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Geologie im Himmelmoor EarthCache

Hidden : 3/8/2020
Difficulty:
3.5 out of 5
Terrain:
3 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:


     
   
 

Beschreibung

 
 

Geologie im Himmelmoor

 
     
  Allgemeines
 
 

Das westlich von Quickborn gelegene Himmelmoor ist ein Gebiet voller Gegensätze. Einerseits ist es eines der größten und eindrucksvollsten Hochmoore in Schleswig Holstein. Andererseits sind in diesem Moor die Folgen des Jahrhunderte währenden bäuerlichen Torfstiches und industriellen Torfabbaus unübersehbar. In Schleswig Holstein gibt es nur noch zwei Moore, in denen heute noch Torf abgebaut wird. Das Himmelmoor ist etwa 10.000 Jahre alt. Es ist ein Hochmoor, das auf einem Niedermoor basiert und an der mächstigsten Stelle eine Torfhöhe von ca. 10 Meter aufweist.

Ungestörte Hochmoore gehören mittlerweile zu den seltensten und am stärksten bedrohten Lebensräumen Mitteleuropas. Im Himmelmoor sind die charakteristischen Pflanzengemeinschaften lebender Hochmoore zwar durch "sekundäre" Biotope mit Dominanz von Birke und Pfeifengras verdrängt worden. Wegen ihrer bemerkenswerten Qualität, ihrer Größe und Eigenart sowie vor allem wegen ihres besonderen Entwicklungspotentials haben die restlichen Hochmoorflächen dennoch einen hohen ökologischen Wert. Ein wichtiger und zugleich geologisch besonderer Teil eines Moores stellt der Bodentyp Torf dar.

 
     
   
     
  Torf
 
 

Als Torf wird ein organisches Sediment bezeichnet, das sich über tausende von Jahren hauptsächlich in Mooren bildet. Das Torf charakterisiert sich durch eine Ansammlung nicht oder nur zu Teilen zersetzter pflanzlicher Subtanz und stellt folgenrichtig die erste Stufe der Inkohlung (Prozess zur Entstehung von Kohle) dar. Eine Einordnung als Bodenprofil erfolgt als Horizont mit dem Kürzel H - organisch.

Die Entstehungsgeschichte von Torf beginnt mit dem Ende der letzten Eiszeit. Damals wurde Norddeutschland durch Gletscher und Eismassen geformt und hinterließ Spuren in der Landschaft, die noch heute sichtbar sind und zugleich für die Entstehung von Torf entscheidend waren. Mit dem Abschmelzen der Gletscher wanderten mit der Zeit Birke, Erle und weitere Baum- und Pflanzarten ein. Die Eiszeit hinterließ Senken, die sich nach dem Abschmelzen mit Wasser füllten. Ein idealer Ort, damit Organismen sich ansiedeln konnten. Die Senken bildeten dabei einen wasserundurchlässigen Untergrund aus Ton, Lehm und oder Mergel. Wo die Bodenbeschaffenheit eine Ansammlung von stehendem seichtem Wasser in flachen Seen und Senken der Flussauen gestattet, wird dieses im Laufe der Zeit eutrophieren (Anreicherung von Nährstoffen) und durch die abgestorbenen Pflanzenreste verlanden. Auch hier gilt, dass eine Vielzahl von Pflanzen notwendig sind, die gleichzeit stark wuchern und verfilzte Wurzeln bilden. Nach dem Absterben der Pflanzen und durch den geringen sauerstoffgehalt im Wasser (was die vollständige Zersetzung verhindert), lagern sich diese Reste Jahr für Jahr in Schichten am Boden der Senke ab. Dieser Prozess schreitet sehr langsam voran. Als Durchschnittswert für die Torfablagerung in einem Moor ist ein Mittelwert von 1mm pro Jahr anzusetzen.

 
     
   
     
  Arten von Torf

 
 

Grundsätzlich spricht man von Torf, wenn der Gehalt an organischer Substanz bei über 30% liegt. Der Rest besteht aus Wasser und Mineralien. Alles darunter wird als Moorerde oder Feuchthumus beschrieben. Weitere Unterschiede gibt es je Art des Moores. Das Himmelmoor ist ein Hochmoor, sodass nachfolgend auf diesen Bodentyp eingegangen wird. Eine Klassifizierung des Torfes wird hier am Grad der Verdichtung und folglich am Heizwert vorgenommen. Der Bodenhorizont für das Hochmoor wird mit dem Kürzel hH - aus Hochmoortorf angegeben.

