Eisen(II)-haltiges Grundwasser liegt meistens in sehr tiefen Lagen im Boden vor, sodass es selten auf natürlichem Wege an die Oberfläche tritt. Außnahmen sind Quellen, die durch das ausfallende Eisenoxid eine rostbraune Färbung aufzeigen. So ist es in den meisten Fällen der Mensch, der in die Natur eingreift und dadurch das eisenhaltige Grundwasser an die Oberfläche gelangt. Das können Grabenvertiefungen sein oder andere Baumaßnahmen, in denen grundwasserführende Schichten angeschnitten werden. Hier an der Steilküste sorgt der Wind und das Wasser dafür, dass eine Abbruchkante entsteht und so grundwasserführende Schichten freigelegt werden.
Tritt eisenhaltiges Grundwasser an die Oberfläche, führt dies zu einer sofortigen Oxidation. Das gelöste Fe(II) wandelt sich zu Fe(III), einem hydratisierten Eisenhydroxid, was wir deutlich sichtbar als Eisenocker wahrnehmen. Anders gesagt, die mikroskopisch kleinen Partikel oxidieren an der Oberfläche mit dem Sauerstoff und aus (Fe2O3) wird (Fe3O4). Wir kennen dies als Rost, wenn z.B. Nägel im Laufe der Zeit an der feuchten Luft anfangen zu rosten (oxidieren).
Eisenocker
Wenn sich beim Übergang vom eisenhaltigen Grundwasser in ein Oberflächenwasser das zweiwertige Eisen in ein dreiwertiges Eisen verwandelt, bildet sich sehr schnell ein leuchtender rostrotbrauner, gelartiger Eisenschlamm. Dieser Niederschlag wird auch Eisenocker genannt.
Alle Oberflächen im Gewässer, wie Boden, Pflanzen und Tiere werden mit diesem Eisenocker überzogen. Dabei hat der Eisenocker eine große spezifische Oberfläche, sodass diese Oxidationsreaktion sehr schnell abläuft. Zusätzlich wird der Vorgang der Oxidation durch Bakterien (Gallionella ferruginea) unterstützt.
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