Die Reichsschutzstellung, auch "Südostwall" genannt, sollte den Vormarsch der Roten Armee aufhalten.
Ein Bericht aus Rechnitz, nach dem Krieg in einem Gemeindebericht niedergeschrieben, schildert anschaulich die fürchterlichen Zustände beim Bau der Anlagen: „In den Herbstmonaten des Jahres 1944 (wurden) Fremdarbeiter aus 12 Nationen, und zwar Franzosen, Griechen, Flüchtlinge aus den Balkanstaaten, Zwangsarbeiter aus den Ostgebieten, Muselmanen aus Serbien und Juden aus verschiedenen Staaten nach Rechnitz gebracht, um auch hier einen durchgehenden Panzergraben und Stellungen zu errichten. Auch Hitlerjugend wurde aus der Steiermark nach Rechnitz verlegt... Insgesamt wurden 3000 bis 4000 Personen eingesetzt, um eine Verteidigungslinie zu errichten, die einer neuzeitlich ausgerüsteten Armee nicht standhalten konnte. Die so genannten Schanzarbeiter wurden im Schloss Batthyany, im Kloster, in den Schulen und im Judentempel auf Strohlager(n) armselig untergebracht, und von einer Großküche wurde ein- oder zweimal täglich ein kümmerliches Essen ausgefolgt. Unter der Leitung von Parteibonzen wurden täglich die vielen Zwangsarbeiter, kümmerlich bekleidet, die meisten mit Schuhen mit einer Holzsohle versehen, an die Grenze getrieben, und mussten dort von früh bis spät Panzergräben in einer Tiefe von 3 m und einer Breite von 7 m ausheben. Auch die Ortsbevölkerung, Männer und Frauen, mussten an der Errichtung des Südostwalles mitarbeiten." (zitiert nach: Manfried Rauchensteiner, Das militärische Kriegsende im Burgenland 1945. (In: Burgenland 1945. S 99)
Unterkunft und Verpflegung wurden immer schlechter. Die Gasthäuser und Schulen entlang des Ostwalles waren längst überfüllt, viele Menschen wurden in Scheunen oder Ställen untergebracht. Die Essensrationen wurden, vor allem für die Juden, immer mehr gekürzt. Die "Schanzer" hatten oft weite Anmarschwege und waren ausgemergelt und erschöpft. Krankheiten breiteten sich aus, eine Typhusepidemie forderte zahlreiche Opfer, auch unter der einheimischen Bevölkerung. Nicht mehr Arbeitsfähige wurden erschossen und in Massengräbern verscharrt. Die ungarischen Juden wurden in Notunterkünften, hauptsächlich im Raume Ödenburg, etwa in Wolfs und Kroisbach, untergebracht. Ende März wurden die Überlebenden in Richtung Mauthausen getrieben, wo nur mehr etwa 17 000 lebend ankamen.
Beim Herannahen der Front war der Großteil des Südostwalls unbesetzt. Manchmal wurde er von den zurückgehenden deutschen Truppen gar nicht als Verteidigungsanlage erkannt. Die vielen Opfer, die die Errichtung gekostet hatte, waren vergeblich.
Im Südburgenland wurde zunächst nur die Region Rechnitz vom Kriegsgeschehen erfasst. Über eine Woche wurde um Rechnitz gekämpft. Auch dort waren viele Zivilisten unter den Opfern. Die anschließenden Kämpfe waren dann im hügeligen Gelände des Südburgenlandes weit heftiger als im Norden. An vielen Stellen wurde entschieden Widerstand geleistet. Immer wieder wurden die Russen aus einzelnen Orten durch Gegenangriffe wieder zurückgeworfen. Dabei kam es zu erheblichen Zerstörungen. Am 31. März und 1. April konnte ein sowjetisches Panzerkorps im Raabtal weit vorstoßen. Alle Tapferkeit nützte letztlich nichts gegen die gewaltige Übermacht. Die deutschen Truppen mussten an die steirische Grenze zurückgehen. Mit deutschen Soldaten, die den Russen in die Hände fielen, wurde meist "kurzer Prozess" gemacht. Selbst Verwundete wurden aufgespürt, erschossen oder erschlagen. Die Sowjets verschoben Truppen nach Norden, ihr Vormarsch kam zum Stehen - mit schlimmen Folgen für die Dörfer an der steirischen Grenze, wo die Zerstörungen besonders stark waren.An der Lafnitz wurde einen Monat lang gekämpft. Burgauberg, Neudauberg und Hackerberg waren schwer betroffen Erst am 7. Mai kam die Front hier wieder in Bewegung, am 8. Mai trat die Kapitulation der Wehrmacht in Kraft.
Genaue Opferzahlen gibt es nicht. Schätzungen sprechen von 3000 bis 5000 deutschen Soldaten und etwa ebenso vielen Sowjetsoldaten, die auf burgenländischem Gebiet fielen. Etwa 400 Zivilisten wurden während der Kämpfe getötet. Ein vielfaches davon machten die Opfer aus, die unmittelbar nach dem Ende der Kampfhandlungen getötet, erschossen oder erschlagen wurden.
Die Stellung muss nicht betreten werden, Cache ist daneben versteckt!