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Die Lahnschleife - Mäander und Umlaufberg EarthCache

Hidden : 7/9/2020
Difficulty:
2 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:


Die Lahnschleife ist ein geologisch interessanter Ort und zählt zum Herzstück der Stadt Weilburg.

 

Die Lahn trennt die beiden Mittelgebirge Taunus und Westerwald voneinander. Diese gehören zum Rheinische Schiefergebirge welches vor 299 bis 419 Millionen Jahren als Teil der variszischen Orogenese entstanden ist und liegt im sogenannten Rhenoherzynikum (auch rhenoherzynische Zone genannt). Es weist in Struktur und geologischer Entwicklung enge Zusammenhänge mit dem Harz im Osten und den englischen Kohlebecken in Devon, Cornwall und Pembrokeshire im Westen auf. Seine Gesteine stammen bis auf eng begrenzte Gebiete mit älteren Schichten hauptsächlich aus der Zeit des Devons und des Karbons. Am Rande greifen Gesteine aus der Zeit des Perms, der Trias, des Jura und der Kreide auf das Schiefergebirge über. In den Becken im Innern des Schiefergebirges und der Niederrheinischen Bucht finden sich in größerem Umfang Sedimente der jüngeren Erdgeschichte (Paläogen und Neogen).

Vor allem in der Eifel und im Westerwald sind vulkanische Gesteine aus dem Paläogen als auch aus dem Neogen verbreitet. In der Eifel dauerte der Vulkanismus sogar bis in geschichtliche Zeit an und kann bis heute nicht als gänzlich erloschen gelten.

 

Das Lahntal hat sich über die Jahrtausende, durch geologische Prozesse und später ablaufendes Quell- und Oberflächenwasser, als Einschnitt in die Landschaft gebildet. Nach wie vor wird sie zur Energiegewinnung und Tourismus in dieser Gegend gerne genutzt.

Im oberen Bereich des Weilburger Lahntalgebietes (Löhnberger Becken) treten Mineralquellen, z. B. die berühmte Selters Mineralquelle zutage, im unteren Bereich wendet sich der Fluss erneut nach Süden und ist cañonartig in die flachwellige Trogfläche eingetieft. Die Stadt Weilburg wird in einer markanten Flussschleife umflossen, wobei der in Deutschland einmalige Weilburger Schifffahrtstunnel den Schlingenhals durchsticht. Etwas unterhalb mündet die vom Hochtaunus her kommende Weil in die Lahn.

Eine Vielzahl von Schleifen, sog. Mäander, sind um Weilburg herum zu sehen.

Diese besondere geologische Form verleiht insbesondere der touristischen Nutzung mit Wasserportaktivitäten wie Kanufahrten, SUP,… und Wanderern über den Lahnhöhenweg oder den Lahnwanderweg seinen besonderen Charme

Lahn_Slim

Quelle - Ausschnitt: Das Lahntal.de

Hier im Earth Cache soll die besondere Geologie der Lahn als Fluss näher untersucht werden.

 

Schwungvoll herum… die Strömung im Flussbett


Nur eine Kurve im Fluss? Von wegen, die Schleife hat es in sich! Hier hat die Lahn ein geringes Gefälle und kann Kurven und Flussschlingen (Mäander) entwickeln. Haben Sie schon die steileren Prallhänge an den Kurvenaußenseiten und die flacheren Gleithänge an den Innenseiten der Mäander entdeckt? All diese Formen entstehen aufgrund einer Fließdynamik, die sich durch verschiedene Strömungen innerhalb des Flussbettes ergibt.

Schauen wir uns das Ganze genauer an! Da sie vermutlich keinen Eimer mit sich führen muss ein kleines Gedankenexperiment genügen: Stellen Sie sich vor, Sie würden einen Eimer Wasser schwungvoll um Ihre eigene Achse im Kreis herum schleudern. Durch die Fliehkraft türmt sich der Wasserspiegel an der Außenseite des Kreises zu einem "Wasserberg" auf. Ganz ähnlich geschieht das auch in den Kurven des natürlichen Bachbettes. Allerdings ist die Fließgeschwindigkeit am Bachgrund wegen der Bodenreibung geringer als an der Oberfläche, so dass Wasser in Oberflächennähe stärker auf die Kurvenaußenseite abgelenkt wird als das Wasser am Bachgrund. Es bildet sich also an der Oberfläche ein kleiner "Wasserberg", von dem aus das Wasser wieder nach unten abströmt.

