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Das Erbe der Eiszeit: Die Recknitzdünen EarthCache

Hidden : 9/1/2021
Difficulty:
3.5 out of 5
Terrain:
3.5 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:


Bei einer kleinen Wanderung im Naturschutzgebiet "Recknitzdünen" geht es um spezielle eiszeitliche Ablagerungen und eine interessante Entstehungsgeschichte dieser besonderen Landschaft.

Dieses Gebiet ist bereits am 22.02.1939 als Naturschutzgebiet eingetragen worden, daher bitte auf den erkennbaren Wegen bleiben und die Proben an den Wegpunkten, auf den Wegen oder an jeweils durch Tiere frisch aufgeworfenen Bereichen entnehmen.
Für den Besuch dieses Earth-Caches plant etwa 1 Stunde ein, festes Schuhwerk ist von Vorteil.
Ihr benötigt zur Beantwortung der Fragen eine Lupe, ein Lineal und euer GPS-Gerät.


Recknitzdünen - Geologie


Vorherrschende Sedimente in diesem Bereich des Recknitztales sind glaziale Feinsande.
Geologisch gesehen handelt es sich hierbei um glazilimnische Ablagerungen aus der Zeit der W2 (Pommerschen)-Formation im Bereich der Recknitzniederung im Raum Laage.
Glazilimnisch werden Prozesse, Formen und Sedimente genannt, die durch fluvioglaziale Schmelzwässer (durch Eis- oder Gletscherschmelzwasser geformt) in einem See entstanden sind. Dabei kann es sich dabei um einen Eisstausee oder um Seen im Umfeld des Eisrandes handeln.
Es muss also am Ende der W2-Zeit des Pommerschen Eisvorstoßes in diesem Bereich der späteren Recknitz einen Schmelzwassersee gegeben haben, in dem diese mächtigen Feinsande abgelagert wurden.

Bildquelle: LUNG MV, Schulz_1959_NSG_Duenenzug%20am%20Recknitzufer_Arch_Freunde_Natgeschichte_V.pdf

Im weiteren Verlauf bildete sich unter anderem aus diesem Schmelzwassersee ein Urstromtal - heute Recknitz genannt.
Das obere Bild lässt den Bereich des damaligen Eissees erahnen.

Allerdings handelt sich hier am Talrand der Recknitz nicht um Dünen im eigentlichen Sinne, sondern um durch Erosion herausmodellierte Hügel im unteren Sand, die nachträglich äolisch (winderzeugt) überprägt wurden.
Die abgelagerte Höhe des unteren Sandes wirst du in Aufgabe 3 ermitteln.
Deutlich erkennbar sind die erodierten Gräben durch das Gelände auf der Karte erkennbar, da fließen auch heute noch kleinere Wasserläufe zur Entwässerung der höher gelegenen Gebiete.
Die Flugsanddecke auf diesen Erosionsrücken und Hügeln ist nur an wenigen Punkten mächtiger als 2m. Deshalb wird der sogenannte "Dünenzug" als Flugsand über den glazilimnischen Sanden interpretiert.
Zwischen den hellgelben aufgewehten Flugsanden und den unterlagernden glazilimnischen Sanden ist eine 0,1 bis 0,5 m mächtige Steinsohle mit Bodenbildung ausgebildet.

Bildquelle: LUNG MV, Schulz_1959_NSG_Duenenzug%20am%20Recknitzufer_Arch_Freunde_Natgeschichte_V.pdf

Die alte Aufnahme zeigt hier einen Bodenschnitt. Dieser ist heute inzwischen komplett überwachsen.
Die Zusammensetzung der Feinsande lässt sich trotzdem sehr gut feststellen, da in diesem Bereich viele wühlende Tiere für Sichtbarkeit sorgen und die Nährstoffarmut an einigen Stellen eine Vegetation nicht zulässt.

Bildquelle: LUNG MV, Schulz_1959_NSG_Duenenzug%20am%20Recknitzufer_Arch_Freunde_Natgeschichte_V.pdf

Das Diagramm zeigt eine Analyse aus dem Jahr 1958 in den 2 genannten Sandschichten.


Aufgaben


Bitte achtet bei den Probenentnahmen auf zugängliche Stellen ohne Vegetation!
Nutzt hierbei unbedingt die gegebenen Wegpunkte:
- Station 2
- den Fahrweg auf dem Weg zur Station 3
- die Wege zu den Station 3,4 und 5
und dort zum Beispiel Maulwurfshügel oder das Material vor einem der zahlreichen Tierbauten.
Eine teelöffelgroße Probe ist mehr als ausreichend!


Aufgabe 1:

Auf Sand gebaut?
Vergleicht die Materialzusammensetzung der drei Einzeldünen mit einer Materialprobe aus der Recknitzebene (Wegpunkt 5). Nutzt die Lupe und das Lineal! Unterscheiden sich die Proben in Form, Farbe, Materialzusammensetzung und Größe? Sind deine Proben etwa in der Zusammensetzung wie die Aufnahme von 1958?
Welcher Diagrammkurve (1, 2 oder 3) ordnet ihr diese zu?

Aufgabe 2:

Alles Düne?
Achtet auf eurem Weg auf eiszeitliche Ablagerungen. Welche, außer Sand, könnt ihr finden und wo?
Zieht eine Schlussfolgerung, warum das gesamte Areal nicht ausschließlich durch Windablagerungen entstanden sein kann.
(Hinweis: Hintergundbild)

Aufgabe 3:

Ab in die Höhe!
Ermittlt den Höhenunterschied zwischen der Recknitz und der höchsten Düne.
Die angegebenen Daten im Listing ermöglichen es nun, die Mächtigkeit des abgelagerten unteren Sandes zu bestimmen. Dazu verwendet immer die genannten Maximalwerte.
(Hinweis: Die automatisch ermittelte Höhe im Listing/Wegpunkte ist nicht korrekt.)

Aufgabe 4:

Immer die richtige Antwort!
Wie heißen die drei Dünen?

Aufgabe 5:

Aus- und Weitsicht!
Macht ein Foto von euch oder eurem Maskottchen auf der Aussichtsplattform.





Die Antworten bitte an unser Profil oder
black-tomcat@vodafonemail.de

Nach dem Besuch des Earthcaches und der Beantwortung der Fragen darf sofort geloggt werden. Wir melden uns auf jeden Fall, um den Erfolg mitzuteilen oder offene Fragen zu klären.



Flag Counter

Quellen:
Mit freundlicher Unterstützung und Genehmigung des
Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie Mecklenburg-Vorpommern
Abt. Geologie, Wasser und Boden Geologischer Dienst
Dezernat Oberflächen- und Rohstoffgeologie
A.Bull (1964/65), geologische Übersichtskartierung, LUNG-Archiv-Nummer: OK2040 NK005
Dr. Werner Schulz (1958/59), Die Hügellandschaft im Naturschutzgebiet "Dünenzug am Recknitzufer" bei Laage
http://www.geodz.com/deu/d/glazilimnisch
https://de.wikipedia.org/wiki/Pommern-Phase


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