Der EarthCache befindet sich auf der TraumRunde Prichsenstadt im wunderschönen Steigerwald. Vom Parkplatz des Jagdhauses Ilmbach geht es entlang des Waldes auf befestigten Wegen, an Wiesen und Seen vorbei in die Weinberge. Vom Aussichtspunkt und Rastmöglichkeit geht es dann steil bergauf des Höllgrundes direkt zum Hohlweg.
Historie von Hohlwegen:
Bei Hohlwegen handelt es sich um die heute sichtbaren Überreste historischer Verkehrswege. Nicht alle können in ihrer Funktion erfasst oder zeitlich eingeordnet werden, jedoch verbergen sich unter ihnen auch solche, die möglicherweise ein Teil eines schon zur keltischen Zeit ausgeprägten Fernhandelsnetzes waren. Daneben dienten sie aber natürlich auch den lokalen Bedürfnissen als Transportwege für die Land- und Forstwirtschaft.
Geologie:
Damit ein Hohlweg überhaupt entstehen kann, müssen verschiedene Voraussetzungen erfüllt sein:
- Der geologische Untergrund muss aus leicht erodierbaren Deckschichten bestehen.
- Es muss zu Erosion durch menschliche Eingriffe, Wasser, Klima, Pflanzen und Tiere kommen.
- Durch mechanische Beanspruchung muss es zu Gefügestörungen kommen.
- Es müssen geeignete topografische Gegebenheiten durch ausreichende Reliefenergie geben.
Der Steigerwald liegt im Gebiet des Keupers. Der hier vorhandene Gipskeuper (oder auch Sandstein und Lehm) fördern den Vorgang der Hohlwegbildung.
Hohlwege gibt es auch in felsigem Untergrund. Die Achsen vieler Fuhrwerke hatten schon im römischen Reich eine standardisierte Spurbreite. Die Kanten der mit Metall beschlagenen Laufflächen der Räder trugen weiches Gestein von der Fahrbahn ab. Speziell vielbefahrene Wege, die mit schwerer Ladung befahren wurden, wurden abgetragen und dadurch immer tiefer eingegraben. Auch die mit Hufeisen beschlagenen Zugtiere trugen Fahrbahnbelag ab, speziell an Steigungen. An kurzen, besonders steilen Teilstücken eines Weges legte man den Fahrbahnbelag tiefer, um die Steigung zu vermindern.
Auf Grund seiner Korngröße ist Keuper speziell beim Fehlen von Vegetation sehr anfällig für Bodenerosion. Durch eine Überbeanspruchung des Bodens wird diese noch verstärkt.
Normalweise sind die im Keuper befindlichen Sand- und Staubkörner durch Anlagerung von Muschelkalk miteinander verbunden. Wird nun immer wieder die gleiche Stelle belastet, wird die innere Struktur des Keupers zerstört. Die nun losen Einzelkörner haben keine feste Verbindung untereinander und werden beim nächsten Regen abgeschwemmt. So kann pro Jahr eine Eintiefung von rund 20 cm erfolgen. Zur Befestigung pflanzte man vielfach Gehölze auf die Hohlwegschultern um ein Nachrutschen zu verhindern. Rund um die Koordinaten lässt sich gut erkennen was passiert, wenn die Hohlwegflanken ungeschützt der Witterung ausgesetzt sind. Es kommt zu Abbrüchen der obersten Bodenschicht und das darunter befindliche Erdreich nicht genügend halt bietete. In der heutigen Zeit haben Hohlwege eine große Bedeutung für den Naturschutz und den Erhalt der Artenvielfalt für Fauna und Flora.
Die Zeit des Keupers:
In der Zeit des Keupers (vor etwa 230 bis 200 Millionen Jahren) lag das heutige Süddeutschland im Randbereich eines flachen Meeres, in dem abwechselnd Tone und Sande abgesetzt wurden. Die Küstenlinie änderte sich dabei ständig und zeitweise wurde das Becken vom Weltmeer abgeschnitten und trocknete aus. Durch die Eindampfung des Meerwassers entstanden verwitterungsanfällige Gesteine und wurden daher namensgebend für den Keuper, denn so bezeichnet man im fränkischen weiche, bröckelig zerfallende Schichten.
Zum Loggen dieses EarthCaches begib Dich bitte zu den Koordinaten und beantworte die folgende Fragen. Die Antworten schickst Du mir bitte an mein Geocachingprofil:
1. Welche Art von Gestein / Sediment förderten hier die Bildung eines Hohlweges und warum ist der Boden hier so errosionsanfällig?
2. Welche Beschaffenheit des Gesteins findest Du vor? Beschreibe dieses bezüglich Festigkeit und Korngröße.
3. An den gelisteten Koordinaten weisen die Flanken des Hohlweges stellenweise dunkle Schichten aus. Wie konnten diese Einlagerungen entstehen?
Sende mir Deine Antworten via E-Mail oder Messenger. Danach dürft Ihr sofort loggen. Ich melde mich, wenn etwas nicht stimmt.
Quellen:
www.wikipedia.de www.lfu.bayern.de www.umweltbundesamt.de www.umweltatlas.bayern.de www.fraenkisches-weinland.de
Bilder: eigene