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Vom Gletscher zum Hochmoor EarthCache

Hidden : 8/5/2020
Difficulty:
1.5 out of 5
Terrain:
2 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:


Du stehst hier direkt am Wanderweg vor dem "Weiher östlich vom Blausee", der sich in einem der Hochmoor-Vorstadien befindet.
Hochmoore im Kanton Wallis sind auf Grund von Trockenheit und Wärme eine grosse Seltenheit. Zwei der 9 Hochmoore von nationaler Bedeutung im Wallis befinden sich in der Aletscharena. Falls du sie dir anschauen möchtest, findest du die Koordinaten dazu bei den Wegpunkten.
In der Aletscharena kannst du neben den Hochmooren Flesch und Aletschwald jede Menge "Weiher" in allen Vorstadien finden. Halte also die Augen offen. Wenn du Lust hast, kannst du ja jeweils bei den "Weihern" überlegen, in welchem Stadium sie sich gerade befinden.



Wie ensteht ein Hochmoor?


1. Stadium - Gletscherrückzug




Beim Rückzug der Gletscher vor etwa 12'000 Jahren entstehen Mulden und Becken. Diese füllen sich mit Schmelzwasser und bilden so Weiher, Tümpel und Seen.
In diese stehenden Gewässer wird Staub hineingeweht und zufliessende Bäche tragen Feinsand hinein. Dieses Gesteinsmehl vermischt sich mit den abgestorbenen Überresten von Wasserorganismen zu einer undurchlässigen Schlamm- und Lehmschicht (Gyttjen). Diese Staunässe ist für die Bildung von Mooren eine wichtige Voraussetzung.


2. Stadium - offener Teich




Die steigenden Temperaturen nach dem Gletscherrückzug fördern ein rasches Pflanzenwachstum. Auch die feuchtigkeitsliebenden Torfmoose siedeln sich an. Die "Erblindung" (vollständige Verlandung) setzt ein.


3. Stadium - Verlandung




Im nassen Milieu zersetzt sich das abgestorbene Pflanzenmaterial nicht oder nur unvollständig, da Sauerstoff für den Abbau durch Bakterien fehlt. Es setzt sich auf dem Grund ab. Statt Humus entsteht nun Torf.
Der Teich wird seicht, das Ufer flacher, die Verlandung setzt ein. Manchmal bildet sich durch ausläuferbildende Pflanzen, die vom Ufer auf die Wasseroberfläche wachsen, eine schwimmende Pflanzendecke, ein sogenannter Schwingrasen, der zusätzlich zur Verlandung beiträgt. Schwingrasen heissen so, weil sie bei Betreten schwingen, sie sind aber nicht immer tragfähig.


4. Stadium - Flachmoor




Dichte Seggengürtel bedecken den ständig nassen und sauerstoffarmen Boden. Auf der Ablagerung von immer mehr kaum zerstztem Pflanzenmaterial können weitere Pflanzen aufwachsen. So entsteht eine immer dicker und tragfähiger werdende Schicht aus organischem Totmaterial, die immer weiter in die Seefläche vordringt und auf der immer grössere Pflanzen Halt finden. Dieses entstehende Flachmoor wird von Grundwasser durchströmt. Es ist gekennzeichnet durch nährstoffreiche Verhältnisse und meist höherer pH-Werte, ist also nicht so sauer.


5. Stadium - Hochmoor




Ist mehr Wasser vorhanden, als verdunsten kann, wachsen die Torfmoose immer weiter in die Höhe und sterben nach unten ab. Sie bilden eine immer dicker werdende Schicht, bis sie aus dem Einflussbereich des Grundwassers herausragen - ein Hochmoor ist entstanden. Sie benötigen Gebiete mit geringem Wasserabfluss. Hochmoore werden nur von Regenwasser gespeist und sind daher sehr nährstoffarm und haben einen niedrigen pH-Wert und sind somit sauer. In Hochmooren können deshalb nur Pflanzen wachsen, die an diese extremen Bedingungen angepasst sind.


Die Torfschichten der Hochmoore wachsen sehr langsam in die Höhe: In der Schweiz misst die Zuwachsrate pro Jahr rund einen Milimeter. Ein Hochmoor mit einer zwei Meter dicken Torfschicht ist also mindestens zweitausend Jahre alt. Aufgrund seines Alters und weil sich die organische Substanzen nicht zersetzen, ist ein Hochmoor ein natürliches Archiv. Holt man Pollen aus den Tiefen des Moores, liefern diese aufschlussreiche Daten zur Veränderung des Klimas und der Vegetation im Lauf der Jahrhunderte - und sogar zur Besiedelung der Region durch den Mensch.

Wird das Hochmoor durch Sedimente überdeckt, durchläuft der Torf unter Druck und Luftabschluss den geochemischen Prozess der Inkohlung und es entsteht Braunkohle.

Worterklärungen


Torf: Torf besteht aus Pflanzenresten, die unvollständig abgebaut sind. Die Torfmoose speichern soviel Wasser, dass der Abbau gehemmt wird. Torf ist die erste Stufe bei der Entstehung von Kohle.

Moor: Moore sind Gebiete mit einer mindestens 30 cm dicken Torfschicht

Sediment: Sedimente entstehen durch die Ablagerung von mechanisch zerkleinerter Gesteine.

Gyttja: Gyttjen sind organische oder mit organischer Substanz durchsetzte Sedimente und wird auch Faulschlamm genannt.

Seggen: Seggen sind eine Pflanzengattung aus der Familie der Sauergrasgewächse. Die über 2200 Arten gedeihen in den kalten und klimatisch gemäßigten Gebieten fast weltweit.

Deine Aufgaben


1. In welchem der fünf Stadien befindet sich dieser Weiher östlich vom Blausee?
2. Woran erkenst du das Stadium?
3. Was für Zeugen des Gletschers siehst du am östlichen Ufer?
4. Woran siehst du, dass der geologische Untergrund des Weihers wasserundurchlässig sein muss?

Sende mir die Antworten via Message Center oder mit dem Betreff "EC Hochmoor und deinem Cachernamen" per Mail an baumtan(at)yahoo.de.
Du brauchst keine Logfreigabe abzuwarten. Sollte etwas falsch sein, melde ich mich. Logs, die diese Bedingungen nicht erfüllen, werden kommentarlos gelöscht.

Quellen


- Infotafeln des Büro für Umwelt und Energie, Visp
- Bundesamt für Umwelt (BAFU)
- Bundesinventar der Hoch- und Übergangsmoore von nationaler Bedeutung (BAFU)
- Uni Oldenburg, Hydrologie
- Faktenblatt Hochmoore des Kanton Appenzell Ausserrhoden
- Ökologie und Hydrologie der Moore, Gert Michael Steiner/ Andreas Grünig

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