Es wird Zeit für meinen ersten Cache.
Passend zur Bergbaugeschichte in Mildenau soll er euch,
zur hier ehemaligen St. Benedicty Fundgrunde und Maaßen informieren.
An den Koordinaten stand bis zum Blitzschlag am 01.07.1985
die „Kreher-Scheune“.
Sie brannte komplett ab und in den 90ziger Jahren wurde die Ruine abgerissen.
Um dem Cache zu finden ist es nicht nötig Grundstücke zu betreten.
Von Altbergbau ist leider vor Ort nichts mehr zu erkennen oder Relikte zu sehen, daher seid nicht zu sehr enttäuscht.
![](https://img.geocaching.com:443/3fada966-9445-46e1-9ff4-c92fa9929bac.jpg)
Benedicty Fundgrube und Maaßen
Lage: Die am ehemaligen Meyerhof („Melzer/Kreher“ OLN 9/10)
beginnende Fundgrube befindet sich am Ostrand der Wiesenbad-Mildenauer Zinn-Wolfram-Lagerstätte.
Das Grubenfeld erstreckt sich in Ortslage von der Wiesenbader Straße
beginnend zum Plattenthaler Weg und weiter über die Kannellochstraße
Richtung Drachenberg, gelegen auf den Flurstücken 516/1, 517/1, 518,
672/1, 671c, 671d, 671/2671/1, 640a, 640, 641 und 642.
Es ist möglich, dass hier ursprünglich
nach oberflächennahen Zinnerzen geschürft wurde.
St. Benedicty ist, falls die Akten auf diese Grube zutreffen,
eine der ältesten und wichtigsten Silbergruben in Mildenau.
Am 2.6.1688 mutete der Mildenauer Pfarrer Johann Friedrich Poetzius (1653-1710)
„eine Fundgrube Benedicty samt 1. und nächster Oberer Maaß auf Zwitter (Zinn),
Silber und alle Metalle und Mineralia, strecket wo angeschrieben
halb hinauf und halb hinunter, jedoch älter verliehenem Felde
ohne Schaden verliehen und bestätigt. Das Mundloch lieget in Paul und Christof Meyer’s Hoff“. ¹
Trotz erheblichen Umfangs der Auffahrungen ist kein einziger Schachtstandort bekannt.
Der Doppelhof steht auf einer großen eingeebneten Halde.
Kennzeichnend für diesen Bereich sind die überdurchschnittlich vielen Blitzeinschläge,
welche mit einer reichlichen Wasserführung
der Grubenbaue in Zusammenhang stehen dürften.
Die Gehöfte sind dabei mehrmals in Brand geraten, nachweislich 1755, 1863, 1905 und 1985.
Bei Straßen- und Kanalbauarbeiten im Mai 1992
wurde eine Nebenstrecke etwa 50m vom ehemaligen Mundloch
entfernt in nur 5m Teufe unter dem Plattenthaler Weg angetroffen.
Sie wurde anschließend von der Bergsicherung wieder verwahrt.
Bau: Vom genannten Mundloch ausgehend
streicht der Tagstolln auf einen Spatgang in NW.
Am Ansatz des Spatgangs wurde eine Rösche
zum 1562 erbauten Haus OLN 11 gesetzt,
deren hölzerne Einfassung im Herbst 2012 bei Bauarbeiten freigelegt wurde.
Auf dem Spatgang mit seinen Trümern wurden vermutlich
zahlreiche übersetzende Stehende Trümer abgebaut.
Der umfangreiche Abbau mit Gesenken und Überhauen
erstreckt sich neben der Fundgrube auf 4 obere Maaßen
Richtung NW im Bereich des heutigen Plattenthaler Weges.
Eines dieser Überhauen war im Mai 1992 bei Kanalbauarbeiten angerissen worden
und musste von der Bergsicherung umfangreich saniert werden.
An den beiden 70m voneinander entfernten Scheitelpunkten
im Bereich des Plattenthaler Weges dürften sich
die Hauptschächte mit größeren Halden befunden haben.
Einer Überlieferung zufolge existierte auch ein vom „Heibauer-Gut“
OLN 5 nach hier geschlagener querschlägiger Stolln mit Streichen
ca. 105 - 110° als möglicherweise in West gefahrene Vierung.
Seine Betriebszeit dürfte im 16. Jh. anzusetzen sein.
Gangarten und Erze: aufgelöster Gneis, Letten, Quarz, Blende, Schwefelkies, Arsenkies,
Zinnstein (Kassiterit), silberhaltiger Bleiglanz (Galenit, Argentit)
Betriebszeiten: 1526-1536, um 1590/95, 1688-1690
Ausbringen: ² 1527: 49 Mark 13 Lot 2 Quent Brandsilber = 11,664 kg
1528: 80 Mark 3 Lot Brandsilber = 19,158 kg
1529: 4 Mark 15 Lot Brandsilber = 1,155 kg
1530: 19 Mark 5 Lot 2 Quent Brandsilber = 4,527 kg
1531: 8 Mark 2 Lot Brandsilber = 1,902 kg
1532: 5 Mark 2 Lot 2 Quent Brandsilber = 1,207 kg
1533: 5 Mark 8 Lot 2 Quent Brandsilber = 1,295 kg
Insgesamt: 173 Mark 4 Lot Brandsilber = 40,540 kg
Ansatz: 506m üNN
Halden: Mundlochhalde eingeebnet ca. 600 m³, Halden am Hauptabbau eingeebne
Quellen:
¹ Lehnbuch des BA Annaberg 1661-1705 Fol. 184b
² Extract über das Ausbringen von Ag, Cu, Pb im BA-Revier Annaberg 1523-1600
Quelle Text und Foto: Heiko Melzer/Buch Mildenau
Herzlichen Dank für die Zuarbeiten und die Zustimmung zur Veröffentlichung.