Den Begriff „Rochade“ hat ja jeder schon gehört und er wird im Sport ja oft genutzt:
Ein Spieler wechselt im Tausch zu einem anderen den Verein, beim Fussball „rochiert“ das Mittelfeld oder der Sturm, etc.
Aber ursprünglich kommt die Rochade – natürlich – aus dem Schachsport.
Es geht um einen besonderen Turmzug. Die begrifflichen Ursprünge gehen ins 16.Jahrhundert zurück: die Bezeichnung bezieht sich auf mittelhochdeutsch roch „Turm“, das über altfranzösisch roc, spanischen roque wohl auf das persische „ruh“ zurückgeht.
Worum geht es?
Die Rochade ist der einzige Zug im Schach bei dem *zwei Figuren gleichzeitig* gezogen werden, nämlich immer der König und einer der beiden Türme, derart das der König zur Sicherheit aus seiner Anfangsposition zwei Felder nach links oder rechts zieht und der jeweilige Turm um 2 (kurze R.) oder 3 Felder (lange R.) in die Mitte über und damit neben den König zieht.
Ein Bild verdeutlicht das, links: Ausgangsstellung, Mitte: kurze Rochade, rechts: lange Rochade
Damit dies funktioniert, müssen allerdings einige Bedingungen erfüllt sein – alle zusammen:
- Beide dürfen noch nicht gezogen haben
- Der König darf vor und nach dem Zug nicht im Schach stehen
- Der König darf kein Feld überqueren, auf denen ein Schachgebot bestehen würde
- Zwischen König und Turm darf keine Figur stehen
Zu bemerken ist, das es im persischen Schach diesen Zug noch nicht gab. Er entwickelte sich im 15.Jahrhundert aus dem Königsprung (im 12.Jahrhundert eingeführter Zug, bei dem der König in seinem ersten Zug auf ein beliebiges Feld in der eigenen Hälfte springen konnte, freilich ohne zu schlagen).
„Rochiert“ ein wenig durch die Umgebung, vielleicht findet ihr ja weitere Dosen.