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Binnendünen-Komplex Lilienberg EarthCache

Hidden : 3/31/2020
Difficulty:
1.5 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:


Binnendünen-Komplex Lilienberg

Geotop

Erdgeschichtliche Dokumente der unbelebten Natur. Sie sind für Forschung und Lehre unschätzbare Informatiosspeicher und somit schützenswerte Zeugnisse der Erdgeschichte. Geotope sind Schlüsselstellen, an denen wir viel über die Entwicklung des Planeten Erde und des Lebens erfahren können.

Wehsand – Bedrohung für Bevölkerung

Die großen Flugsandmengen führen zu enormen Bedrohungen für landwirtschaftliche Nutzflächen (Äcker, Weiden, Wiesen), Gewässer (Teiche, Viehtränken, Brunnen),Wege und Siedlungen, so dass die Beschaffung von erforderlichen Pflanzmaterial zur Bekämpfung der Wehsand-Probleme in der Holzordnung von 1559 des Fürstentums Lüneburg aufgenommen wurde. Sie brachte jedoch nicht den gewünschten Erfolg, solange Plaggenwirtschaft und Schafzucht in großem Umfang betrieben wurden.

Die Lage der Landwirte wurde um 1800 als hoffnungslos beschrieben. Erst mit Einstellung des Plaggenhiebs (Einführung der Kunstdünger Kalisalz und Thomasmehl) und erheblicher Reduzierung der Schafbestände (Verfall des Wollpreises durch Übersee-Konkurrenz) um 1870 setzt die erhoffte Reduzierung der Wehsandgefahr ein.

Die bewaldete Hügellandschaft um den Lilienberg (60 m über NN) zwischen Neubokel und Wilsche ist eine nacheiszeitliches (postglaziales) Binnendünen Ensemble, dass sich bis zu XX m aus der umgebenden Sandfläche heraushebt. Die Binnendünen repräsentieren die Landschaft der Oberen Allerniederung und deren geomorphologische Entstehung. Das ca. 120 ha große Gelände des Dünengebietes Lilienberg besteht aus 67 Dünen unterschiedlicher Morphologie, die parabelförmig in Ost-West-Richtung angeordnet sind sowie zwei Ausblasmulden (Vertiefungen durch Windabtrag). Diese Kombination aus verschiedenen zusammengehörenden spät- und nacheiszeitlichen geomorphologischen Strukturen ist idealtypisch und stellt in einem fließenden Übergang zur heutigen Zeit ein wertvolles Klima-Archiv dar. Darüber hinaus stellt der Lilienberg aufgrund der durchgeführten Altersdatierungen ein bedeutendes Einzel-Dokument des postglazialen europäischen Sandgürtels dar, der sich von Großbritannien bis zum Ural erstreckt.

 

Bildung der natürlichen Altdünen

Vor ca. 30.000 bis 10.000 Jahren fielen die Pegelstände der Flüsse durch Abnahme der Schmelzwassermengen der sich zurückziehenden Gletscher. Die auftauenden sandig-schluffigen Schmelzwasserablagerungen trockneten im Sommer oberflächennah aus und der Sand wurde durch starke West-Winde aus dem Bereich der Oker-Mündung nach Osten geweht und bilden die Basis für den Dünenkomplex – die spätglazialen Altdünen. Vor ~10.000 Jahren erfolgte eine Änderung der Hauptwindrichtung von W auf WSW.

Phase der quasinatürlichen Bildung von Jungdünen

Mit der jungsteinzeitlichen Besiedelung um 5.000 v. Chr. Setzte einen anthropogen bedingte (Quasinatürliche) Wind-Erosion ein, dies war der Beginn der nach-eiszeitlichen Jungdünenbildung. Durch Brandrodung und Ackerbau wurden bereits fixierte Flugsandflächen einer erneuten Wind-Erosion ausgesetzt. Um etwa 3.500 v. Chr. War der Lilienberg durch die Vegetation erneut befestigt. Etwa 500 Jahre später erfolgte dann jedoch erneut eine starke Dünenerhöhung des Lilienberges von 0,5 m.

Interstadiale Bodenbildung

Es folgte eine über 3.000 Jahre anhaltende Phase mit nahezu Formungsruhe. Es bildete sich ein Podsol, dessen Bildung etwa 2.700 v. Chr. Abgeschlossen war und der Lilienberg stabilisierte sich durch die Vegetation.

