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Oderberger Kartoffelstein EarthCache

Hidden : 2/26/2020
Difficulty:
1 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:



Findlinge gibt es in unserer Region reichlich. Und sicher hat jeder fleißige Cacher schon Earthcaches mit Findlingen besucht und eine Vorstellung davon, wie diese so normalerweise aussehen. Der Findling, den ich euch hier zeigen möchte, sieht irgendwie anders aus. Seine Oberfläche besteht aus lauter zusammenhängenden Kugeln, wie ein "Haufen Kartoffeln", daher der Name. Er befindet sich auf dem Freigelände des Binnenschifffahrts-Museums Oderberg und ist jederzeit frei zugänglich.

Auf dem Foto seht ihr auch einen Kartoffelstein, genauer gesagt den Usadeler Kartoffelstein. Er befindet sich im Müritzeum in Waren, hat eine ähnliche Erscheinungsform wie der Oderberger Kartoffelstein und ist wie dieser ein Sandstein. Beide sind Sedimentärgeschiebe aus dem Tertiär und somit ca. 24 bis 34 Millionen Jahre alt.



Herkunft des Kartoffelsteins

Die grauen Kugelsandsteine sind vor 34 bis 24 Millionen Jahren entstanden und haben ihren Ursprung im Ostseeraum in der Oderbucht. Auf dem Eisweg wurden sie von Gletschern ins Inland transportiert. Nur sehr harte Steine überstehen die Belastungen beim Transport über weite Strecken. Der Gletscher selbst und andere Geschiebe setzen den Steinen auf dem Weg nach Süden zu. Sedimentgesteine sind deshalb unter den Findlingen relativ selten. Der Gesteinsverbund von Sandstein ist vergleichsweise locker, so dass ein derartiger Findling auf seiner Reise deutlich an Größe einbüßen bzw. nur als Fragment erkennbar sein würde.

Allgemeines zu Sandstein

Sandstein: Der Name ist Programm. Ausschlaggebend für die Bezeichnung Sandstein ist das Material, aus dem Sandsteine bestehen: Sand. Im geologischen Sinn versteht man unter Sand ein Lockermaterial, das durch Verwitterung entstanden ist und dessen Korngröße bis zu 2 Millimeter beträgt. Zusammengesetzt sind Sandsteine vor allem aus Sandkörnern, die in der Regel aus Quarz bestehen. Daneben können Glimmerminerale, Calcit oder erzhaltige Minerale im Gestein vertreten sein. Für den Zusammenhalt der einzelnen mineralischen Bestandteile von Sandstein sorgen Ton, Kalk, Kiesel oder Kalkspat. Teilweise findet sich in der genaueren Bezeichnung der jeweiligen Sandsteine ein Hinweis auf das Bindemittel. So gibt es zum Beispiel Quarzsandstein, Kalksandstein, Eisensandstein oder Tonsandstein. Durch Druck erfolgt eine Verfestigung des Materials, wobei die Bestandteile kompakt gelagert werden, überschüssiges Wasser herausgepresst wird und die verkittenden Substanzen aus im Sand zirkulierenden Lösungen ausgefällt werden. Diesen Vorgang nennt man Zementation.

Doch wie entsteht der Kugelsandstein?

Die Kristallisation des Sandes erfolgte in diesem Fall unter Beteiligung von Calcit und Dolomit zu rundlichen Konkretionen. Als karbonatische Bindemittel sind diese Mineralien die verkittenden Substanzen und verantwortlich für die Bildung der unterschiedlich großen Kugeln. Als Konkretionen bezeichnet man oft eiförmige oder runde mineralische Körper in Sedimenten und Sedimentgesteinen. Sie entstehen durch lokal begrenzte Ausfällung aus wässriger Lösung (Porenwasser). Die Konkretion setzt an einem Kristallisationsmittelpunkt an, besitzt also einen Kern. Dabei handelt es sich oft um organische Reste, wie Blätter, Zähne oder Teile von Muscheln, die auf diese Weise fossilisiert werden. Dieser Kern bewegt sich in einer wässrigen, zirkulierenden Lösung, wächst so allmählich von innen nach außen weiter und erhält dadurch seine runde Form. Die Ausfällung wird durch pH-Unterschiede um die organischen Reste ausgelöst. Konkretionen können wenige Millimeter bis mehrere Dezimeter groß sein und sind aufgrund der Zementationsbildung oft härter und verwitterungsbeständiger als das Wirtsgestein (Sediment) selbst.

Die Kugeln findet man heute einzeln oder, wie beim oben abgebildeten Exemplar aus dem Garten des Müritzeums und beim Oderberger Kartoffelstein, in Gruppen verbunden. Kugelförmige Konkretionen gibt es in unterschiedlichen Varianten weltweit. Weitere bekannte Vertreter sind die Moqui Marbles (Eisen-Sandstein-Konkretionen, siehe Foto) aus Utah und die bis zu 2 Meter großen Moeraki Boulders in Neuseeland. Beide findet man als einzelne Kugeln, aber oft in großen Mengen.


Schaut euch den Kartoffelstein genau an und beantwortet dann bitte vor dem Loggen folgende Fragen:

1. Wieviele "Kartoffeln" könnt ihr am Stein in etwa zählen?
2. Welchen Umfang hat die oberste Kugel?
3. Ist die gesamte sichtbare Oberfläche von Kugeln bedeckt oder gibt es auch Stellen ohne?
4. Wodurch wird der kurze Transportweg des Kartoffelsteins mit dem Gletscher aus dem Gebiet der Oderbucht bestätigt?
5. Falls ihr möchtet, könnt ihr gerne ein Foto von euch auf dem Freigelände eurem Log anhängen, aber bitte kein Foto vom Stein, da es ein Spoiler wäre.

Schickt eine Mail mit euren Antworten an mich! Nach dem Absenden der Antworten könnt ihr gleich loggen. Falls etwas nicht in Ordnung ist, melde ich mich. Ihr braucht nicht die Logfreigabe abwarten! Ich wünsche euch viel Spaß bei dieser geologischen Entdeckungsreise!




Quellen: Flyer Binnenschifffahrts-Museum Oderberg, wikipedia, steine-und-minerale.de, spektrum.de, mineralienatlas.de, eigene Fotos

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