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Der wilde Blick Traditional Cache

Hidden : 5/15/2020
Difficulty:
1.5 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   small (small)

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Geocache Description:


Das Steinkreuz „Wilde Sau“ ist ein auf einer Anhöhe oberhalb des eigentlichen Rennsteigs errichtetes steinernes Gedenkkreuz mit der Abbildung eines auf einer Sau reitenden Jägers, den ein Jagdgefährte durch vorgehaltenen Speer anscheinend aus seiner unbehaglichen Lage zu befreien versucht.

In Eisenacher Forstakten von 1557 findet sich erstmals ein Forstort „Sew Creutz“ als Flurname. In seiner Chronik von 1720 vermeldet J.M. Koch für das Jahr 1483, dass „ ... ein weimarischer Bedienter ... bey Eisenach auf dem Wald auf der Jagd mit einem fangspieß erstochen ward von s. diener ...“ Die auf der Schauseite des noch 1,56 m hoch aus dem Boden ragenden Steines dargestellte Szene wäre demnach wie folgt zu deuten:

Zwei Männer befinden sich auf der Wildschweinjagd. Der eine Mann (Balthaßer Rodechr) wird vom Schwein unterlaufen und kommt auf ihm zu sitzen. In diesem Moment versucht der zweite Mann, das Schwein mit seinem Spieß zu töten, doch er verletzt seinen Jagdkameraden tödlich.

An dieser Stelle muss daran erinnert werden, dass die Jagd auf Wildschweine – die sogenannte „Hohe Jagd“ – ein Vorrecht und Privileg des Hochadels war, zudem gehörte der Wald- und Jagdbezirk zum landgräflichen, später herzoglichen Forst (der Wartburg). War der Täter ein Adeliger aus dem Umfeld des Herzogshauses? Sollte das peinliche Vorkommnis vertuscht werden?

Auch diese Ausdeutung klingt plausibel:

Ein Mann ertappt seine Ehefrau beim Ehebruch. Er tötet den Liebhaber. Der Steinmetz stellt dies durch einen „reitenden Mann“ auf einer „Sau“ dar. Die dargestellte Szene sollte das Eifersuchtsdrama symbolisch umschreiben.

Nach den mittelalterlichen Rechtsvorschriften musste derjenige, der unabsichtlich einen Menschen getötet hatte, diesem ein Sühnekreuz setzen. Auch die Kirche beschäftigte sich mit dem Sühneproblem. Nach damaliger Glaubensvorstellung konnte die Seele des Verstorbenen keinen Eingang im Himmel finden, wenn er nicht mit den Sterbesakramenten versehen war. Um einem plötzlich zu Tode gekommenem Menschen diese Chance zu öffnen, musste ihm ein Gedenkkreuz gesetzt werden. Dies musste nicht unmittelbar am Tatort geschehen, oft wurde hierzu ein in der Nähe gelegener vielbegangener Weg ausgewählt. Die Vorübergehenden wurden dazu aufgefordert, für das Seelenheil des Verstorbenen zu beten. Oft wurden dem Täter auch noch die Teilnahme an Wallfahrten oder Geldbußen auferlegt. Diese Maßnahmen bildeten in der Summe einen erheblichen finanziellen und zeitlichen Aufwand; für die Betroffenen stellten sie eine erhebliche Strafe dar.


Quellen:

- Ludwig Hertel / Johannes Bühring, Der Rennsteig des Thüringer Waldes, 3. Auflage, Verlag des Rennsteigvereins, Zeitz 1930
- Johannes Bühring, Des Rennsteigs steinerne Chronik, Verlag des Rennsteigvereins, Zeitz 1929
 

Von hier aus hat einen sehr schönen Blick zur Wartburg.

  Hier handelt es sich um ein Naturschutzgebiet/Biotop, die offiziellen Wege müssen zu keiner Zeit verlassen werden.

Additional Hints (Decrypt)

Uvagra Bora

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)