Nachdem mir in Fritzlar ein aufwändig hergestellter Cache entwendet wurde und ich mich zugegebenermaßen mit recht unchristlichen Gedanken betreffend des "Vandalen" beschäftigt hatte, kam mir die Idee zu einer kleinen Serie über Mord- und Sühnesteine.
Mord- und Sühnesteine wurden im Mittelalter an der Stelle gesetzt, wo ein schweres Verbrechen an Leib und Leben begangen wurde. Der Täter musste an der Stelle des Verbrechens als Zeichen der Sühne diesen Stein setzen, oftmals wurde er auch nach altgermanischer Rechtsauffassung - Aug um Auge, Zahn um Zahn - an dieser Stelle hingerichtet oder verstümmelt. Sühnekreuze zeigen manchmal die Tatwaffe oder haben einen bildhaften Bezug zum Beruf des Opfers.
Das Kasseler Kreuz steht an der Abzweigung der alten Straße nach Kassel mit der Straße nach Dissen auf einem kleinen aus Basaltsteinen errichteten Hügel.
Die Sage zum Kasseler Kreuz erzählt: Die Stadt Gudensberg wurde 1387 hart belagert. Die Bürger waren wachsam, der Feind konnte die Stadt nicht gewinnen. Ein Bürger von Gudensberg aber übte bösen Verrat: er ging zum Feind und versprach, gegen eine hohe Geldsumme die Stadt in Brand zu stecken. Nach einigen Tagen brach während der Nacht in der Hintergasse Feuer aus. Die Bürger eilten zum Löschen, die Mauern waren nur schwach besetzt, die Feinde erstiegen die Mauer und eroberten die Stadt. Der Verrat wurde aber bekannt. Der Verbrecher floh, wurde aber auf der Kasseler Strecke eingeholt und sofort hingerichtet. Es wurde ihm die Zunge aus dem Hals gerissen und dann wurde er lebendig begraben. Das Kreuz bezeichnet die Stätte, wo er gerichtet und begraben wurde. Die Feldlage "am Kreuz" wird 1542 genannt. (nach Riebeling 1977, auf http://www.suehnekreuz.de/)
Bitte wieder genau an der Fundstelle verstecken und tarnen. Parken kann man in unmittelbarer Nähe des Kasseler Kreuzes.