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Die Geschichte der Lürriper Kirche
Vor 150 Jahren war Lürrip noch kein Stadtteil, sondern bestenfalls ein Dorf. Einzelne Bauernhöfe lagen lose verstreut. Im Jahr 1850 lebten in Lürrip rund 900 Menschen. Sie waren arme Leute. Umso überraschender war daher eine Sammlung, die anlässlich des Baus einer Kirche durchgeführt wurde. Eine eigene Kirche hatte Lürrip nämlich nicht. Zuständig war die Hauptpfarre am Alten Markt. Die Lürriper Pfarre gilt als eine der frühestens Tochterpfarren. Die Industrialisierung trieb die Gründung einer eigenen Lürriper Pfarre voran. 1843 gründete sich eine Junggesellenvereinigung, aus der elf Jahre später die St. Petrus-und-Paulus-Pfarrbruderschaft wurde.
1856 erschienen Lürriper Bürger bei Oberpfarrer Halm und baten darum, eine eigene Kirche bauen zu dürfen. Die Lürriper sicherten zu, die benötigten 4000 Taler zu stellen, einen Baugrund zu besorgen und eine Wohnung für den Pfarrer zu schaffen. Im selben Jahr gründete sich ein Kirchenbauverein. Der Pfarrer übernahm den Vorsitz. Den nötigen Baugrund stellten die Familien Compes und Klösges zur Verfügung. Am 29. Juni 1856 fand die Grundsteinlegung statt. Die nötigen Ziegelsteine wurden direkt vor Ort hergestellt. Ende 1856 war das Fundament fertiggestellt. Im Frühjahr 1857 ging es mit dem Bau weiter. Das Mauerwerk wurde errichtet, und ein Jahr später kam der Dachstuhl an die Reihe. Im Jahr 1859 sollte die neue Kirche eingesegnet werden. Am ersten Advent fand die erste Messe statt.
1888 erbaute die damals sehr renommierte Orgelbauwerkstatt Gebr. Müller aus Reifferscheid in der Eifel eine Orgel von 20 Registern. Sie fand ihren Platz auf der Empore über dem Hauptportal.
Wegen des enormen Bevölkerungszuwachses zu Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Kirche von 1907-1909 nach Osten hin erweitert nach Plänen des Kölner Diözesanbaurats Franz Statz, des Sohnes von Vinzenz Statz, der die „alte Kirche“ erbaut hatte.
Der Architektenentwurf ist sehr schön zu sehen auf der Einladungskarte zur Grundsteinlegung am 29. September 1907. So, wie die Kirche hier abgebildet ist, wurde sie tatsächlich auch gebaut – mit Ausnahme des Turms, der an der Nordseite zur Neusser Straße hin stehen sollte, aber aus Kostengründen nicht errichtet werden konnte.
Quellen
Rheinische Post und die Homepage der Pfarre
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