Part VI einer Tradi-Serie am grünen Westufer des Moenus
Mainviereck
Eckpunkte dieses nach Norden hin offenen Vierecks sind nacheinander die Städte Gemünden, Wertheim, Miltenberg und Aschaffenburg. Der Main umfließt in diesem Abschnitt auf etwa 100 km den südlichen Teil des Spessarts.
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In Gemünden mündet von Nordosten der größte rechte Nebenfluss des Mains, die Fränkische Saale, und in Lohr der größte Fluss aus dem Spessart, die Lohr. Ab hier wird das nun in Richtung Süden verlaufende Maintal enger, waldreich und siedlungsarm. Acht Kilometer südlich von Lohr liegt auf der rechten Seite Neustadt am Main mit einem 1250 Jahre alten ehemaligen Benediktinerkloster. Von ihm und von Würzburg ging die Christianisierung Ostfrankens im 8. Jahrhundert aus. Erst am südöstlichen Eckpunkt des Mainvierecks folgen mit Marktheidenfeld und Wertheim wieder zwei Kleinstädte. Unmittelbar oberhalb Wertheims bildet der Main wiederum eine lange Schlinge, die Upharer Mainschleife. Dort umfließt er auf fünf Kilometer Länge einen südlich auslaufenden Sporn, das sogenannte Himmelreich, der an seiner schmalsten Stelle nur 400 m breit ist.In Wertheim mit mittelalterlichem Stadtbild und Burgruine mündet von Süden die Tauber in den Main. Ab Wertheim fließt der Main in Mäandern nach Westen, wobei er die Länder Baden-Württemberg und Bayern trennt. Wertheim am linken Mainufer war badisch und gehört heute zu Baden-Württemberg, das rechtsmainische und wesentlich ältere Kreuzwertheim ist dagegen bayerisch. Das Landschaftsbild ähnelt nun dem an der östlichen Seite des Vierecks. Im gewundenen, waldreichen Tal, das den Spessart im Süden begrenzt, liegen die zwei von Burgen überragten Städtchen Stadtprozelten und Freudenberg, sowie die älteste Siedlung der Gegend, Dorfprozelten.Die südwestliche Ecke des Mainvierecks markiert die Fachwerkstadt Miltenberg an der Mündung der Mud. Viele mittelalterliche Kirchen, etwa in Frankfurt oder Mainz, wurden aus Miltenberger Buntsandstein errichtet, der von den Steinbrüchen zu den Baustellen verschifft wurde.In nun wieder nach Norden gerichteten Tal zwischen Odenwald und Spessart lag die im 17. Jahrhundert verschwundene alemannische Siedlung Grubingen, deren Kirche St. Michaelis noch bis 1778 am Mainufer stand. Es folgen weitere Kleinstädte mit gut erhaltenen Ortskernen, wie Klingenberg und Obernburg. Die Siedlungsdichte entlang des Mains nimmt nun deutlich zu.In Aschaffenburg ist der Ballungsraum Rhein-Main erreicht, die zweitgrößte deutsche Metropolregion. Das Wahrzeichen der ehemaligen kurmainzischen Residenzstadt, das Renaissanceschloss Johannisburg, liegt rechts über dem Prallufer eines weit nach Osten ausgreifenden Mainbogens; ein Wenig unterhalb das von König Ludwig I. erbaute Pompejanum.