Nicht direkt an einem der Gebäude!
Dieser Nano gehört zur (geplanten) Serie "Auf den Spuren von Jan Tschichold" des Deutschen Buch- und Schriftmuseums der Deutschen Nationalbibliothek.
Jan Tschichold wird am 2. April 1902 in Leipzig geboren. Er gilt auf dem Gebiet der Typografie, des Grafikdesigns und der Buch- und Schriftgestaltung als eine der prägendsten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Er studiert an der Leipziger Hochschule für Graphik und Buchkunst, um später als Schildermaler das Geschäft seines Vaters zu übernehmen. Es kommt alles anders als gedacht, denn Tschichold besucht im Sommer 1923 die erste Bauhaus-Ausstellung in Weimar. Er findet Gefallen an den neuen Strömungen in Gestaltung und Design. Tschichold wird zu einer der Schlüsselfiguren der Neuen Typographie in Europa.
Tschichold lebt und arbeitet später in München, flieht 1933 nach Basel, arbeitet 1947-49 für den Penguin Verlag in London um danach wieder in die Schweiz zurückzukehren. Neben seiner Arbeit als Gestalter und Typograf ist er auch Autor, Vortragsreisender und Lehrer für Buchgestaltung. Am 11. August 1974 stirbt er im Tessin in der Schweiz. Sein Nachlass wird seit 2006 in Leipzig, im Deutschen Buch- und Schriftmuseum aufbewahrt.
Wenn du möchtest, zeigen wir dir mit unseren Caches Orte der Buchstadt Leipzig, an denen Tschichold in den 1920er Jahren gewirkt hat.
Auch für die Buchdruckerei Fischer & Wittig ist Jan Tschichold als junger Mann im Alter von 19 Jahren tätig. Er gestaltet im Jahr 1923 mehrere Drucksachen für die Firma. Darunter auch den Umschlag eines Heftchens mit dem Titel „Neue Probe von Schriften“. In den Buchdruckereien der 1920er Jahre wird noch mit Bleisatz gedruckt. Um den Kunden eine Übersicht über die in der Druckerei vorrätigen Schriften zu geben, werden Hefte mit entsprechenden Übersichten herausgegeben.
Dass in diesem Gebäude eine Druckerei zuhause war, erkennt man übrigens noch heute: Über dem rechten Tor ist der Erfinder des Buchdrucks, Johannes Gutenberg abgebildet. Links davon siehst du das Wappen der Papiermacher mit den drei Papierbögen. Über dem linken Tor siehst du Hermes mit den zwei Flügeln, der als Gott des Handels ein gutes Händchen für Geschäftliches bringen soll. Links davon ein Wappen mit Hermesstab und rechts davon ein Wappen mit einer Eule, die auf einem aufgeschlagenen Buch sitzt. Das Wappen mit der Eule ist das der Buch-, Kunst- und Musikalienhändler. Wenn du aufmerksam durchs Graphische Viertel gehst, siehst du viele dieser sprechenden Architekturmerkmale. Heutzutage wird das Gebäude als Wohnhaus genutzt.
Entwurf für den Umschlag von „Neue Probe von Schriften“, 1923 © Lilo Tschichold-Link (CC BY-SA 4.0) http://d-nb.info/123631509X
Zum Cache: Dieser Nano sollte doch recht schnell zu finden sein. Aufgrund seines Standortes sollte man jedoch verstärkt auf Muggel achten. Nicht direkt an einem der Gebäude!
Viel Spaß beim Finden!