Im Folgenden möchten wir Ihnen einige interessante Details und Fakten rund um den SV Rechnitz näherbringen. Die informationen wurden großteils von Fery Varga im Zuge der Erstellung der Chronik zum 60-Jahr Jubiläum gesammelt und verarbeitet.

 

Die Urzeit + Gründungsjahre

 

Die erste Erwähnung des SV Rechnitz datiert vom 29. März 1924. Der Fußballverein Rechnitz wurde dem dritten Kreis (Kreis Oberwart) zugeteilt.

Der erste Sportplatz befand sich östlich der Ziegelhütte, knapp vor der ungarischen Grenze. Es wurden Spiele gegen den SC Oberwart, Kapitän Michl und gegen Großpetersdorf ausgetragen.

Die offizielle Gründung des SV Rechnitz erfolgte am 2. August 1931 unter Präsident Günsberger, Obmann Anton Vogl, Obmannstellvertreter Bela Spiegel, Sektionsleiter Dr. Stefan Kral, Schriftführer Oberamtmannn Johann Hutter und Kassier Johann Rauherz.

 

Zum Gründungsspiel wurde Riedlingsdorf eingeladen, das Spiel endete mit einem 3:3 unentschieden. Danach wurden die meisten Spiele gegen ungarische Mannschaften durchgeführt. Im Herbst 1931 war dann Meisterschaftsbeginn für den SV Rechnitz. Gegner in der Meisterschaft waren: SC Oberwart, Beamtenverein Oberwart, Arbeiterverein Oberwart, Hutter&Schranz, Heeressport Pinkafeld, Riedlingsdorf, Bad Tatzmannsdorf, Großpetersdorf, Stegersbach und Güssing.

 

Der Sportplatz befand sich auf der so genannten "Grünen Reitschule" in der Nähe des Hotters Markt Neuhodis - Rechnitz am Galgenberg. 1935 wurde der zweite Sportplatz neben dem katholischen Friedhof errichtet.

Während des zweiten Weltkrieges musste der Spielbetrieb von 1940 bis 1945 eingestellt werden.

 

Die Nachkriegszeit

 

Mit Aufnahme des Spielbetriebes nach dem Krieg wurde im Gutshof der Batthyanyschen Forstverwaltung ein neuer Sportplatz errichtet.

Bis 1949 nahm man mit wechselndem Erfolg in der Gruppe Süd an der Meisterschaft teil.

 

1948 erreichte der Sportverein Rechnitz das Finale des Bgld. Fußballcups. Unter Trainer Uridil (Spieler des "Wunderteams") unterlag man aber im Finale dem SC Eisenstadt mit 0:2.

 

Im Spieljahr 1948/1949 erreichte die Mannschaft in der Gruppe Süd den 4. Platz und damit die Berechtigung in die Landesliga aufzusteigen. In dieser Zeit wurde am Ende der Bahnhofstraße auf einem Areal von 2ha neuerlich ein neuer Sportplatz errichtet, der bis heute als Heimstätte des SV Rechnitz dient.

Trotz durchwachsener Leistungen konnte der Klassenerhalt in der Landesliga erreicht werden.

 

Die 50-er Jahre

 

Auch im zweiten Jahr in der Landesliga 1950/51 konnte der Klassenerhalt verzeichnet werden. In der Saison 1951/52 musste man allerdings wieder den Weg in die 1. Klasse Süd antreten. Mit einem Torverhältnis von 18:131 und lediglich 4 Punkten war das Abenteuer Landesliga vorerst vorbei.

Im Spieljahr 1956/57 wurde wieder ernsthaft um den Meistertitel mitgespielt, trotz eines Torverhältnisses von 103:23 und 26 Punkten musste man mit dem zweiten Platz vorlieb nehmen da es im Meisterschaftsentscheidenden Spiel in Großpetersdorf zu einem Spielabbruch kam. Auch in den zwei darauf folgenden Spielzeiten musste man mit dem zweiten Platz vorlieb nehmen. Danach konnte man sich nicht mehr so nach oben orientieren und beendete die Saisonen im oberen Mittelfeld.

 

Die 60-er Jahre

1964 konnte der SV Rechnitz seinen ersten Meistertitel feiern. Ausschlaggebend dafür war der "Goldene Griff" von Obmann Johann Wanits und Sektionsleiter Perkowits Johann die einige schlagkräftige Spieler vom SC Schachendorf nach Rechnitz lotsten und mit den Rechnitzer Spielern eine äußerst erfolgreiche Mannschaft bildeten.