Machen wir ein noch einen zweiten Gedankenausflug zu den Regeln der Strömungslehre: Ein fließender Bach strömt nicht gleichmäßig, der Bereich der stärksten Strömung - der Stromstrich - bewegt sich spiralförmig vorwärts. Dadurch entsteht eine Pendelbewegung. Dort, wo der auspendelnde Stromstrich an einer Uferseite auftritt, wird das Ufer erodiert (abgetragen). Sobald der Abtragungsprozess in einer Kurve begonnen hat, entwickelt sich außen ein Prallhang, innen ein Gleithang und der Flusslauf verändert dynamisch seinen Lauf immer weiter.

Strömung 1Strömung 2

Durch Strömung verursachte Erosion verändert sich die Form der Lahn Quelle: Google

Umlaufberge, hier sogar mit einem Schloss


Sind Ihnen schon mal die "Umlaufberge" aufgefallen? Man sieht sie bei vielen großen Flüssen wie dem Neckar und Rhein. Es sind mehr oder weniger markante Einzelkuppen, die unweit der Flussläufe auftreten können und durch Abschnüren und Trockenfallen einer Flussschleife entstanden sind. Als Zeugen einer dynamischen Flussgeschichte zeigen sie, wie ein Fließgewässer seinen Lauf immer wieder verändern kann.

Diese Mäander und Umlaufberge hat auch die Lahn entwickeln, wenn auch nur unscheinbare die einen 2. Blick erfordern. Im Anfangsstadium dieser Umlaufberge entstehen Kurven und Schlingen als Folge der Strömungsdynamik im Flussbett, wie Sie bereits zuvor erfahren haben. Durch die einseitige Erosion wird zunächst eine kleine Schleife zunehmend größer und weiter, allmählich entsteht ein ausgeprägter Mäander.

Weilburg Map

Ein Blick auf Weilburg in ©Google

 

In einem Mäander bilden sich an insgesamt drei Stellen Prallufer und Gleitufer aus: beim Einfließen, im mittleren Kurvenabschnitt und beim Ausfließen. Zwei Prallhänge liegen sich nun genau gegenüber, so dass der dazwischenliegende Uferabschnitt von beiden Seiten erodiert wird. Dieser "Mäanderhals" wird immer schmaler, bis er bei einem Hochwasser durchbrochen werden kann. Die Schleife wird dadurch abgeschnürt, das Umlauftal fällt trocken, und zurück bleibt als vormals umflossener Sporn ein kleiner Umlaufberg. Die gleiche Dynamik, die den Mäander bildet, zerstört ihn also wieder.

Glücklicherweise wird in diesem Lahntal seit dem 13 Jahrhundert gebaut und dadurch die weitere Entwicklung Weilburgs zu einem Umlaufberg ausgebremst.

Log-Voraussetzungen

Bitte beantwortet die folgenden Fragen - sendet die Antwort als Message oder per eMail.

Es kann direkt geloggt werden - eine Logfreigabe muss nicht abgewartet werden! Ich melde mich wenn etwas nicht in Ordnung ist.

Es wurde die Strömungsdynamik im Flussbett erklärt. Erkläre in eigenen Worten:
1. Wie sich die Rotation im Verhältnis zur Flussschleifen-Fließrichtung ausrichtet
2. Wie verändert sich die Rotation in der Schleife, bleibt sie über den Verlauf des Flusses gleich?
3. Wie sich das Flussbett im Querschnitt am Prallhang ausformt

Hilfreich ist es die genannten Wegpunkte an der Steinernen Brücke, der Eisernen Brücke und am Parkplatz  Hainalle, nahe der Feuerwache zu nutzen und sich die Lahn etwas genauer anzuschauen
Ein schöner Spaziergang mit 1,8km länge geht von der Feuerwache zur Eiserne Brücke, weiter über den Parkplatz nahe, zur Steinernen Brücke. Von dort weiter am Ufer zur neuen Brücke, hinauf zum Landtor und von dort wieder hinab in die Hainalle in Richtung Parkplatz.

Wanderrunde

4. Beschreibe das Flussbett in Bezug auf die Bodenstruktur/Gestein als Verleich von Prallhang zu Gleithang (Hierzu kann der Wegpunkt Parkplatz nahe der Steinernen Brücke gewählt werden).

5. Schätze den Abstand der Schleife, bzw. die Breite des Mäanderhalses (mit Wegpunkten per GPS lässt es sich am besten messen…)

Über ein freiwilliges Bild im Log von Eurem Besuch würden sich alle freuen.

Quellen: Wikipedia, Google, Geopark Westerwald-Lahn-Taunus, Das Lahntal.de

Additional Hints (No hints available.)