Ein guter Freund von mir geht regelmäßig an die Decke, wenn es jemand wagt, das böse Wort mit den zwei Ks zu verwenden und wer könnte es ihm verübeln? Seit Brangelina out sind haben es gemischte Doppel insgesamt schwer im allgemeinen Sprachgebrauch und hier ist die Lage ja auch wirklich eindeutig: Das Ufer auf der einen Seite gehört zu Kreuzberg, auf der anderen Seite, das ist Neukölln. Nur genau in der Mitte, wie hier auf der Hobrechtbrücke, das ist weder noch und beides: Kreuzkölln.
Aber um Geografisches geht es ja eigentlich nicht bei dieser Diskussion, die noch immer aktuell ist, und doch um einen verlorenen Posten kämpft. Denn dass dieser Zipfel des unbeugsamen Neuköllns, von zwei Seiten belagert, längst dem übermächtigen Kreuzberg anheim gefallen ist, das wird einem spätestens klar, wenn man die gute alte Undine Apotheke sucht und stattdessen ist da jetzt... genau. Aber bevor man sich der allgemeinen Trauer hingibt, kann man vielleicht ein bisschen zur Undine Apotheke recherchieren und dann ist alles nur noch halb so schlimm, oder eben nicht. Falls übrigens wirklich jemand eine Apotheke sucht: ein paar hundert Meter die Friedelstraße runter gibt es noch eine.
Zum Schluss noch ein kleiner Auszug aus der Liebeserklärung an die Hobrechtbrücke, die ich in der Berliner Zeitung gefunden habe:
Es gibt viele Partybrücken in Berlin, Trubelbrücken wie die Admiralbrücke, Musikbrücken. Es gibt Brücken, über die täglich tausende Menschen strömen, wie die Warschauer Brücke, und ganz einsame Wege über das Wasser. Es gibt Brücken, die sich vor lauter Historie nur so biegen, wie die Bösebrücke, und ganz neue, noch ohne Geschichts-Ballast, oft auch ohne Gesicht. Die Hobrechtbrücke, gelegen zwischen zwei Boomkiezen, ist nichts von all dem und vielleicht gerade wegen ihrer unprätentiösen, beklebten und beschmierten Zerzaustheit so liebenswert und beliebt. Als Ort, an dem man ganz für sich ist. Fast niemand geht über diese Brücke, ohne zumindest für einen Moment am Geländer stehen zu bleiben und mit den Augen an den trauerweidenverhangenen Ufern entlang zu spazieren. Oder am Kaffee-to-go zu nippen. Oder ein kleines Gespräch zu führen. Der Kanal ist still und schön auf diesen Metern, Richtung Treptow kann man nur winzig den Boule-Platz erahnen und die dort sitzenden Beinebaumler.
Vielleicht bleibt ihr hier ja auch noch einen Moment stehen und sinniert und lasst das Auge schweifen oder schimpft einfach im Vorbeigehen ein bisschen vor euch hin, hier ist alles erlaubt.
Der Cache befindet sich mittig auf der Hobrechtbrücke. Der Behälter ist auch ohne große Verrenkungen leicht zu entdecken, kann also auch bei hohem Muggelaufkommen halbwegs unauffällig gefunden und geloggt werden.