Sensationeller paläontologischer Fund im Ellmautal, dem größten Seitental des Großarltals (Österreich)! Auf etwa 1.365 müA wurde bei Aushubarbeiten am Güterweg zur Loosbühelalm ein, in diesem Erhaltungszustand bisher unbeschriebener Saurier lokalisiert.
Diesen Saurer müsste man, so namhafte Paläontologen nach dem ersten Augenschein, der Gruppe der Prosauropoda zuordnen. Prosauropoda, eine zu großen Teilen bipede Art, von der jedoch auch quadrupede (wie der Riojasaurus incertus) existent waren, wurden 2,5 bis 10 Meter lang und wogen bis zu vier Tonnen.
In diesem Fall schätzen die Experten das Lebendgewicht des Fundes auf 3,8 Tonnen. Seine Länge auf maximal 7 Meter. Als Zeichen der Bipedie zeigten sich „deutlich schwächer ausgebildete Vorderextremitäten, die derzeit noch nicht freigelegt werden konnten“, so die Wissenschaftler weiter. Es wir vermutet, dass die Finger bekrallt oder zu Verteidigungszwecken mit (Knochen-Platten) belegt gewesen seien. Die gut erhaltenen Hinterbeine seien kräftig und zum Ende hin ungewöhnlich radial ausgeformt. Den auf ca. 3-4 Meter gestreckte kräftige Hals krönt ein für Pflanzenfresser recht großer, jedoch nur spärlich bezahnter Kopf.
Nach Computer-morphologischen Simulationen wird vermutet, dass sich der Saurier durch eine besondere, bisher unbekannte Geländegängigkeit in Steilgelände ausgezeichnet hat. Er wird sich eher schreitend mit seinen kräftigen radialen Hinterbeinen unter zu Hilfenahme seines kräftigen Halses (sic!) fortbewegt haben. Die verkümmerten, bekrallten Armen dienten wohl nur zur Verankerung im Gelände.
„Dieses mächtige Tier war ideal auf die alpinen Bedingungen angepasst. Es ist einfach wunderbar!“ so ein Experte.
Röntgen-spektroskopische Untersuchungen nach Moro Kaiser komplettierten den ohnehin schon sensationellen Fund für die Alpenregion: die Auswertungen dieser Messreihen lässt darauf schließen, dass der Saurier seinerzeit einen überwiegend rot bis blau schimmernden Lederpanzer trug.
Die Auffindesituation des Schreitsaurus baggerus alpinus, so der wissenschaftliche Name des Fossils, lässt vermuten, dass der Saurier im späten Mitteljura verunfallte. Später, vor rund 25 Millionen Jahren, bei der Entstehung der Alpen durch Auffaltung, wurde das Fossil dann in obere Gesteinsschichten verlagert.
Bis zur vollständigen Sicherung und Verbringen des Fossils in ein geeignetes wissenschaftliches Institut, können interessierte Besucher die Fundstelle an den angegebenen Koordinaten besuchen. Eintragungen im ausliegenden Besucher-Logbuch sind möglich. Beim Abnehmen des "Dose" gehen Sie, wie es sich für einen Paläontologen gehört, sehr achtsam und vorsichtig vor. Bitte bringen Sie auch ein geeignetes Schreibgerät mit!
Die regelmäßige Betreuung des Besucher-Logbuchs übernimmt freundlicherweise eine Kollegin des Büros in St. Johann. Herzlichen Dank.