[DE] Eine Runde Karow und seine Geschichte(n): Die Karower Karpfenteiche, ein weiterer interessanter Ort versteckt an der Bundesstraße. Abgeschieden und ruhig, fast ein wenig spukig und geheimnisvoll. Doch angeln kann man hier nur noch nach einem Geocache.
[EN] A roundtrip through the village Karow and its (hi)stories: The Karow Carp Ponds, another interesting place hidden along the federal road 'Bundesstraße'. Secluded and quiet, almost a little bit spooky and mysterious. But you can only fish here for a geocache, now.
die Karower 'Kapfenteiche' (blau eingefärbt) verzeichnet auf einer historischen Karte aus den 1900er Jahren (Bild oben) und auf einer Luftbildaufnahme hundert Jahre später sichtlich verlandet, ebenso wie der südlich gelegene 'Mutterkarpfenteich' an der Straße (Bild unten)
[ ENGLISH LISTING TEXT ]
Karower Geschichte(n): Angeln am Spukmoor
[ Ich möchte nicht viel lesen, nur die Anmerkungen zum Final ]
verlandeter Mutterkarpfenteich 2020
Viel herauszufinden ist nicht über die beiden kleinen Teiche im Wald zwischen Karow und dem "Objekt". Nicht einmal hundertprozentig sicher, ob der Name 'Karpfenteiche' tatsächlich einer früheren entsprechenden Nutzung entspringt oder wann er entstand. Alteingesessene Karower haben auch nur dunkle Erinnerungen, dass die Plauer Fischer hier zu Gange waren, aber dann verlieren sich die Spuren. Ein Stück südwärts, bevor man auf die kleine Straße zwischen Zarchlin und Karow trifft, gibt es sogar noch einen dritten Teich, den 'Mutterkarpfenteich' (auf historischen Karten nicht verzeichnet). Doch die Ortschronik, die Naturpark-Historiker, selbst das weite Internet gibt keine Informationen preis. Ein kleines Rätsel im Wald, ein wahrer Lost Place. Sicher dürfte sein, dass die Teiche natürlichen Ursprungs sind und heute kaum mehr als solche wahrnehmbar sind. Einst speisten sie sich aus den Abflüssen der umgebenden hügeligen Felder und Wiesen und zuführenden Bruchgräben, das Wasser sickerte weiter in die westlich vorbeifließende Mildenitz (den Hort des nahen "Märchens vom wilden Fluss"). Doch die Wasserstände der Region sind über die Jahrhunderte durch natürliche Vorgänge, menschliche Eingriffe und nicht zuletzt einige trockene Sommer deutlich gesunken.
In den Sommermonaten fallen die beiden Karpfenteiche regelmäßig völlig trocken, im Winterhalbjahr verwandeln sie sich in kaum noch mehr als Matschpfühle. Ein wenig gespenstisch wirkt die Szenerie: meist völlige Ruhe, abgestorbene Bäume, ein stetes Knarren und Knarzen des alten Geästs im Wind - und kein Mensch weit und breit. Gleichzeitig aber auch ein wunderschöner Ort, man kann einem Moor beim Entstehen zusehen. Wer den Waldwegen von der Bundesstraße bis zum Feldrand läuft, hat einen wunderschönen Ausblick. Nach Osten schaut man auf den sich über die Bundesstraße hinaus erstreckenden 'Weinberg', nach Süden auf die Ackerflur 'Hohenrade' mit 'Adebars Wiese', bis weit ins 20. Jahrhundert als Koppeln für die Besamung genutzt, und dem 'Tannenloch'. Und wer sich ganz leise und unauffällig bewegt, kann bestimmt auch heute die eine oder andere Tierbeobachtung machen, aber wilderer Art.
Vom Weganfang an der Bundesstraße gelangt man zum Final auf einem Waldweg über die 'Birkenkoppel'. Sie wird ihrem Namen heute nicht mehr ganz gerecht. Vor allem die zahlreichen Brennöfen in der Umgebung (die "Karower Geschichte(n)" erzählen z.B. in "Vom Meiler am Ziegenhorn" davon) führten vor über hundert Jahren zu einer weitgehenden Entwaldung der Region. Hier wurden 1901 im Rahmen von Wiederaufforstungen Eichen angepflanzt. Alteingesessene Buchen und Kiefern vergrößern ihren Bestand teils auf natürlichem Weg. Zwar werden gelegentlich Bäume entnommen, die Fläche bleibt jedoch weitgehend sich selbst überlassen.
