Johann Christoph Lüders (* 1803 in Bettingerode - gest. 1872 in Görlitz) war ein hoch angesehener Industrieller, Kommunalpolitiker und Kulturförderer in Görlitz.
Aus ärmlichen Verhältnissen stammend, begann er eine Lehre als Sattler und Lackierer. Nach Jahren der Wanderschaft brachte er es ab 1826 in Dresden bei der königlichen Kutschenfabrik durch Fleiß zum Werkmeister. 1828 gründetet er im Haus Obermarkt 8 in Görlitz eine Sattler- und Lackiererwerkstatt, wo er Kutschwagen herstellte. 1849 erhielten Lüders und der Schlossermeister Schied einen Auftrag der Stadt zum Bau zweier achträdriger Güter-Eisenbahnwagen. Mit den Betrieben auf dem Gelände in der Brunnenstraße vollzog sich der Übergang von der handwerklichen zur industriellen Fertigung.1867 nahm Lüders an der Weltausstellung teil und erhielt dabei die Bronzemedaille für Design. 1869 wandelte Lüders seinen Betrieb in eine Aktiengesellschaft um. Die dort produzierten Eisenbahnwagen und Schnelltriebzüge errangen internationales Aufsehen und prägten die deutsche Eisenbahngeschichte mit. Von 1842 bis 1869 wirkte Lüders als Stadtverordneter. Dabei waren Wirtschaft, Kommunalpolitik und Kultur drei Säulen seines Schaffens. Christoph Lüders ist auf dem städtischen Friedhof beigesetzt. 1903, zu seinem 100. Geburtstag, wurde ihm zu Ehren ein Denkmal auf dem damaligen Christoph-Lüders-Platz (heute Hildegard-Burjan-Platz) eingeweiht, welches dort nicht mehr steht.