"Kinderlein, habe ich euch denn schonmal die Geschichte vom gestohlenen Honigtopf erzählt? Nein? Dann passt mal gut auf, denn das war ein richtiges Abenteuer...."
"Doch! Jaaaa! " rufen all die Kleinen begeistert im Chor.
"Oh, ach so...erst letzte Woche also? Naja, aber die kann man ja eh nicht oft genug erzählen, denn das war das größte Abenteuer seit Bienengedenken, und euer Vater war mitten drin dabei.
Also dann passt mal gut auf...."

„Dieser Sonntag in einem Sommer vor vielen, vielen Jahren begann eigentlich wie immer. Die ersten Sonnenstrahlen haben meine Nase gekitzelt und mich aufgeweckt. Eure Mutter, diese Frühaufsteherin, war auch schon ausgeflogen und die Spitzmaus Alexander hat mit den Marienkäfern fangen gespielt. Da ist mir plötzlich aufgefallen, dass unser Honigtopf nicht mehr da war. Sofort habe ich Alexander gefragt, ob er vielleicht gesehen hat, was mit dem Topf passiert ist. Die kleine Spitzmaus ist aber nur panisch herumgehüpft, so dass der ganze Bienenstock ins Wackeln geriet. Vor Angst hat er sogar noch zu stottern begonnen und gerufen, dass den sicher die Ho-, Hooo-. Hooornissen gestohlen hätten. Tja und dann hat sich der kleine Held nur blitzschnell in seinem Mäuseloch verkrochen und ich musste mich erst mal um alles kümmern, aber natürlich nicht ohne die nötige Ruhe zu bewahren."
"Darum Kinder merkt euch fürs Leben: In der Ruhe liegt die Kraft, und kein Abenteuer kann bestanden werden mit einem leeren Magen."
"So bin ich zuerst einmal auf unsere Blumenwiese geflogen und habe ordentlich gefrühstückt. War das eine Pracht dort an diesem Sommermorgen - lauter frische Blumen soweit das Auge reicht. Man konnte ihnen richtiggehend beim Wachsen zusehen. Nachdem ich mich ausgiebig gestärkt hatte, habe ich mich aber sogleich auf die Suche nach eurer Mutter und dem Honigtopf begeben. Und Kinder, ich kann euch sagen, für das, was danach alles noch auf mich zukam, habe ich jeden Tropfen Blütennektarenergie dringend benötigt."

