Die Ketterburg

Ihre Zeit währte nur zwei Jahrhunderte und viel ist nicht von ihr geblieben. Doch einst war sie eine "richtige" Burg: mit Burggraben, Türmen und natürlich Rittern!

Die Geschichte der Ketternburg beginnt im Jahr 1219. Damals schenkten die Herrn von Hohenlohe dem Deutschen orden ein Stück Wald und die Gemarkung "Ketereit". Eine Burg gab es noch nicht. Erst um die Mitte des 13. Jahrhunderts wurde diese vom Deutschen orden errichtet, allerdings vermutlich während des 15. Jahrhunderts bereits wieder zerstört oder zumindest aufgegeben.

Ab 1730 wurden die "Mauern am alten Schloß im Köterwald" dann für den Neubau der Schlosskirche, später auch noch für den Wiederaufbau Löffelstelzens gebraucht, das 1787 und 1791 zwei Großbrände erlebt hatte.

Im Frühjahr 1930 legten der Archäologe Karl Schumacher, der seinen Ruhestand in Bad Mergentheim verbrachte, und Forstmeister August Walter Funk Teile des Burgareals frei. Ihren Grabungen verdanken wir unser Wissen über das alte Burgareal.

Weshalb der Ketterburg nur eine vergleichsweise kurze Existenz beschieden war und was sich hinter ihren Mauern alles abspielte? Die Chronisten schweigen still. Genau wie der Boden auf dem sie einst stand.

Text: Dr. Carlheinz Gräter / Fischer & Friends