Dies wurde im darauf folgenden Jahr untermauert indem sofort wieder ein Meistertitel gefeiert werden konnte. Erst in der vorletzten Runde musste man die erste Niederlage in der 1.Klasse hinnehmen, zudem stellte man mit Fery Varga, der 46 Tore erzielte, den Schützenkönig.

Auch in der Landesliga präsentierte man sich äußerst stark, so wurde in der Aufstiegssaison bis zur 22. Runde um den Meistertitel mitgekämpft, nach einem Einbruch zum Ende hin blieb aber doch der gute 4. Platz in der Endtabelle. Fery Varga krönte sich wieder zum Schützenkönig, er erzielte 42 Tore.

In diesem Jahr wurden auch Freundschaftsspiele gegen prominente Vereine abgehalten, die teilweise sensationelle Ergebnisse brachten:

Gegen Rapid 2:11 (3.000 Zuschauer) und gegen Schwechat 2:7 (1.500 Zuschauer) gab es niederlagen, gegen den SV Oberwart hingegen gab es einen 5:1 Auswärtserfolg. Der größte Erfolg gelang aber sicherlich gegen die Vienna. Der damalige Staatsliga verein wurde vor 2.000 Zuschauern sensationell mit 2:1 geschlagen. Den Abschluss der Freundschaftsspiele bildete ein 1:7 gegen die Austria in Eisenstadt.

Eine besondere Ehre wurde der Mannschaft im Wiener Prater Stadion (heute heißt es Happel Stadion) zuteil: auf Einladung der Altinternationalen (die ein vorangegangenes Spiel in Rechnitz mit 5:1 gewannen) wurde der SV Rechnitz zu einem Retourspiel eingeladen. Dieses fand als Vorspiel der Begegnung Austria - Manchester United vor tausenden Zuschauern statt! Am Ende gingen die Altinternationalen als 7:3 Sieger vom Platz.

Die Erfolge machten natürlich auch andere Vereine auf die Rechnitzer Akteure aufmerksam und so mussten in den folgenden Jahren immer wieder Leistungsträger ersetzt werden. 1967/68 schaffte Fery Varga sogr den Sprung in die Staatsliga zum SC Eisenstadt.

Nachwuchsspieler rückten nach und sorgten dafür das sich der SV Rechnitz auch in den folgenden Jahren im Mittelfeld der Landesliga platzieren konnte.

Das auf die Nachwuchsarbeit auch damals viel Wert gelegt wurde, zeigte der Gewinn des Bgld. Juniorenmeistertitel des von Dir. Berdenich Andreas betreuten Nachwuchs. Im Spiel um den österreichischen Joniorenmeistertitel musste man sich schließlich 4:1 gegen den Sportclub geschlagen geben.

Die 70-er Jahre

Von 1970 an ging es mit dem SV Rechnitz wieder ein Stück mehr bergauf. Am 25.September 1970 wurde mit einem 2:5 gegen die Austria die meisterschaftstaugliche Flutlichtanlage eröffnet.

Das Spieljahr 1971/72 brachte den bisher größten Erfolg der Verteinsgeschichte für den SV Rechnitz:

Mit den Spielern Eberhardt, Hasler, Salomon, Franz Gerhard, Varga I, Varga II, Schuh, Pal Franz, Nemeth, Bernacsek Gustav, Bakocz Erwin, Hull, Goldinger I, Hajszan und Tuma wurde der Meistertitel der Bgld. Landesliga erreicht. Spielertrainer Fery Varga wurde mit 32 Toren Schützenkönig der Landesliga.

Die Regionalliga-Zeit

Im Spieljahr 1972/73 war der SV Rechnitz der einzige Bgld. Vertreter in der Regionalliga, der zu diesem Zeitpunkt zweithöchsten österreichischen Spielklasse. Mit bekannten Spielern wie Müller, Horvath "Neger", Hitzl Gerhard, Breznik Carlo und Heimkehrer Wanits konnte der Klassenerhalt erreicht werden. Fery Varga wurde auch in der Regionalliga Schützenkönig mit 18 Treffern.

Im Sommer 1973 wurde Franz Gerhard an die Vienna abgegeben, dafür kamen Poldl Grausam, Herbert Klancnik, Hansi Holzgethan und Christian Taschler zum Verein. Die Mannschaft war damit wieder stark aufgestellt, ein Freundschaftsspiel gegen Eisenstadt wurde mit 3:2 gewonnen, gegen die Vienna setzte es eine unglückliche 0:1 Niederlage.

In der Meisterschaft wurde allerdings der Aufstieg in die neu geschaffene II Division versäumt.

