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Der alte Rhein in der Üfter Mark EarthCache

Hidden : 9/21/2020
Difficulty:
2.5 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:


Auch wenn der Rhein nicht mehr über das heutige Stadtgebiet Dorsten/Schermbeck verläuft, so hat er dennoch vor Millionen Jahren hier am Freudenberg seine Spuren hinterlassen.

An den Koordinaten befindet sich eine kleine Ausstellung verschiedener Gesteine, die alle in der benachbarten Sandgrube Boer, dem alten Rheinbett, gefunden wurden.

Der Freudenberg in der Üfter Mark ist ein besonderer Ort, denn der "alte" Rhein hat einst das Relief und die Geomorphologie der Region geprägt. Über den Rhein wurde zugleich Geröll transportiert, der hier flussabwärts wieder abgelagert und von Sanden überdeckt wurde. Die einst mitgeführten Steine sind heute noch in den Tiefen der Halterner Sande verborgen und geben nun Auskunft darüber, wo sich der Fluss einst entlangschlängelte. Einige dieser in der Sandgrube Boer gefundenen Gesteine sind an den Koordinaten ausgestellt und diese wollen wir uns in diesem EarthCache näher ansehen:

So befinden sich hier Buntsandsteine aus der Odenwald-/Saarregion, aber auch ein Quarzit aus dem Hunsrück. Neben dem eigentlich für die Üfter Mark typischen Sandstein (Halterner Sande) kann hier noch ein abgelagerter Sandstein aus dem Ruhrgebiet (Ruhrsandstein) besichtigt werden. (Desweiteren ist hier ein Granitfindlig aus der Sandgrube Boer ausgestellt, der allerdings nicht mit dem alten Rhein, sondern mit der Saale-Kaltzeit aus dem Norden hier hingekommen ist. Diesen Stein klammern wir daher aus.)

 

Das alte Flussbett des Rheins reichte noch bis vor 100 Millionen Jahre an den Freudenberg heran. Dabei floss der Rhein genau wie heute schon in nördliche Richtung. Anhand der Herkunft der Steine lässt sich der alte Rheinverlauf gut rekonstruieren. Dabei ist es erstaunlich, dass der Rhein z.B. mit dem Odenwald/Saargebiet damals andere Regionen erschlossen hat, als heute. Auch an den Freudenberg hier in der Üfter Mark grenzt der Rhein seit den Eiszeiten nicht mehr an und hat sich um ca. 25 km weiter westlich nach Wesel verlagert.

 

Der alte Rheinverlauf:

Vor ca. 30 Mio. Jahren, im Tertiär (Oligozän), entstand der Rhein mit dem Einbrechen des Mittelrheingrabens im Rheinischen Schiefergebirge. Er begann bei Brohl und mündete bei Bonn ins Meer.

In den nächsten Mio. Jahren verlängerte sich der Rhein nach Norden hin dadurch, dass das Meer sich langsam zurückzog. Dabei nutzte der Rhein den Niederrheinischen Grabenbruch und floss in einem Delta zwischen Roermond und Emden in die Nordsee. Während der Elster-Eiszeit (vor ca. 500.000 Jahren) und dann später ab der Saale-Eiszeit (vor ca. 400.000 Jahren) wurde der Rhein durch die Eismassen nach Westen abgedrängt. Noch heute prägen mitgeführte Steine den alten Rheinverlauf und geben Einblicke in die unterschiedliche Geologie entlang des Flusses.

 

Sandstein

Sandsteine sind Sediment-/Ablagerungsgesteine mit einem Anteil von mindestens 50% Sandkörnern. Sie entstehen aus lockerem Sand, durch Verfestigung unter Einfluss mechanischer und chemischer Verwitterung. Die Ablagerung erfolgt bänkchenartig durch Änderungen der Sedimentationsbedingungen (verschiedene Korngrößen, Zufuhr anderer Stoffe), sodass Schichten entstehen. Die Quarzkörner lagern sich zusammen und in den Poren dazwischen sammelt sich Wasser. Durch die Verdichtung der Quarzkörner entsteht schließlich ein Festgestein - der Sandstein. Sandsteine sind typisch für den Freudenberg. Neben einem einheimischen Stein (auf dem Bild oben und vielen weiteren in der direkten Umgebung) befindet sich hier ein weiterer angeschwemmter Sandstein aus dem südlicherem Ruhrgebiet.

