Mattis war nach seinem langen Räuberleben inzwischen nach Nangijala gelangt. In seine Burg waren Ronja und Birk eingezogen. Sie hatten sich von der Räuberei losgesagt und führten ein ziviles Leben. Eines Tages überbrachte ein Bote eine Nachricht aus dem Mattiswald. Er hatte merkwürdige Zeichen gefunden, mit denen er nichts anfangen konnte, obwohl er den Wald kennt, wie seine Westentasche.
Ronja erinnerte sich daran, dass Mattis ihr in frühen Kindheitstagen etwas von einer "Notreserve" erzählt hatte. Irgendwo im Mattiswald hatte er einen Schatz für schlechte Zeiten versteckt. Lovis wusste davon nichts, er hatte es ihr nie erzählt. Aber er hatte Zeichen eingeritzt, damit der Schatz wiederzufinden sei.
Ronja bat den Boten sie zu der Stelle zu führen, an der er die Zeichen gefunden hatte. Sie hatte Mattis die Geschichte nie wirklich abgenommen, schließlich ging es ihnen jeden Winter schlecht, aber jetzt war ihre Neugier geweckt. Sie nahm ihre Laterne mit, damit sie auch im Dunkel des Waldes etwas sehen konnte. Dann folgte sie dem Boten in den Mattiswald.
Sie erreichten die Stelle, an der der Bote die Zeichen entdeckt hatte. Sie knieten sich hin, um sie besser erkennen zu können. Ronjas Herz hüpfte, Mattis hatte sich das wohl doch nicht nur am Lagerfeuer ausgedacht. Sie ahnte, dass diese Zeichen nicht die einzigen im Wald waren.
Der Bote begleitete Ronja den Weg bis zur Burg zurück. An einer alten Steinmauer, die die Bauern zum Trennen ihrer Felder aus den Steinen gesetzt hatten, fand Ronja weitere Zeichen, die anders waren, als die, die der Bote entdeckt hatte. Ronja konnte sie aber deuten, indem sie zwischen den Zeichen das Senkrechte zählte und so zogen sie weiter. Der Weg nach oben offenbarte kleine Zeichen am Eisen. Am Wasserfall hatte sie sich früher oft mit Birk getroffen. An ihm ging es vorbei zurück in die Mattisburg, die sie nie umbenannt hatten, auch wenn es jetzt Ronjas und Birks Burg war.
Am nächsten Morgen zog sie früh los. Im Schein der großen Laterne fand sie einen weiteren Hinweis, den sie früher nie wahrgenommen hatte. Am Grenzstein des Burggartens vorbei gelangte sie zu einer kleinen Höhle im Dorf. Dort leuchtete sie mit ihrer Lampe hinein und fand, was sie suchte. Immer weiter hinauf auf den Berg führte sie ihre Suche. Ganz oben angekommen, genoss sie die Aussicht und schaute sich um. Auch hier hatte Mattis ihr Zeichen hinterlassen.
Sie machte sich an den Abstieg in den düsteren Teil des Mattiswalds. Die Wildruden machten ihr keine Angst mehr, sie hatten sich aneinander gewöhnt. Sie hatten sich hier eingenistet und zogen ihren Nachwuchs auf. Ronja störte sie nur gering, als sie nach einem Hinweis angelte.
Sie gelangte an den Fluss und ging zur alten Furt, obwohl hier täglich etliche Händler entlang ziehen, hatte Mattis einen weiteren Hinweis hinterlassen. Ronja sah ihn diesmal sofort, obwohl sie ihn früher nie wahrgenommen hatte. Am Wegesrand etwas weiter fand sie weitere merkwürdige Zeichen. Dann stand plötzlich in Mitten von Graugnomen, die den Kopf in den Nacken gelegt hatten. Was hatten die nur entdeckt? Im Dunkel des Waldes war so nichts zu erkennen. Sie holte ihre Lampe heraus und entzündete das Licht. Die Graugromen nahmen reißaus. Sie aber zog weiter an die Stelle, an der sie damals unsanft die Rumpelwichtel kennenlernte. Mattis hatte ihr aus der Patsche geholfen und sie sicher heimgeholt. Hatte er mit ihnen etwa gemeinsame Sache gemacht? Womöglich war sie damals schon dichter an sein Geheimnis gekommen, als sie vermutet hatte.
Die "Mattisburg" heißt eigentlich Burg Henneberg und ist ein Nachbau der Burg in Thüringen im Maßstab 1:4. Sie ist in Privatbesitz. Ihr Gelände muss zu keiner Zeit betreten werden. Wer sich dafür interessiert findet am Tor einen Veranstaltungskalender und weitere Hinweise.