbrennofens. Darin waren mit GLSP gestempelte Ziegel verbaut. Wahrscheinlich handelt es sich um den Ofen des Gaius Longinius Speratus und somit auch bei den benachbarten Gebäuden um seine villa. Das wäre einer der wenigen Fälle in Baden- Württemberg, bei dem der Besitzer eines römischen Gutshofs namentlich bekannt ist.

Dies ist nach 100 gefundenen Döschen mein erster eigener Cache. Wenn ihr die Schautafeln als Ausgangspunkt zur Suche benutzt, dann beachtet bitte den Hinweis, denn es sieht nicht immer so aus , wie es scheint. Ich wünsche euch viel Spass beim Suchen.

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Gaius Longinius Speratus

Veteran of the legion, private brick manufacturer and father of a familiy

In the year 1710 an inscription stone has been found in the Heilbronner Straße 7 in the courtyard of the „Großbottwarer Schlösschen“ (castlette of Großbottwar), that has been used as a covering tablet for a drain box. The inscription is dedicated to Apollo and Sirona and originally graced a temple.

The words on the inscription say:

„To honour of the imperial house  Gaius Longinius Speratus, veteran of the 22th legion, the first-created, religious, faithful; and his wife Junia Deva, and their children Pacatus, Martinula, Hilaritas, Speratianus built a temple on their own land for the Apollo and the Sirona. They took their vows, merry and joyfully and condignly under the consulat of Mucianus and Fabianus (201 AD).“

The archaeological link between the 1710 discovered inscription and the 2013 excavated relicts of a brick furnace are roman bricks with the mark GLSP on them. Those bricks have been widespread in a radius of 20 kilometers, what can be proved by discoveries in Weinsberg and Walheim. The inscription delivers the solution of the abbreviation: Gaius Longinius Speratus. He has been a veteran of the 22th legion, that has been positioned in Mainz. After he has been released of his 20 years of military service, he settled with his family. He lived on a grange, that he probably built with the help of his termination benefits and successfully worked as a private brick manufacturer.

In the year 2013 Markus Pantle discovered the ploughed relicts of a brick furnace, which has been built of bricks with the mark GLSP on them. It probably is the furnace of Gaius Longinius Speratus and the nearby buildings probably were his mansion. This would be one of the rare cases in Baden-Württemberg, where the owner of a roman grange would be known by name.