 

Buntsandstein

Eine klassische Eigenschaft von Buntsandstein ist die rötliche Färbung. Die Rotfärbung weist darauf hin, dass während der Enstehung des Gesteins eine große Trockenheit und seltene, aber starke Niederschläge (Wüstenklima) vorherreschten. Dabei spülten sintflutartige Regenfälle rot gefärbte Sande und Steine in die weitverzweigten Flüsse. Die Aberlagerungen des Flussschlamms verfestigten sich zusammen mit den vom Wind zusammengewehten Sanden im Verlauf von Jahrmillionen zum rot gefärbten Buntsandstein. Mit dem Beginn der Eiszeiten vor 500.000 Jahren begann die Entwicklung des heutigen Flusssystems. Dadurch schnitten sich Flüsse ins Gestein ein und transportierten Buntsandsteine im Rahmen von Erosionsprozessen ab. Heutzutage sind Bundstandsteine neben den anderen Sandsteinenhier den Verwitterungsprozessen ausgeliefert. Die Buntsandsteine an den Koordinaten stammen einst aus der Odenwald-, Saar-, Eifelregion.
Der größte Buntsandstein weist zudem Rippelmarken (Wellenformen) an der Oberfläche auf. Diese Rippelmarken entstehen durch strömende Ereignisse, wie meist herüberfließendes Wasser oder im Sand auch Winde.

 

Quarzit

Beim Quarzit handelt es sich um hellgraue, mitunter fast weiße und sehr harte Sandsteine. Die Sandkörner sind durch ein kieseliges (Quarz) Bindemittel extrem stark miteinander verkittet, so dass man das Gestein nicht mehr als Sandstein, sondern als Quarzit bezeichnet. Dieses Gestein ist sehr widerstandsfähig gegenüber Abtragung und Verwitterung und bildet daher zumeist höchste Berge und Höhenzüge. Die Bestandteile des Quarzites wurden in Flachmeerbereichen bei starkem Wellengang als sehr sauberer Sand mit einem Quarzgehalt von rund 95 % abgelagert. Gewaltige Stürme führten dazu, dass der Sand teils in meterdicken Lagen angehäuft und Fossilien in Linsen zusammengeschwemmt wurden. Zu diesen Fossilien gehören u. a. Korallen, Brachiopoden, Schnecken und Trilobiten (vielfüßige hartschalige Gliedertiere der warmen Ozeane des Erdaltertums). Der Quarzit vor Ort stammt aus dem Hunsrück/Taunus.

Granit

Der Vollständigkeit halber sei hier auch noch der Granit kurz vorgestellt. Er ist der einzige Stein an den Koordinaten, der den Weg aus dem Norden in die Üfter Mark gefunden hat. Er wurde im Rahmen der Saale-Kaltzeit mit den Eismassen nach Dorsten transportiert und blieb nach dem Abschmelzen der Eismassen hier liegen. Granitfindlinge sind im norddeutsche Raum weit verbreitet. Granit ist ein magmatisches Tiefengestein, welches sich aus Quarz, Feldspat und Glimmer zusammensetzt. Heutzutage ist Granit ein beliebter Baustoff.


 

Aufgaben zu den Steinen aus dem alten Rheinbett:



1.) Sandstein: Schau dir den Sandstein (vermutlich aus dem Ruhrgebiet) näher an. Auf der Nordseite (die Seite zur Holzhütte) sieht man eine andersfarbige Besonderheit im Gestein. Beschreibe kurz was du hier siehst. (z.B. Farbe, Verlauf, evtl. kennst du sogar den Namen der Eigenschaft)

2.) Buntsandstein: Schau dir den GRÖßTEN der drei rötlichen Buntsandsteine etwas genauer an. Neben den Wellen (Rippelmarken) auf der Oberfläche weist der Stein einige Löcher/Rillen auf. Stelle eine Vermutung an, wie die Oberfläche des größten Buntsandsteinsteins (Rippelmarken/Löcher) zu ihrer heutigen Form gekommen ist?


3.) Quarzit: Quarzite sind verhärtete und widerstandsfähige Sandsteine. Vergleiche die Oberfläche mit den Sandsteinen. Welche Gemeinsamkeiten & Unterschiede fallen dir sofort auf? (z.B. Farbe, Oberfläche, Struktur)

4.) Bitte füge deinem Logeintrag noch ein Bild an den Steinen bei.


Wenn du mir die Antworten über das Message-Center zugeschickt hast, kannst du sofort loggen. In der Regel melde ich mich innerhalb der nächsten Tage, aber darauf brauchst du mit deinem Logeintrag nicht zu warten.


 

 

Viel Spaß mit diesem EarthCache!

 


 

Literatur:

 

http://www.eifel-natur-reisen.de/de/georaum/nationalpark-region/buntsandsteinfelsen/7

https://www.mineralienatlas.de/lexikon

http://wulfen-wiki.de/index.php/Geologie

http://www.taunuswelten.de/das-gebirge/gesteine-des-taunus/

Fotos: eigene Aufnahmen vor Ort

Additional Hints (No hints available.)