Königlich-Preußisch optischer Telegraf
Station 7: Marienberg in Brandenburg an der Havel
Der Preußische optische Telegraf war ein zwischen den Jahren 1832 und 1849 bestehendes telegrafisches Kommunikationssystem zwischen Berlin und der Rheinprovinz, das behördliche und militärische Nachrichten mittels optischer Signale über eine Distanz von 588 Kilometern übermitteln konnte. Die Telegrafenlinie bestand aus bis zu 62 Telegrafenstationen, die mit Signalmasten ausgestattet waren, an denen jeweils sechs mit Seilzügen zu bedienende Telegrafenarme angebracht waren. Die Stationen waren mit Fernrohren ausgerüstet, mit denen Telegrafisten speziell codierte Informationen von einer signalisierenden Station ablasen und sie unmittelbar an die jeweils folgende weitergaben. Drei telegrafische Expeditionen (Versandabteilungen) in Berlin, Köln und Koblenz ermöglichten die Aufnahme, Chiffrierung, Dechiffrierung und Ausgabe von Staatsdepeschen.
Der Preußische optische Telegraf war zu seiner Zeit die längste Telegrafenlinie Europas. Die Anlage wird als Beginn der Telekommunikation in Deutschland bezeichnet, wenngleich schon 19 Jahre zuvor die französische Optische Telegrafenlinie Metz–Mainz durch späteres deutsches Gebiet führte. Die über die gesamte Linie synchronisierte „Berliner Zeit“ des preußischen optischen Telegrafen bildete bei einer Toleranz von rund einer Minute das erste einheitliche Zeitniveau auf so großer Distanz.
Die Anlage wurde durch die Einführung der elektrischen Telegrafie überflüssig. Auch wenn keinerlei Nachrichten mehr auf optischem Wege telegrafiert werden, so kommt das Prinzip noch beim Winkeralphabet und in stark vereinfachter Form bei mechanischen Eisenbahnsignalen zur Anwendung.
Station 7: Marienberg, Brandenburg
Quelle:https://de.wikipedia.org
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