Geopark am GZG #1: Geschiebe und Findlinge
Einleitung
Der Geopark am Geowissenschaftlichen Zentrum Göttingen zeigt über 100 geologische Objekte aus der erdgeschichtlichen Vergangenheit. Er bietet dem Besucher eine unmittelbare Begegnung mit besonderen geologischen Objekten der Erde, die in ihrer Vielzahl und Auswahl eine Besonderheit darstellen. Viele Exponate, in denen die Geschichte der Erde und des Lebens dokumentiert ist, lassen sich die Entwicklung und Dynamik unserer Erde in Beispielen begreifbar und anschaulich machen. Gesteine, Mineralien und Fossilien sind Archive, in denen diese Geschichte dokumentiert ist. Sie zeigen uns die geologischen, räumlichen und zeitlichen Dimensionen. Die Kenntnis der Vergangenheit lässt auch Ausblicke auf die zukünftige Entwicklung unserer Erde zu. Die Bereiche des Geoparks lassen sich in folgende Themenbereiche gliedern und sollen im Einzelnen an ausgewählten Objekten näher vorgestellt werden. Geschiebe und Findlinge, Fossilien, Impakt-Gesteine, Vulkanische Gesteine, Riff- und Sedimentgesteine, Auf den Spuren der Dinosaurier, und Tiefengesteine.
Übersichtkarte des Geoparks (Quelle: Infoflyer des GZG)
Geschiebe und Findlinge
Diese Geschiebe sind Gesteine, die im Laufe der letzten Eiszeit, infolge mehrerer Gletschervorstöße aus dem nordeuropäischen Raum (Skandinavien & Baltikum), mit nach Deutschland transportiert wurden. Ihre Größe so wie ihre Zusammensetzung variiert stark. Oftmals bestehen sie eher aus härterem Gestein (Metamorphiten oder Plutoniten aus dem kristallinen Sockel Skandinaviens), die im Zuge des Transports starken mechanischen Belastungen ausgesetzt waren und dadurch stark abgerundet bzw. abgeschliffen worden sind. Es handelt sich vielmals um grobkörnige Granite, dunkle Diabase, dichte Porphyre mit Mineral-Einsprenglingen und Gneise. Mehr über diese Gesteine erfahrt ihr im EC „Geopark am GZG #6: Tiefengesteine“, denn hier soll es um die Zeugnisse des Transports und das Klima vor 15.000 Jahren gehen. Betrachtet man die Oberfläche der Findlinge so lassen sich auf einigen
sogenannte Gletscherschrammen und genarbte Oberflächen sowie Windschliffe von Kältewüsten entdecken.
Die Gletscher waren keine stehenden Eismassen, sondern bewegten sich mit äußerst langsamer Fließbewegung fort. Dabei wurden Steine entweder an der Sohle oder an den Seiten des Gletschers aufgenommen und mitgeführt. Diese kratzten über den Untergrund. So entstanden Kratzer bzw. Rillen, an denen man die damalige Bewegungsrichtung des Eises erkennen kann.
Windschliff bezeichnet die Abtragung von Gestein durch bewegtes Material (Staub, Sandkörner, Feinkies) ähnlich der Wirkungsweise eines Sandstrahlgebläses. Die Oberfläche der Gesteine erhält dabei einen Schliff. Ausprägung und Stärke der Abtragung sind abhängig von der Windgeschwindigkeit, der Windrichtung und deren Beständigkeit sowie von der Bodenbedeckung (Abwesenheit von Vegetation), dem Niederschlag und den Möglichkeiten für den Wind hier anzugreifen und Partikel aufzunehmen. Die Landschaft war vor 15.000 Jahren durch karge Eiswüsten und Steppen geprägt. Der geringe Bodenbewuchs im Verbund mit einem hohen Anteil an Sedimenten bzw. Lockergesteinen geringer bis mittlerer Korngröße ließ den starken Wind Jahrelang die Steine schleifen, so dass sich die Marken noch heute trotz anhaltender Verwitterung, noch entdecken lassen.
Findlinge im Geopark
Begebt euch an die angegebenen Koordinaten und beantwortet die folgenden Fragen und schickt uns hier die Antworten.
Ihr dürft gleich loggen, wenn es Probleme gibt dann melden wir uns.
Fragen:
Vor euch liegt eine große Auswahl an Findlingen. Betrachtet und erfühlt ihre Oberfläche.
1. Wie stellt sich ihre Oberfläche dar?
2. Lassen sich auf ihnen Gletscherschrammen und Windschliff erkennen?
Begebt euch nun entlang der Hecke vor dem Gebäude zum WP “Block“, auf Höhe der versteinerten Bäume. Hier kommt ihr an drei weiteren Geschieben vorbei.
3. Wie unterscheidet sich deren Oberfläche von den bisherig untersuchten Exponaten?
4. Unterscheidet hier zwischen Gletscherschrammen und Windschliff und begründet eure Entscheidung! (Das Listing kann euch dabei helfen.)
Quellen / Bilder / weitergehende Informationen:
Bilder: Nine&Dido
Infotafel des GZG
Infoflyer des GZG
Murawski / Meyer: Geologisches Wörterbuch
http://www.geomuseum.uni-goettingen.de/museum/geopark/index.shtml
https://de.wikipedia.org/wiki/Kritzung
https://de.wikipedia.org/wiki/Korrasion
Happy Hunting wünschen
