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Die Salzwiesen am Leuchtturm Westerheversand EarthCache

Hidden : 1/1/2022
Difficulty:
3.5 out of 5
Terrain:
4 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:


     
   
 

Beschreibung

 
 

Die Salzwiesen am Leuchtturm Westerheversand

 
     
  Hinweis
 
 

Ihr befindet Euch im Naturschutzgebiet "Nationalpark Wattenmeer" und beachtet bitte:

  • die Wege nicht verlassen
  • Hunde anleinen
  • Drachen nicht im Vorland steigen lassen
  • was Sie hineinbringen, bringen Sie auch bitte wieder heraus: eine Müllabfuhr gibt es nicht im Nationalpark
 
     
  Allgemeines
 
 

Eines der Wahrzeichen an der Nordseeküste von Schleswig-Holstein ist sicherlich der Leuchtturm Westerheversand. Dieser steht auf einer Warft vor Westerhever, einer Gemeinde auf der Halbinsel Eiderstedt. Nordwestlich von Westerhever befindet sich die Sandbank Westerheversand inmitten des Nordfriesischen Wattenmeeres. Zwischen Deich und Sandbank hat sich in diesen letzten Jahrzenten eine große Fläche aus Salzwiesen gebildet, die mittlerweile auf eine Größe von über 246 Hektar angewachsen sind. Salzwiesen bilden dabei den natürlichen Übergang vom Watt zur Marsch und werden als Bodentyp "Rohmarsch" kategorisiert.

 
     
   
     
  Salzwiesen

 
 

Unter Salzwiesen werden Bereiche an der Küste genannt, die vom Meer nur noch unregelmäßig und teilweise durch die Gezeiten mit Meerwasser überflutet werden. Dadruch haben sich mit der Zeit Pflanzen angesiedelt, die sich perfekt an das Salzwasser angepasst haben. Biologisch gesehen bildet dieses Salzwiesenvegetation damit den natürlichen Übergang und die biologische Grenze zwischen Watt und Marsch. Die Salzwiesen als Bodentyp Rohmarsch charaktierisieren sich dabei als Weichsubstratböden bzw. Schwemmböden.

Schaut man von der Nordsee in die Welt hinaus, so findet man Salzwiesen oftmals immer dort, wo eine gemäßigte Klimazone vorherrscht und es sich um strömungsarme Flachküsten handelt. Unter bestimmten Voraussetzungen können sich auch Salzwiesen oder Salzsümpfe auch bei tropischen Klimabedingungen z.B. in den Mangrovenwäldern entwickeln. Neben den Salzpflanzen findet man in den Salzwiesen auch eine Vielzahl von Tieren, die sich an die Überflutung durch Meerwasser mit einem hohen Salzgehalt und salzhaltigen Böden perfekt angepasst haben.

 
     
  Entstehung von Salzwiesen

 
 

Für die Entstehung von Salzwiesen sind mehrere Grundvoraussetzungen wichtig. So ist ein nur sehr schwach ansteigender Meeresboden maßgeblich für die Bildung von Salzwiesen. Hier können sich so stetig neue Sedimente ablagern, wenn ein Tidenhub durch die Gezeiten wiederkehrend neues Feinmaterial zuführt und dort im Bereich der Salzwiesen ablagert. Eine zu starke Strömung bzw. der Einfluss von Sturmfluten sind hier suboptimal, da sonst abgelagertes Material wieder erodiert wird. Ebenso muss auch das Hinterland flach sein, damit kein grober Sand oder sogar Geröllsand herangetragen wird. Auf der Wasserseite sind natürliche Barrieren wie z.B. hier vor Ort die Sandbank Westerheversand ideal, um die Kraft der Wellen abzumildern.

Blick man weit in die Vergangenheit, so wird vermutet, dass die Salzwiesenvegetation auch die Eiszeiten überdauert haben. Nachdem vor 8.500 Jahren das letzte Eis geschmolzen war, stieg der Meeresspiegel nach und nach an. Es bildeten sich Strandwälle bis hin zu Dünen. Hinter diesem natürlichen Schutz entwickelten sich ausgedehnte Moore, die durch den weiter ansteigenden Meeresspiegel teilweise überflutet und mit Sedimenten überzogen wurden. Daraus bildete sich das heutige Watt, an dem sich dann die Salzwiesen entwickeln können, indem die Pflanzen hier Fuß fassen konnten.

 
     
  Arten von Salzwiesen

 
 

Auch bei den Salzwiesen unterscheidet man verschiedene Arten, die nachfolgend kurz erläutert werden.

