HART WIE GRANIT? Granit gehört zur Familie der Hartgesteine aber das in Frage gestellte Sprichwort deutet es an: "Alles im Leben hat zwei Seiten"!
Die erste Seite sind die hier oberhalb des Weges zu sehenden Granitfelsen, hartes, massives und relativ grobkristallines magmatisches Tiefengestein (Plutonit) welche in über 5km Tiefe entstanden ist. Durch Bewegungen der Erdkruste, so zum Beispiel dem Zusammenprall von Kontinentalplatten sowie der Abtragung des darüber liegendem Gesteins gelangte der erstarrte Granit an die Erdoberfläche. Während diesem Zeitraum veränderte sich der Granit durch die enormen Drücke tektonischer Kräfte sowie auch hydrothermalen Prozessen, wenn das Gestein z.B. mit Grundwasser und darin gelösten Mineralien in Kontakt kommt, deutlich.
Die zweite für Euch wichtige Seite ist die Wegböschung aus Grus (mittelniederdeutsch grus „in kleine Stücke zerbrochen“), welcher durch Verwitterung auch Vergrusung genannt, entstanden ist. Diese setzte sofort ein, nachdem der Granit die Erdoberfläche erreicht hatte. Nur in einem tropischen bzw. subtropischen Klima konnte diese Vergrusung stattfinden. Dieser als Eozän bezeichnete Zeitraum begann vor ca. 55 Millionen Jahren und endete vor ca. 34 Millionen Jahren.
Die an diesem Earthcache zu sehende Verwitterung betrifft meistens Granite und chemisch ähnliche Tiefengesteine (Plutonite) sowie durch hohen Druck und hohe Temperatur entstandene Gesteine (Metamorphes Gestein oder auch Metamorphite) und wird auch als Abgrusung bezeichnet. Das sind unterschiedliche kleine Stücke von zerfallenem eckig und kantigem Gestein, dass durch den verwitterungsbedingten Zerfall massiver Gesteine mit körnigem Gefüge entsteht. Die Korngröße des sogenannten Grus wird mit Korngrößen zwischen ca. 2-6,3mm angegeben und entspricht dem von Feinkies und entsteht durch physikalische Verwitterung und chemische Verwitterung bzw. Umwandlung.
Bei der physikalischen Verwitterung (so z.B. Temperatur-, Frostverwitterung) dehnen sich die verschiedenen Minerale bei Erwärmung unterschiedlich aus und ziehen sich bei Abkühlung dann auch unterschiedlich zusammen. Dadurch lockert sich die Bindung der Körner im Gesteinsgefüge über einen sehr langen Zeitraum, bis sich Gesteinsbröckchen endgültig lösen.
Die chemische Verwitterung, also die Umwandlung von Feldspat und Glimmer durch Wasser (Hydrolyse) in wesentlich weichere Tonminerale ist die andere Möglichkeit. Diese Umwandlung ist laut der Infotafel hier bei diesem Grus der Fall. Ich habe es selbst gemerkt, als ich die Oberfläche eines Steins mit Wasser säubern wollte und er in kleinere Stücke zerfiel.
Mit der Verwitterung tritt meistens eine Verfärbung ein. Diese entstehen durch Eisenhydroxidverbindungen, die im normalen Sprachgebrauch als Eisenocker bezeichnet werden. Sehr viele eisenhaltige Mineralen die unter dem Einfluss des Luftsauerstoffs sehr schnell oxidieren, befinden sich auch im verwitternden Granit.
Bitte beantwortet folgende Fragen:
1. beschreibe mit eigenen Worten die Größe, Form und das Aussehen des hier liegenden Grus, also der einzelnen Stücke!
2. beschreibe mit eigenen Worten den Farbton des hier liegenden Grus.
3. wodurch denkst Du, hat der Grus diese Farbe?
4. mache eine Foto von Dir oder deinem GPS bzw. Handy vor den Steinen und hänge es an den Log!
Die Logbedingung: Schicke deine Antworten per E-Mail oder Nachricht an mich. Du kannst dann sofort loggen. Ich melde mich, wenn etwas nicht korrekt ist. Logs ohne E-Mail werden gelöscht!
Quellennachweis:
Geopark Infotafel "GRANIT-GRUS: EIN KLIMAZEUGE" vor Ort
http://mars.geographie.uni-halle.de/mlucampus/geoglossar/terme_datenblatt.php?terme=Vergrusung
https://www.steine-und-minerale.de/artikel.php?topic=2&ID=26
https://de.wikipedia.org/wiki/Verwitterungsgrus
https://www.chemie.de/lexikon/Granit.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Pal%C3%A4oz%C3%A4n/Eoz%C3%A4n-Temperaturmaximum
https://www.schweizerbart.de/papers/zdgg_alt/detail/115/51724/Zur_Vergrusung_der_magmatischen_Tiefengesteine_im_Odenwald
https://www.chemie-schule.de/KnowHow/Verwitterung
https://de.wikipedia.org/wiki/Eisenhydroxide