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Der Wartturm und seine geologischen Geheimnisse EarthCache

Hidden : 1/1/2020
Difficulty:
3 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:


Der Großraum Pforzheim ist geologisch sehr interessant, denn unter unseren Füßen treffen hier “Welten” aufeinander. Geologische Welten, die sehr unterschiedlich sind: nördlich der Enz ist das dominierende Gestein der Muschelkalk (siehe auch die Dolinen nördlich von Pforzheim), südlich der Enz trifft man allerdings hauptsächlich auf den Buntsandstein. Bei einem kleinen Besuch am Wartturm können wir uns beide Gesteine und deren Eigenschaften einmal näher ansehen.

Für diesen EarthCache werden ein Maßband und gegebenenfalls eine Lupe benötigt! Bitte besucht den Cache nur bei Tageslicht!

Der Turm muss nicht betreten werden, wer mag, kann dies aber gern tun. Den Schlüssel zum Turm gibt es beim Turmpaten im Restaurant 200 m westlich (hier ggfs. Öffnungszeiten abklären).

 

Der Wartturm

Der Wartturm wurde im 15. Jahrhundert als Teil der Pforzheimer Stadtbefestigung gebaut und diente als Schutz- und Wachturm. Beim Blick auf den 11 Meter hohen Turm fällt auf, dass seine Tür sehr hoch liegt, die aber über eine Treppe zugänglich ist. Diese Treppe wurde allerdings erst 1869 angebaut, davor musste der Turm mit Leitern betreten werden. Auch das Dach ist neuer: Erst 1975 wurde der Turm überdacht. Der Turm selbst ist aus hellem, gräulich-weißem Gestein gebaut: dem Muschelkalk. Beim Blick auf die Treppe fällt allerdings auf, dass diese aus rötlichem Gestein geschaffen ist: dem Buntsandstein.

Beschäftigen wir uns nun einmal genauer mit diesen beiden Gesteinen: Ein Blick auf die geologische Karte Pforzheims zeigt schnell, dass der Wartberg selbst noch aus Muschelkalk besteht (er liegt nördlich der Enz) und der Buntsandstein erst südlich davon auftritt. Es ist also durchaus logisch, dass der Turm und seine Ringmauer aus dem Material gebaut wurde, das am leichtesten zugänglich war.

 

Geologische Karte Pforzheim und Umgebung. Der blaue Punkt zeigt den Wartturm.
Rosa und Lila: Muschelkalk, Orange und Braun: Buntsandstein
Quelle: https://www.geoportal-bw.de (LGRB-BW GK50)
[abgerufen: 06.01.2020]Datenquelle: LGL, www.lgl-bw.de © Regierungspräsidium Freiburg, LGRB Nutzung nach Datenlizenz-Deutschland-Namensnennung-Version-2.0 (https://www.govdata.de/dl-de/by-2-0)

 

Buntsandstein

Der Buntsandstein entstand vor etwa 245 Millionen Jahren, als unsere Region (damals auf dem Superkontinent Pangäa) durch die damalige klimatische Wüstenzone wanderte und so das Zechsteinmeer langsam austrocknete. Mächtige Sanddünen und Flussschlamm, sowie Ton lagerten sich ab und verfestigten sich mit der Zeit. Daraus entstand der oft mehrere hundert Meter mächtige harte Buntsandstein. Er wurde dank seiner guten Spaltbarkeit und Verarbeitbarkeit gerne als Baustein genutzt, bekannte Beispiele sind das Heidelberger Schloss und das Freiburger Münster. Diese Spaltbarkeit wird durch ganz dünne Schichten aus Glimmerplättchen hervorgerufen, die kleine Lagen im Sandstein selbst bilden.

Muschelkalk

Etwa 5 Millionen Jahre später riss der Pangäa langsam auseinander und das Meer überflutete von Nordosten her die Region. Südlich des heutigen Pforzheim aber lag die Landmasse zu hoch und wurde nicht mehr überflutet. Dafür bildete sich hier ein Küstenbereich mitsamt all den Lebewesen, die nun in die Region kamen. Die Überreste der dort lebenden Muscheln, Seelilien und anderen Tiere lagerten sich mit der Zeit ab und verfestigten sich. Mit dem langsamen Austrocknen des Flachmeeres versteinerten sie und Muschelkalk entstand. Muschelkalk ist prinzipiell als Baustein geeignet, auch wenn er poröser und weniger fest ist als Sandstein. Vor allem gegen widerkehrende Belastung ist er anfällig. Der Muschelkalk hier tritt in zwei Variationen auf: dem Blaukalk, einem relativ dichten, glatten Kalkstein ohne Fossilien und dem Schillkalk, einem rauen, löchrigen Kalkstein mit vielen Fossilien. Zwei dieser Fossilien werden wir uns heute anschauen.

 

Vergleich Blaukalk und Schillkalk. Blaukalk ist fest, kompakt, glatt und fossilfrei. Schillkalk ist porös und enthält viele Fossilien.

 

Im Schillkalk entdecken wir zahlreiche bogenförmige Muschelreste. Einmal als Hohlräume, die durch Verwitterung der Muscheln entstanden sind und einmal als Reliefs, in denen die Muscheln als Quarz versteinert sind und nun widerstandsfähiger sind als das umliegende Gestein. Das andere Fossil ist die Seelilie, einem Stielfüßer, dessen Einzelglieder oft noch gut erkennbar im Stein vorhanden sind.

 

Aufgaben

Bitte sende mir die folgenden Antworten per Mail oder Nachricht. Danach darfst du loggen. Ich melde mich, wenn etwas nicht stimmt.

  1. Begib dich zum Wartturm und schaue dir den Turm und die Treppe an. Beide bestehen aus unterschiedlichem Material. Warum hat man für die Treppe Buntsandstein genommen und nicht ebenfalls Muschelkalk wie für den Turm und die Ringmauer?

  2. Schaue dir die erste Treppenstufe an. Du findest links eine größere Bruchstelle. Wie ist diese entstanden und was können wir dadurch gut erkennen?

  3. Gehe nun zu WP2 an der Süd-Ostseite der Ringmauer und schaue dir den Muschelkalk genauer an. Du findest einige Muschelreste und auch einen größeren Muschelabdruck. Wie groß ist dieser? (senkrecht zu den Riffeln gemessen (siehe Bild))?

  4. Links davon, etwa dort, wo die Ringmauer niedriger wird, findest du mittig Überreste der Seelilien. Aus wie vielen Segmenten besteht das linke Fossil und wie lang ist das sichtbare Stück (siehe Bild)?

  5. Bitte mache ein Foto von dir am Wartturm. Auf dem Bild musst du nicht erkennbar sein, ein Körperteil, GPS-Gerät oder anderer persönlicher Gegenstand sind ebenfalls in Ordnung.

Bilder zu Aufgabe 3 (links) und 4 (rechts):

 

Quellen:

http://www.pfenz.de/wiki/Wartturm_Pforzheim

http://www.minfos-pforzheim.de/34.html

https://www.mineralienmuseum-pforzheim.de/wanderungen/pforzheim-wartturm/

https://di0pda1wg490s.cloudfront.net/fileadmin/user_upload/umwelt/wasserundboden/geologie.pdf

https://www.geoportal-bw.de

 

Additional Hints (Decrypt)

[Maßband und ggfs. Lupe nicht vergessen!]

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)