In der darauf folgenden Saison 1974/75 konnte die Mannschaft wieder recht gute Erfolge vorweisen. Im Herbst überwinterte man als zweiter hinter Tulln, aber im ersten Frühjahresspiel verletzten sich Tormann Müller und Wanits so schwer das sie für die restliche Saison ausfielen. Trotz Unstimmigkeiten in der Vereinsführung konnte Schlußendlich der 8 Tabellenplatz belegt werden.

1975/76 verließen dann die Spieler Hitzel, Müller, Wanits, Grausam und Keglevits den Verein, trotzdem konnte mit dem 13 Endrang der Klassenerhalt fixiert werden. Doch in der folgenden Saison 1976/77 war das Abenteuer Regionalliga dann endgültig vorbei: Spielertrainer Fery Varga wurde an Schachendorf abgegeben und die von Spielertrainer Willi Varga betreute Mannschaft kam über den vorletzten Platz in der Endtabelle nicht hinaus. Dies bedeutete leider den Abstieg zurück in die Landesliga.

In der Landesliga konnte man sich ganz gut behaupten. Im Heimspiel gegen den SV Hannersdorf kam es dann zu einem Spielabbruch für den der SV Rechnitz mit einer 6-monatigen Platzsperre belegt wurde. Die Heimspiele während dieser Sperre wurden in Schachendorf ausgetragen. Schlussendlich reichte es dennoch für einen 5 Platz im ersten Jahr nach dem Abstieg.

Die 80-er Jahre

Mit den Spielern Adelmann Peter, Adelmann Werner, Erdödy Christian, Erdödy Emmerich, Pfeffer Franz, König Heinz, Pal Franz, Schwarzmayer Peter, Frühwirt Ernst, Wurglitsch Viktor, Varga Willi, Wallner Hans und Bakocz Erwin wurde für die 2.Liga Süd eine sehr junge Mannschaft zusammengestellt.

1980/81 scheiterte man erst im Finale des ASKÖ-Cups mit 1:4 in Kittsee.

Im Spieljahr 1981/82 schien der SV Rechnitz drei Runden vor Schluss schon wie der sichere Meister. 3 Punkte Vorsprung auf den SV Eberau reichten aber nicht aus und so wurde Eberau mit 1 Punkt Vorsprung Meister.

1983/84 konnt nach dem Abstieg in die 1.Klasse der Meistertitel geholt werden und man feierte den Wiederaufstieg in die 2.Liga Süd.

Die 90-er Jahre + Gegenwart

Im Spieljahr 1997/98 konnte unter Trainer Lajos Dobany erneut der Meistertitel in der 1.Klasse A-Süd errungen werden. Es folgten 5 Jahre in der 2.Liga Süd, aber in der Saison 2003/04 musste man wieder den Gang in die erste Klasse antreten. Mit einem neuen Trainer, Sandor Jagr, und einem neuen Mittelfeldstrategen, Andras Brezovich, konnte aber der sofortige Wiederaufstieg gefeiert werden.

Doch bereitzs im zweiten Jahr nach dem Wiederaufstieg kam man in der Frühjahrssaison durch zahlreiche Verletzte in arge Abstiegssorgen. Auch eine sensationelle Rückrunde, die man als 4 bestes Team beendete, konnte den Abstieg in die erste Klasse nicht verhindern. Am Ende fehlte nur 1 Punkt zum Klassenerhalt.

Natürlich wurde als Ziel wieder der sofortige Wiederaufstieg angepeilt. Ein zweites mal hintereinader gelang dieses Kunststück jedoch nicht, in der Endtabelle belegte man den 3 Rang. Im Sommer wurden dann nocheinmal nachjustiert um das Ziel Meistertitel zu erreichen. Peter Farkas übernahm das Traineramt von Helmut Kovacsics und auch Andras Brezovich beendete seine Auszeit und stand dem SV Rechnitz wieder zur Verfügung. Die ganze Saison über lieferte man sich mit dem UFC Oberschützen ein Kopf-an-Kopf Rennen um den Meistertitel, in dem Schlussendlich der SVR in einem wahren Fotofinish als Sieger hervorging. Der Gegner, in der letzten Runde spielfrei, musste mitansehen wie der SVR mit einem ungefährdeten 3:0 Sieg durch 3 Tore von Mario Unger (Pathy) beim abstiegsbedrohten ASKÖ Schlaining die Meisterkrone einheimste. Seit der Saison 2009/2010 ist der SV Rechnitz also wieder in der 2.Liga Süd vertreten.