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Die Kaltzeiten und ihre Spuren: Glaziale Rinnen EarthCache

Hidden : 11/7/2020
Difficulty:
3.5 out of 5
Terrain:
3 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:


Ein Wort vorab: dies ist kein Earth Cache "für zwischendurch". Anhand der Wertungen für D und T sollte das klar sein!

Willkommen in der glazialen Rinne des Sutschke-Tals!

(Dies ist quasi die Neuauflage des archivierten GC2RVQ8 von schnaddel, der uns freundlicherweise ein wenig mit dem Reload geholfen hat!)

Die Eiszeiten

Die heutigen Länder Nordwegen, Schweden und Finnland hatten zur Zeit der letzten Eiszeit eine deutlich höhere Bodenlage als das heutige Deutschland. Von dort "rutschte" das Eis, zum letzten Mal vor etwa 20.000 Jahren, in Form von gewaltigen Gletschern - die Felsgestein, Gesteinschutt, Lockerboden, zermahlenen Sand - Ton - Kalk und Granitmassen mitführten - allmählich über das Gebiet der heutigen Ostsee, Norddeutschland bis an die Höhenzüge und Erhebungen des Sauerlandes, des Harzes, des Thüringer Waldes, des Erzgebirges und der Sudeten hinunter. An diesen Höhen wurde der letzte Eisvorstoß dann effektiv ausgebremst.

Das Sutschke-Tal

Das Sutschke-Tal bildete sich in einem gewaltigen Zeitraum, von vor 600.000 Jahren bis zum Ende der letzten Eiszeit vor 12.000 Jahren. In einer Aufeinanderfolge von Eiszeiten und Warmzeiten wechselten sich vier Vereisungen und drei Zwischeneiszeiten (Warmzeiten) ab und formten unseren Heimatboden wie er im großen und ganzen heute noch zu sehen ist. Die Krummensee-Rinne, zu dem das Sutschketal gehört, ist ein sehr markantes Beispiel für die Wirkung der Schmelzwässer. Damit ist das Sutschke-Tal eine nachgewiesene glaziale Rinne.

Urstromtal und glaziale Rinne

Aber was ist das, eine glaziale Rinne? Wir kennen das Phänomen der Urstrom-Täler (z.B. das Warschau-Berliner Urstromtal). Sie entstanden oberirdisch beim Abtauen der Eisdecke der letzten Eiszeit. Das von Skandinavien kommende Inlandeis stieß gegen ein ansteigendes Gelände vor. Die Schmelzwässer konnten nur eine kurze Strecke auf den Sandern nach Süden fließen und suchten sich dann einen Weg parallel zum Eisrand in Richtung Nordseebecken. Das Gebiet der Nordsee war damals aufgrund des deutlich niedrigeren Meeresspiegels übrigens trockenes Gelände! Als Bestandteil der glazialen Serie verzahnten sich Urstromtäler an ihrem nördlichen Rand über weite Strecken mit Sanderflächen, über die dem Urstromtal Schmelzwasser zugeführt wurde.

Durch die dauernde Bewegung der Eismassen schliffen die mitgeführten Steine sich gegenseitig - und auch durch das harte Eis - allmählich ab und nahmen die rundlichen Formen an, in denen wir sie jetzt noch als Findlinge und auf vielen Böden als Feldsteine finden. Unmengen von mitgebrachten Sand, Kies und Ton blieben nach dem Abschmelzen des Eises in unserem Boden. Dadurch erklärt sich also das Vorhandensein der vielen Sandflächen sowie Kies- und Tongruben in Mecklenburg und Brandenburg.