Anthropogen bedingte intensive Flugsandreaktivierung

Mit der Landnahme um 700 n. Chr. Setzte am Lilienberg eine intensive äolische Formungsdynamik ein, die mit Einsatz des Plaggenhiebs (Abstich des durchwurzelten Oberbodens zum Einstreu in Ställen und späteren Nutzung als Dünge) um etwa 800 n. Chr. Verstärkt wurde. Um 1.000 n. Chr. Fanden intensive Brandrodungen statt. Umfangreiche Abholzungen erfolgten für den Siedlungsbau um 1.300 und ein erneuter Schub der Sandmobilisierung erfolgte nach 1600 durch die Schafweide. Weitere gravierende Faktoren für die Sandmobilisierung waren der Holzeinschlag im 17./18. Jahrhundert (Großbrände, der 7.-jährige Krieg, Abgaben an die französischen Besatzer und den Celler Hof). Diese anthropogenen Eingriffe in das Ökosystem führten zu einer fortschreitenden Bildung von nahezu vegetationslosen, den Winden frei ausgesetzten Sandflächen, die sich in der Morphologie des Lilienberges wiederspiegelt: In diesen etwa 1300 Jahren nahm die Wanderdüne mit einem Bedeckungszyklus von ungefähr 200 Jahren um 3 m an Höhe zu. Die heutige quasinatürliche Reliefbildung des Lilienberges dürfte vor ca. 120 – 130 Jahren abgeschlossen gewesen sein.

Der Text und die Bilder wurden mit Genehmigung der Geowissenschaftliche AG, Rainer Bartoschewitz, Weiland 37, 38518 Gifhorn von der Hinweistafel „Binnendünen-Komplex Lilienberg“ übernommen.

 

Dünenbildung

Die Bildung von Dünen kann mit dem Helmholtzschen erklärt werden: „Strömen zwei Medien unterschiedlicher Dichte aneinander vorbei, so ergibt sich eine wellenförmige Begrenzungsfläche.“ Diese ist bei den allgemein herrschenden Windstärken strömungsenergetisch günstiger als eine ebene Begrenzungsfläche (Cw-Wert). Dabei unterscheidet man Großformen, die eigentlichen Dünen, und Kleinformen, die Rippeln. Während Dünen beträchtliche Ausmaße und Mächtigkeiten erreichen können, haben Rippeln meist nur eine Höhe von wenigen Zentimetern, bei einer Erstreckung im Dezimeterbereich.

Dünentypen (hier sind nur zwei Typen erklärt)

Querdüne/Transversaldüne/Reihendüne

Die Querdünen, Transversaldünen oder Reihendünen sind langgestreckte Höhenrücken, die quer zur vorherrschenden Windrichtung angeordnet sind. Sie werden in Gebieten gebildet, in denen reichlich Sand vorhanden ist und eine Vegetation fehlt. Wichtig bei ihrer Bildung ist das Vorhandensein einer dominierenden Windrichtung, daher findet man Querdünen häufig an Sandküsten vor.

Längsdüne/Longitudinaldüne/Lineardüne/Strichdüne

Die Längsdünen oder Longitudinaldünen sind langgestreckte, parallel zur vorherrschenden Windrichtung verlaufende Sandrücken. Die Gebiete, in denen Längsdünen vorkommen, weisen oft nur eine geringe Sandanlieferung auf und haben eher einen rauen Untergrund. Diese Dünen erreichen Höhen bis zu 100 Meter und erstrecken sich zum Teil über viele Kilometer. Häufig vorzufinden sind solche kilometerlangen Sandwälle in der westlichen Sahara, infolge der starken, konstant in eine Richtung laufenden Passatwinde. Sie gehen oft auf Parabeldünen zurück, deren Hauptkamm infolge der langanhaltenden Winde durchbrochen wurde.

 

Logbedingungen:

Um diesen Earth Cache zu loggen, musst du die folgenden Fragen beantworten, die Lösungen über mein Profil an mich senden und ein Foto an der Düne mit Deinem Logeintrag hochladen.

 

  1. Beschreibe die Landschaft mir Deinen Worten.

 

  1. Vergleiche die Profilaufnahme mit der Natur. Welche einzelnen Schichten kannst Du hier erkennen?

 

  1. Nenne die Hauptwindrichtung und handelt es hier um Längs- oder Querdüne?

 

  1. Wie kann man die Wehsandbedrohung vermeiden?

 

  1. Ein Foto von Dir oder einem persönlichen Gegenstand am Ort oder Düne ist Logbedingung

 

Du darfst gleich loggen, wenn du die Antworten an mich gesandt hast.

Logeinträge ohne das Foto von Dir oder einem persönlichen Gegenstand werden komentarlos gelöscht.

Bei Fehlern melde ich mich.

 

 

 

Additional Hints (No hints available.)