Auf der gegenüberliegenden Seite der Bundesstraße, nördlich begrenzt von der Bahn und östlich vom Feldrand, erstreckt sich das 'Späukmuur'. Seinen einstigen sumpfigen Charakter hat es heute ebenfalls verloren und sich zu einem naturnahen, dichten Wirtschaftswald entwickelt. Die Sage, die sich um das einstige Moor rankt, ist aber erhalten geblieben. Dort - wie übrigens auch an der "Alten Malchower" - treibt sich ein Kobold herum, Du solltest also nicht auf der falschen Seite in den Wald laufen! Er trieb einst in Karow sein Unwesen, bis ihn ein umherziehender Geisterbanner in das Moor warf. Dort sitzt er nun fest. Darüber dürfte er nicht sehr amüsiert sein und potentielle Opfer verirren sich selten in das Waldstück, um sich an ihnen abzureagieren. Also behaupte nicht, Du seiest nicht gewarnt worden!
Anmerkungen zu Deiner Suche vor Ort
Karpfen gibt es hier definitiv keine mehr, also musst Du etwas anderes Angeln. Wie wäre es mit einem leckeren, frischen Geocache? Aber womit ködert man denn kleine "Geo-Karpfen" am besten, welche Eigenschaften haften ihnen gerne an? Mit den Fingern wirst Du ihn definitiv nicht erreichen - oder kannst Du mit bloßen Händen Fischen? Sehen ist auch schwierig, so flach ist es dann doch nicht. Findige und/oder erfahrene Schatzsucherinnen und Schatzsucher haben bestimmt schnell eine zündende Idee, oder nicht!?
Zum Parken die genannten Möglichkeiten im Listing nutzen, bitte versperre keine Wege! Entlang der Bundesstraße verläuft zwischen Karow und dem "Objekt" ein alter Gehweg, sodass man/frau sicher von den Parkkoordinaten den kurzen Weg zum verzeichneten Weganfang zu Fuß zurücklegen kann. Durch den Wald zum Final frohen Mutes einfach dem Weg folgen. Landest Du auf einem Feld, bist Du zu weit oder unnötigerweise abgebogen. Verläufst Du Dich irritierenderweise, bist Du vielleicht doch dem Kobold in die Arme gelaufen und ein hungriges Tier wird sich sicher gerne Deiner annehmen. Vierbeinige Begleiter sind hier bitte nur angeleint mitzubringen, hier sind zahlreiche andere Tiere zuhause. Daher gehört dieser Geocache in den dunklen Stunden des Tages bitte ebenso der Wildnis, bei Tageslicht ist er ohnehin viel leichter zu finden. ;-)
Also die "erweiterte Geocaching-Ausrüstung" (ECA) sorgfältig bestücken, ordentlich frühstücken, nochmal Pipi machen und den Stift nicht vergessen (und in den Sommermonaten das Autan)! Petri Heil!
Karower Geschichte(n)
Der Geocache "Angeln am Spukmoor" ist Teil der Geocaching-Serie "Karower Geschichte(n)" durch das historische Guts- und Bauerndorf Karow im Herzen Mecklenburg-Vorpommerns, am Rande des Landkreises Luswigslust-Parchim, der Mecklenburgischen Seenplatte und des Naturparks Nossentiner/Schwinzer Heide. Am besten zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkundet man das Dorf, seine Geschichte und seine vielfältige grüne Umgebung - und sammelt nebenher ein paar Geocaches. Weitere Informationen zur Runde und eine Übersicht aller zugehörigen Geocaches findest Du im Listing von GC8TK0N "Karower Geschichte(n): Willkommen durch Karow!" oder auf der begleitenden Website zur Runde unter www.rampensau-gc.de/karow.
Ein paar Anmerkungen: Bitte nutze bei motorisierter Anreise die ausgewiesenen Parkplätze in den Listings und bewege Dich von dort zu Fuß weiter. Im Dorf verkehren viele Landmaschinen, die behindert werden könnten, an falscher Stelle geparkt kannst Du schnell Brände auslösen und der Unauffälligkeit ist bei direkter Anfahrt auch nicht sehr geholfen. Serienlogs sind kein Problem, hinterlasse aber bitte mehr als nur ein „TFTC“, das wäre nett. Die Caches sind meist einfach versteckt und auch Geocaching-Nachwuchs wird in Karow auf seine Kosten kommen. Möchtest Du der Runde gerne eine blaue Schleife anbinden (aka Favoritenpunkt vergeben), nutze dafür bitte den Start-Cache zur Runde GC8TK0N "Willkommen durch Karow!".
Willkommen in Karow und viel Erfolg beim Suchen!
