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Mäander-Schleife der Warnow EarthCache

Hidden : 4/1/2021
Difficulty:
1.5 out of 5
Terrain:
2.5 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:




Mäander-Schleife der Warnow




Mäander, m. Verb mäandrieren (v. griech. „Maiandros“ = Menderes-Fluss an der W-Küste Kleinasiens), stark gewundener Lauf eines Flusses bei relativ geringem Gefälle. Auf der Innenseite des Flusswindung entstehen Ufersandbänke, an der Außenseite wird erodiert.

Soviel zur einfachen Beschreibung aus einem Lexikon.

Was ist also ein Mäander?

Ein Flussbett fließt oft in weiten Schleifen, den sogenannten Mäandern. Eine einzelne Flussschleife ist noch kein Mäander. Manchmal graben sich die Mäander im Verlauf der Jahrtausende tief in die Landschaft ein und bilden dabei teilweise steile Hänge, wie hier ein Stück Warnow aufwärts im Durchbruchstal. An den Wegpunkten dieses EarthCaches fließt die Warnow schon wieder durch flacheres Gelände mit weicheren Untergründen.

Mäander entstehen durch unterschiedliche Fließgeschwindigkeiten eines Flusses. Da die Fließgeschwindigkeit an der Außenseite der Biegung höher ist, als an der Innenseite, werden die Uferbereiche unterschiedlich abgetragen.



Wie funktioniert dies im Detail?

Grundsätzlich fließt ein Fluß in seinem Flussbett gerade. Erst durch Hindernisse, wie z.B. festes Gestein, verändert das Wasser seine Fließrichtung. Es kommt in Bewegung und wechselt die Seiten.

Sobald der Großteil einer Strömung an ein Ufer gelenkt wird und die Richtung zum gegenüberliegenden Ufer wechselt, verliert der Fluß dort an Kraft und wird langsamer. Das langsame Wasser kann die sandkorngroßen Partikel nicht mehr tragen. Diese setzen sich am Grund ab und machen das Wasser dort seichter, noch langsamer und häufen sich an, bis sich am Innenufer des Gewässers neues Land bildet. Diese Seite nennt man den Gleithang.

Währenddessen schießt das schnelle Wasser am äußeren Ufer mit genug Schwung aus der Kurve, um auf die andere Seite getragen zu werden, wo es gegen die Uferböschung geworfen wird. Dort wo das Wasser schneller fließt und mehr Kraft hat, nimmt es auch mehr Schlamm und Kies mit sich. Es kommt durch die starke Strömung oftmals zu sichtbaren Verwirbellungen im Wasser. Das äußere Ufer wird durch das Wasser Stück für Stück abschliffen, es erodiert. An diesem sogenannten Prallhang höhlt der Fluss immer tiefer eine neue Rundung aus. Dann noch eine und noch eine und noch eine… Ein Mäander ist entstanden.



Je breiter der Fluß ist, desto länger braucht die katapultierte Strömung, um die andere Seite zu erreichen und desto größer ist auch die Entfernung flussabwärts bis zur nächsten Kurve. Daher haben breitere Flüsse größere Flussschleifen. Kleine Flüsse - wie die Warnow - haben viele Flussschleifen mit geringem Umfang.

Was unterscheidet diese Flussschleife von vielen anderen?

Solange dem Mäander nichts im Wege steht, werden seine Schlenker immer ausschweifender, bis sie aufeinandertreffen. Manchmal bildet sich dabei ein Altarm oder Altwassersee. Er entsteht, wenn durch die Abtragung der Hals des Mäanders so schmal wird, dass das Wasser den Hals überspült. Der Fluß hat einen neuen Lauf. Zurück bleibt der hufeisenförmige Altarm. Diese Bildung eines Altarmes aufgrund des Durchbruches an der engsten Stelle nennt man Mäanderhalsabschnürung.

Hier an der Warnow könnt ihr aber sogar eine Mäandersehnenabschnürung beobachten.

Eine Sehnenabschnürung kann z.B. durch ein Hochwasser entstehen. Dabei wird die Aue mehr als nur in der üblichen Breite von Wasser bedeckt. Die allgemeine Strömung folgt dann nicht mehr den Mäandern. Das Wasser steht deutlich über dem normalen Mäanderufer und fließt geradlinig im Talbodengefälle. Bei normalem Wasserstand fließt die Warnow dann wieder deutlich in Form der ursprünglichen Schleife, aber auch einmal mitten hindurch.

Die Starkregenereignisse der vergangenen Jahren haben hier wiederholt zum Übertreten der Warnow geführt. Die Hochwässer haben die Schleife überflutet, ausgespült und zu diesem besonderen Flussverlauf beigetragen. Die wiederum im Sommer länger anhaltenden Trockenperioden führen dazu, dass die Warnow dann immer wieder in ihr normales Flussbett zurück findet und ihrem alten Verlauf folgt.




Quellenangaben:
Geologisches Wörterbuch, Murawski/Meyer, 12. Aufl., Spektrum Akademischer Verlag
SWR u. www.planet-schule.de, 2015
MinuteEarth, YouTube
www.spektrum.de
Bilder:
Zeichnungen: eigene
Luftbilder: Google Maps u. OSM


Aufgaben

Jetzt heißt es, mitgemacht und nachgedacht. Um diesen Cache zu loggen, beantwortet bitte die folgenden Aufgaben und macht ein Foto.

1. An den Koordinaten steht ihr auf einer Brücke und habt flussaufwärts Richtung SSO einen guten Blick auf beide Uferhang-Arten. Auf welcher Seite ist hier der Prallhang?
2. Beschreibt die Unterschiede der beiden Uferhänge hier direkt an der Brücke auf beiden Uferseiten. Die nördliche Flussseite könnt ihr außer Acht lassen.
3. Am Wegpunkt „Flussschleife“ könnt ihr die Fließrichtung nachweisen. Versucht vom Weg aus ein Stöckchen oder etwas anderes Schwimmfähiges ins Wasser zu werfen. Schwimmt es geradeaus oder in Richtung eines bestimmten Uferhangs? Könnt ihr Verwirbellungen erkennen? Bringt dies mit den Informationen aus dem Listingtext in Zusammenhang.
4. Begebt euch zum Wegpunkt „Blick auf die Schleife“. Beschreibt das Gelände im Tal und versucht dadurch unsere „Starkregentheorie“ zu belegen oder zu widerlegen.
5. Macht ein Foto von euch oder einem Körperteil oder einem persönlichen Gegenstand oder Maskottchen oder eurem GPS auf der Brücke (bitte ohne die Uferhänge im Süden zu spoilern) und stellt dieses in euren Log.

Schickt uns die Antworten per E-Mail an kenguruhs_earth-caches@gmx.de oder über das Message-Center. Ihr dürft danach gleich loggen. Wenn es Probleme gibt, dann melden wir uns.

Das Team KenGuruh wünscht viel Spaß an diesem Ort. 🦘

ACHTUNG: Die Wegpunkte dieses EarthCaches befinden sich im Naturschutzgebiet "Durchbruchstal der Warnow und Mildenitz“. Bleibt auf den Wegen! Zur Beantwortung der Fragen müssen diese nicht verlassen werden. Verwendet für die Aufgabe 3 nur Material, das ihr vor Ort am oder auf dem Weg findet.


Additional Hints (No hints available.)