Eine glaziale Rinne (manchmal auch als Tunneltal bezeichnet) entsteht im Gegensatz zum Urstromtal unter dem Gletschereis. Was auf dem Eis geschieht, geschieht dadurch auch unter dem Eis: durch die abtragende Wirkung der Schmelzwässer werden auch hier Steine transportiert und zerrieben. Typischerweise sind glaziale Rinnen damit feste Bestandteile von Grundmoränenlandschaften. (Durch jüngere Überprägung (z. B. Überschüttung der Grundmoräne) finden sich glaziale Rinnen aber auch in Urstromtälern und Sandergebieten.) So werden also unter dem Eis Rinnen ausgespült, die sich im Laufe der Zeit tief in die Umgebung einschneiden können. Sie erscheinen uns heute in der eisfreien Zeit als lang gestreckte Hohlformen, die zwischen ein paar hundert Metern bis zu 50 km lang sein können. Ihre Breite schwankt dabei zwischen einigen Metern und mehreren hundert Metern. Die Tiefe der Rinnen schwankt wie Länge und Breite ebenfalls stark und liegt zwischen wenigen Metern und mehr als 50 Metern. Je nach Grundwasserstand der Umgebung ist der Boden der Rinne dann trocken, vermoort oder mit Wasser gefüllt.

Soviel also in der gebotenen Kürze zur Entstehung einer glazialen Rinne.

Der Earth Cache

Bitte genau lesen: Dieser Earth Cache besteht aus mehreren Stationen, die alle besucht werden müssen. Dort sind Fragen zu beantworten und Aufgaben zu erfüllen. An der Position des Earth Cache-Symbols auf der Karte ist die erste Station. Bitte beachtet die Parkposition, von dort aus beginnt die Wanderung durch das Sutschke-Tal, ca. 5-6 Kilometer auf nicht sehr befestigten Wegen. Wer extrem lauffaul ist, kann nach Erreichen des vor-vorletzten Wegpunktes wieder umdrehen und die nördlich gelegenen zwei letzten Punkte mit dem Auto beinahe anfahren. Sie liegen allerdings trotzdem im Wald im Naturschutzgebiet, und ihr verpasst eine zu jeder Jahreszeit reizvolle Wanderung durch dieses schöne Tal mit seiner abwechslungsreichen Natur. Den Rückweg könntet Ihr beispielsweise auf der anderen Seite des Tals auf dem gekennzeichneten Wanderweg machen, so daß sich eine Gesamtstrecke von ca. 11 Kilometern ergibt. 

 

Kommen wir nun zu den Fragen. Bitte sendet uns die Antworten über das Nachrichten-Center oder über die E-Mail-Funktion dieser Webseite!

1. Ihr habt Höhenmessungen an den benannten Stellen gemacht. Was für eine Geländeform lässt sich ganz einfach ausgedrückt aus den Messungen erkennen und warum ist das der Grund, dass das Moor und der Krummensee entstehen mussten?

2. An Station 3 bzw. 5 findet Ihr Abbaustellen von Material. Welches Material? Zur Unterstützung gibt es einer der Stationen eine schöne Informationstafel. Wenn Ihr das "Material" beschreibt: wie fühlt es sich an, was für eine Körnung hat es, welche Farbe hat es? Unterscheidet es sich an Station 3 von Station 5? 

3. An Station 4 steht Ihr am Wasserrand. Wie sieht das Ufer an der Wasserkante aus, was kann man hier live "erleben"?

4. An Station 5: wie nannte man den sehr naturverbundenen Mann, der hier einst einem Gewerke nachging?

5. Masterfrage! Wenn das Sutschke-Tal eine glaziale "Rinne" ist: warum endet die denn einfach? Oder tut sie es vielleicht doch nicht?

6. Freiwillige Zusatzfrage (muss nicht beantwortet werden, ist aber interessant): An Station 7 findet sich in feuchten Jahreszeiten eine kleine Quelle. Welche Vermutung habt Ihr, was für ein Material hier aus dem Boden gespült wird? Und warum eigentlich?

7. Wie immer die optionale Bitte: belegt doch Euren Besuch mit einem Foto von Euch oder Eurem GPS-Gerät vor Ort!

 

Wie immer gilt: Ihr könnt sofort loggen und müsst nicht auf unsere Reaktion auf Eure Einsendung warten. Sendet Eure Antworten aber bitte zeitnah. Sollte es irgendwie haarsträubende Antworten geben, melden wir uns zurück! Und nun: happy earth caching!


Fotomaterialien (Luftaufnahme, Wanderweg): Mit freundlicher Genehmigung durch "Stiftung Naturschutzfonds Brandenburg

Quellen:

  • Wikipedia: Urstromtal und glaziale Rinne
  • http://mediapur.de/chronik_19jhd.html

Additional Hints (No hints available.)