[ ENGLISH LISTING VERSION ]
Karow's (hi)stories: Fishing at the Spooky Bog
Not much can be found out about the two small ponds in the forest between Karow and the 'Objekt'. We are not even one hundred percent sure whether the name 'Karpfenteiche' (Carp Ponds) really originates from an earlier corresponding use or when it came into being. Old-established Karow residents have only dim memories that the fishermen from Plau were active here, but then the traces are lost. A little to the south, before you reach the small road between Zarchlin and Karow, there is even a third pond, the 'Mutterkarpfenteich' (Mother Carp Pond). But the local chronicles, the nature park historians, even the vast internet does not reveal any information. A small mystery in the forest, a true lost place. Certainly true is that the ponds are of natural origin and can hardly be perceived as such today. They were once fed by runoff from the surrounding hilly fields and meadows and tributary quarry ditches, the water seeping further into the Mildenitz flowing past to the west (the hoard of the nearby "Fairy Tale of the Wild River"). But the water levels in the region have dropped significantly over the centuries due to natural processes, human intervention and not least some dry summers.
In the summer months, the two carp ponds regularly fall completely dry, and in the winter months they turn into little more than puddles of mud. The scenery is a little spooky: mostly complete silence, dead trees, a constant creaking and cracking of the old branches in the wind - and not a human soul for miles around. At the same time, however, it is a beautiful place; you can watch a swamp come into being. If you follow the forest path from the main road to the edge of the field, you have a wonderful view. To the east, you can see the 'Weinberg' (vineyard) extending beyond the main road, to the south, the 'Hohenrade' farmland with 'Adebars Wiese' (Adebar's meadow), used as paddocks for insemination until well into the 20th century, and the 'Tannenloch' (fir hole). And if you move very quietly and inconspicuously, you can certainly have one or two animal observations today, but in a wilder kind.
From the beginning of the path along the federal road (Bundesstraße), you will reach the final on a forest path across the 'Birkenkoppel' (birch paddock). Today it no longer quite deserves its name. More than a hundred years ago, the numerous kilns in the area (the "Karower Geschichte(n)", for example, tell more about this in "Vom Meiler am Ziegenhorn") led to extensive deforestation of the region. In 1901, oaks were planted here as part of a reforestation programme. Old-established beech and pine trees are increasing their numbers naturally. Although trees are occasionally removed, the area is largely left to its own.
On the opposite side of the federal road, bordered to the north by the railway and to the east by the fields, stretches the 'Späukmuur' (spooky bog). Today, it has also lost its former marshy character and has developed into a natural, dense commercial forest. However, the legend about the former bog has been preserved. There - as at the "Alte Malchower" by the way - a goblin roams about, so you should not walk into the forest on the wrong side! He once roamed Karow until a wandering ghost banner threw him into the swamp. There he is now trapped. He's not likely to be amused by that, and potential victims are rare. So don't say you weren't warned!
Notes on your search at final location
There are definitely no carp left here, so you'll have to do some other fishing. How about a delicious, fresh geocache? But what's the best way to bait small geocaches, what qualities do they like to stick to? You definitely won't reach it with your fingers - or can you fish with your bare hands? Seeing is also difficult, it's not that shallow after all. Resourceful and/or experienced treasure hunters are sure to come up with a brilliant idea quickly, aren't they?
For parking use the possibilities mentioned in the listing, please do not block any paths! An old footpath runs along the main road between Karow and the "Objekt", so you can safely walk the short distance from the park coordinates to the marked start of the path. Through the forest to the final, simply follow the path with good courage. If you end up in a field, you have turned off too far or unnecessarily. If you get lost, you may have run into the goblin after all, and a hungry animal will certainly be happy to take care of you. Four-legged companions should only be brought on a leash, as there are many other animals at home here. Therefore, in the dark hours of the day, this geocache also belongs to the wilderness; in daylight it is much easier to find anyway ;-)
So carefully stock up the "extended geocaching equipment", have a proper breakfast and don't forget your pen! Petri Heil / Good luck!
Karow's (hi)stories
"Karow's (hi)stories: Fishing at the Spooky Bog" is part of a geocaching tour through the village Karow in the heart of Mecklenburg-Western Pomerania, on the edge of the Mecklenburg Lakes Area and the Nossentin/Schwinz Heath Nature Resort. The best way to explore the village, its history and surroundings is on your own feet or by bicycle. Further information about the round and an overview of all related geocaches can be found in the listing site of GC8TK0N "Karower Geschichte(n): Willkommen durch Karow!" or on the website for this geocaching roundtrip at www.rampensau-gc.de/karow.
A few last comments: Please use the parking areas in the listings for getting there motorized and move on from there by feet. In the village there are many agricultural machines that could be obstructed, parked in the wrong way can quickly start fires and for inconspicuousness it's not very helpful. Serial logs are not a problem, but please leave more than just a “TFTC”, that would be nice. If you would like to spend a blue ribbon for the tour (aka assign a favorite point), please use the start-geocache GC8TK0N "Welcome through Karow!".
Welcome to Karow and good luck!