Weißtorf

Junger Torf, der aus gut erhaltenen Pflanzenresten besteht, die man auch noch deutlich erkennen kann. Diese Art wird auch zur Auflockerung von Pflanzenerde verwendet.

Brauntorf (Bunttorf)

Die Pflanzenreste sind weiter zersetzt, sodass ein homogener, wenigstens bei Betrachung mit bloßem Auge strukturloser Körper entsteht. Diese Art ist stellt zugleich den Übergang zwischen Weiß- und Schwarztof dar.

Schwarztorf

Die Pflanzenreste sind nicht mehr erkennbar, da die Zersetzung zu weit fortgeschritten ist. Man spricht hier auch vom ältesten Torf, da dieser in der Schichtlage unten zu finden ist und einen höheren Druck ausgesetzt ist.

 
     
   
     
  Eigenschaften von Torf

 
 

Wie oben schon erwähnt, handelt es sich bei Torf um einen organischen Bodenhorizont mit einer Substanz von mehr als 30%. Durch diese Zusammensetzung besitzt Torf besondere Merkmale und Eigenschaften, die sowohl für die Natur als auch für den Menschen von Nutzen sind.

Heizmaterial

Durch seine Zusammensetzung eignet sich Torf als Brennstoff oder kann zu Kohle umgewandelt werden. Dies wurde besonders im 18. Jahrhundert zu Zeiten der beginnenden Industrialisierung genutzt und wurde ein wertvolles Handelsgut. Heute wird Torf beispielsweise auch bei vielen Whisky-Sorten als Brennmittel und Geschmacksträger genutzt.

Kultursubstrat

Jeder Hobbygärtner kennt Torf als Bestandteil in Blumenerde. Durch das geringe Eigengewicht, die luftige Struktur von Torf und seine ausgezeichneten Fähigkeiten zur Wasserspeicherung dient es hier als Kultursubstrat. Zugleich sorgt die hohe Speicherfähigkeit in der Natur dafür, dass Rund um Moore eine ausreichende Feuchtigkeit im Boden herrscht und dies auch in langen Dürrenperioden von Vorteil sein kann.

Torf wird durch seinen hohen Säuregehalt auch gerne zur Regelung des Säurehaushaltes im Boden genutzt.

Medizin / Kosmetik

Torf wird vielfach in der Medizin und Körperpflege eingesetzt, vor allem als Moorbad, Moorpackungen und sogar als Torfsauna. Badetorf unterscheidet sich von normalem Torf durch seine geringe Zahl an gesundheitlich gefährdenden Mikroorganismen.

 
     
 
 

 

     
  Logbedingungen
 
 

Um diesen Earthcache nun loggen zu dürfen, müssen die nachfolgenden Aufgaben erfüllt werden. Beachte bitte zunächst, dass du dich in ein einem ökologisch besonders wertvollen und schützenswerten Gebiet befindest. Bitte bewege dich nur auf den Wegen und hinterlasse kein Müll. Vielen Dank!

Zur Beantwortung der Fragen benötigst du eine gute Auffassungsgabe und viel Spass sich mit dem Torf etwas genauer auseinanderzusetzen. Nebenbei findest du hier einen beeindruckenden Blick auf das Moor. Für ein abschließendes Experiment (bitte Zuhause machen) benötigst du ein 1-2 Euro großes Stück Torf und ein wenig Geduld. Bitte nehmt nur ein kleines Stück Torf mit nach Hause! Die Mitnahme wurde mir durch die Naturschutzbehörde genehmigt.

Hinweis für Rollstuhlfahrer: Auf den Torfflächen ist nur eine eingeschränkte Beweglichkeit möglich!

 
 
 
  Aufgabe 1
 
 

An den Koordinaten des Earthcaches stehst du bereits in Mitten des Himmelmoores. Hast du bereits etwas gemerkt, als du auf dem Torf gegangen bist? Beschreibe mir die Bodenfestigkeit von Torf und erkläre warum was der Grund dafür sein kann.

