Schneller Drive-in Tradi mit geschichtlichem Hintergund:
Auf den Spuren von Obelix.....
Jeder Verkehrsteilnehmer, der durch den Bräunlinger Stadtwald Eisenbach zustrebt, fährt an einem großen, rechts am Waldrand stehenden Granitstein vorbei, auf dem es gut lesbar heißt: "Dem Beschützer ihres Waldes, Kaiser Leopold I. Die Stadt Bräunlingen 1685 bis 1904".
Ein österreichischer Habsburger-Kaiser beschützt einen Stadtwald im Schwarzwald, so fragt man sich. Die Geschehnisse fallen in die Zeit, als Bräunlingen zu Vorderösterreich gehörte und in Fehde mit den Fürstenbergern stand. Von 1671 bis 1704 stand deshalb der Oberschultheiß Johann Conrad Gumpp aus Innsbruck an der Spitze der waldreichen Stadt.
Ob er wirklich von hier nach Wien geritten ist oder eine unbequeme Kutsche dafür benutzt hat, wird wohl heute nach über 330 Jahren nicht genau ermittelt werden können. Man tendiert eher auf "hoch zu Ross". Jedenfalls war 1685 dieser Kontakt des Bräunlinger Oberschultheißen mit diesem Kaiser, der 1705 starb, erfolgreich.
Im Jahre 1904 motivierte der damalige Bürgermeister Bertsche seinen Gemeinderat, einen Gedenkstein als Dank aufzustellen. Den Koloss holte man sich an der Gaißhalde, dort, wo seit 1922 die Staumauer des Kirnbergsees steht, natürlich mit Pferdestärken. Im Mai 1904 wurde das Monument in Anwesenheit des Gemeinderats eingeweiht.
Dem Johann Conrad Gumpp waren die Bräunlinger in den letzten Jahren seiner 33-jährigen Amtszeit nicht mehr gut gesinnt. Trotzdem sind Geschichtsschreiber der Meinung, man habe ihn zu Unrecht schlecht behandelt, und es gehöre ihm eigentlich ein Denkmal gesetzt.
Das geschah dann im Jahre 1955 unter Bürgermeister Bernhard Blenkle. Der Gumppbrunnen vor dem Rathaus, den lebensgroß die steinerne Figur des Johann Conrad Gumpp krönt, wurde errichtet. Außerdem wurde eine Straße nach ihm benannt. Der Name Gumpp hatte in Bräunlingen durch weitere Familienangehörige in verantwortlichen Posten Bedeutung, so wie in Tirols Hauptstadt Innsbruck die Gumpps auch als Architekten Geschichte geschrieben haben.
Dem Waldweg weiterfolgend trifft man auf die Fohlenweide Hütte. Diese biete viel Platz für Kinder zum Spielen und auch zum Grillen. Buchen kann man diese beim Amt für Kultur, Tourismus und Sport in Bräunlingen.