Dorf der Steine - Steinarbeiter
Das Leben der Steinarbeiter vor der Industrialisierung ist entbehrungsreich, ein täglicher Kampf um die Versorgung der Familie. Zum Erwerb des Lebensunterhaltes haben alle beizutragen. Die Frau und die größeren Kinder arbeiten meist beim Bauern. In die täglichen Hausarbeiten finden sich letztere fest einbezogen, auch das Beaufsichtigen der jüngeren Geschwister gehört dazu.
Ist ein kleines Pflanzenbeet vorhanden, muss dieses bearbeitet und gepflegt werden. Seit dem 18. Jahrhundert sind Kartoffeln die Grundlage der Ernährung, oft nur mit Salz, allenfalls gibt es Quark oder man speist einen Salzhering dazu.
Manche Familien besitzen Kleinvieh und können sich auf diese Weise an Sonntagen mit Fleisch versorgen. Das Futter für die Tiere bekommt man beim Bauern, teilweise als Lohn für geleistete Arbeit oder man sammelt es am Straßenrand auf. Die Kleidung der Steinarbeiterfamilien muss sehr pfleglich behandelt werden, weil sie an mehreren Geschwistern, ja sogar Generationen getragen wird. Wohnen beschränkt sich auf ein Minimum. Man schläft nur auf einem Strohsack, oft zu zweit auf einem Bett. Küche und Wohnraum sind mit den einfachsten Möbeln und notwendigsten Gegenständen ausgestattet.
Im Winter spielt sich das Leben meist in der Küche ab, da dies der einzig beheizbare Raum ist. Heizmaterial wird im Sommer gesammelt, das Holzsammeln im Wald muss bei dessen Besitzer bezahlt werden. Besonders der Winter brachte ins Leben der Steinarbeiter karge Zeiten. Man versuchte durch Ersatzarbeiten etwas Geld zu verdienen, schließlich ist die Arbeit in dem Steinbruch ausgefallen. Einige fertigen Holzpantoffeln an und es kann auch durchaus sein, dass man sich an der Zigarrenproduktion oder der Weberei, die ja in Beucha betrieben wurden, beteiligen konnte.