 
     
  Aufgabe 2
 
 

Begib dich zu den Koordinaten der Aufgabe 2 und suche im Umkreis nach zwei farblich unterschiedlichen Stücken Torf (Tipp: in der Nähe vom Wasser solltest du deutliche Unterschiede erkennen). Untersuche die Stücke Torf, indem du diese langsam mit deinen Fingern zerpflückst. Vergleiche beide Stücke auf Gewicht, Farbe und den Anteil erkennbarer Pflanzenreste. Ordne diese beiden Stücke den genannten Arten von Torf zu.

 
     
  Aufgabe 3
 
 

Schau dir den Torf am Rand der Wasserflächen an und halte hier nach eigenem geeigneten Bodenhorizont ausschau. Vergleiche dazu die Bodenhorizonte bei Vergleich A und B (siehe virtuelle Stationen bei den Wegpunkten) Kannst du an beiden Stationen alle drei genannten Arten von Torf horizontal übereinander erkennen? In welcher horizontalen Reihenfolge (Art des Torfes) sind diese angeordnet und schätze die Höhe je Torfschicht pro Art?

 
     
  Aufgabe 4
 
 

Mache ein Foto von dir oder deinem GPS am Holzrahmen (aktuell wegen Vandalismus nicht vorhanden!) an den Koordinaten von Aufgabe 4 mit dem Himmelmoor im Hintergrund. Hinweis: Nach den neuen Regeln darf ein Foto wieder gefordert werden und ich finde es gehört beim Earthcache einfach dazu.

 
     
   
     
  Aufgabe 5 / Experiment zuhause
 
 

Nimm dir ein trockendes 1-2 Euro großes Stück Torf mit nach Hause und teste dieses Stück Torf auf seine Saugfähigkeit. Mir liegt eine offzielle Bestätigung der Naturschutzbehörde vor, dass für das Experiment ein Stück Torf mit nach Hause genommen werden darf. Halte das Experiment mit Fotos fest und lade die Bilder dazu mit deinem Log hoch.

  1. Lege das Torfstück auf eine Waage und notiere dir das Gewicht.
  2. Fülle ein Gefäß mit Wasser und lege den Torf hinein. Du wirst vermutlich das Problem haben, dass der Torf immer wieder hoch schwimmen will. Beschwere den Torf z.B. mit einem Stein, damit der Torf dauerhaft unter Wasser liegt und er sich vollsaugen kann. Wichtig! Dieser Prozess kann mehrere Stunden dauern, bis sich das Stück mit Wasser vollsaugt. Ich empfehle Euch daher, das Experiment über Nacht durchzuführen.
  3. Hole den Torf nun aus dem Wasser und lege ihn wieder auf die Waage. Notiere dir das neue Gewicht. Wie hoch ist die Gewichtzunahme und um wie viel Prozent hat das Gewicht zugenommen?
  4. Welchen Vorteil schlussfolgerst du aus deinem Experiment für die Natur, die sich um das Moor angesiedelt hat.
 
     
 
 
 

Schicke mir bitte eine Mail mit deinen Antworten aus Aufgabe 1 bis 5 unter Angabe des EC's Geologie im Himmelmoor an die in meinem Profil angegebene Adresse. Die Fotos einfach an deinen Onlinelog hängen. Nach dem Absenden der Antworten darfst du auch sofort online loggen. Falls etwas nicht in Ordnung sein sollte, melde ich mich dann bei dir.

 
 
 

 

     
 

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<p><a href="http://coord.info/gc8mvb1"><img border="0"src="https://s3.amazonaws.com/gs-geo-images/f4deaec8-6942-4fcf-a715-1a3e2f9fb302.jpg"></a></p>

 
 
 
 

 

     
  Quelle  
  https://www.chemie.de/lexikon/Torf.html; www.rolf-wellinghorst.de; https://weilheim-schongau.bund-naturschutz.de; Infotafeln vor Ort
 
 
 
 

Happy hunting,

dedi1510

 
     

 

Additional Hints (No hints available.)