Lagunen-Salzwiesen: Diese findet man in Küstenbereichen, die mit der Zeit durch eine Nehrung fast komplett vom Meer abgetrennt wurden. Es besteht nur eine kleine Öffnung mit einer Verbindung zum Meer. Beispiele sind hier an der Nordseeküste der Jadebusen und der Dollart.

Sandsalzwiesen: Die Art von Salzwiese entsteht hinter Sandbänken und oder Dünenketten. Der feine Sand der Sandbank / Düne dient hier als Lieferant für das benötigte Feinmaterial. Hinter der Sandbank / Düne kann sich dann das Watt und die Salzwiesen entwickeln. Diese Salzwiesen bestehen aus einer dünnen Schlickschicht und der Untergrund ist größtenteils sandig. Die Vegetation ist artenreich.

Leeseiten-Salzwiesen: Diesen Typ findet man oftmals an der vom Meer abgewanden Seite von Inseln und sind typisch für das ostfriesische und niederländische Wattenmeer. Die Kraft der Strömung und der Sturmfluten wird durch die Insel abgebremst, sodass sich an der Festlandsküste Salzwiesen bilden.

Ästuar-Salzwiesen: Diese Salzwiese ist weltweit die am häufigsten vorkommende Art, da sich diese an jedem Flussdelta der mittleren und hohen Breitengrade entwickeln. Im Schutz der Flussbiegung oder durch den Schwemmkegel des Flusses sind sie zum einen geschützt und zum anderen herrscht hier auch eine deutlich geringere Strömung. Hinzukommend unterliet dieser Typ von Salzwiesen dem Einfluss des verhältnismäßig geringeren und stark schwankenden Salzgehalts des Wassers.

Vorland-Salzwiesen: Charakteristisch für die Entwicklung dieser Art von Salzwisen ist oftmals der Eingriff durch den Menschen in Form von Landgewinnungsmaßnahmen. So findet man diese beispielsweise als Vorland von Deichen an der Küste des Festlands. Auch in Buchten oder vor den Marschinseln sind die Salzwiesen anzutreffen. Sie unterscheiden sich im Vergleich zu Sandsalzwiesen, da sie wesentlich artenärmer sind.

künstliche Salzwiesen: Auch dieser Typ von Salzwiesen entwickelt sich durch Menschenhand. Die Bildung erfolgt so z.B. auf den Bodenaushub von Schifffahrtsrinnen oder durch Aufspülung von Sand als Küstenschutzmaßnahme.

 
     
   
     
  Rohmarsch

 
 

Wie oben schon beschrieben, zählen Salzwiesen zum Bodentyp "Rohmarsch". Als Übergangsstufe zwischen Watt und Marsch wird die Wattfläche der Rohmarsch nicht mehr täglich von den Gezeiten überflutet. Durch die Abnahme einer regelmäßigen Überflutung startet der Prozesse der Bodenbildung. Die Entwicklung beginnt mit dem pflanzlichen Bewuchs des Quellers, einer Pflanze, die sich perfekt auf einen Boden mit hohem Salzgehalt spezialisiert hat. Je weniger der Bereich überschwemmt wird, desto intensiver bildet sich mit der Zeit die Salzwiese.

Die Norm-Horizontierung der Rohmarsch lautet zAh/zGo/zGr und erklärt sich wie folgt:

Ah: Mit dem Pflanzenbewuchs auf der Salzwiese bildet sich schon nach kurzer Zeit ein humoser (h) Oberbodenhorizont (A). Dieser Horizont weist Go-Eigenschaften auf, da der der Oberboden durch seine geringe Höhe über dem Meer teilweise grundwasserbeeinflusst ist.

Go: Durch die zwei täglichen Überschwemmungen des Wattbodens kommt es schon einige Millimeter unter dem Boden zu einem starken Sauerstoffmangel, da alle Poren verschlossen werden. Anders ist es bei der Rohmarsch, die durch weniger Überschwemmungen im Unterboden noch besser belüftet ist. Folglich wird der oberste Bereich des grundwasserbeeinflussten Unterbodenhorizonts (G) mit Sauerstoff versorgt. Im Boden enthaltende Schwefelverbindungen (Eisensulfide) werden durch den Luftsauerstoff mit Beteiligung von Mikrooranismen oxidiert (o). Das oxidierte schwarze Eisensulfid (FeS) sorgt dann dafür, dass sich die Farbe des zGo-Horizonts von schwarz zu braun-orange wechselt (Schwefeldynamik der Marschen).

Gr: Hier liegt die Sauerstoffversorgung des grundwasserbeeinflussten Unterbodens (G) auf Höhe des mittleren Tidehochwassers, sodass der Sauerstoff in tieferen Bereiches des Bodens fehlt. Man spricht hier von einer Reduzierung (r), was zur Folge hat, dass das Eisensulfat erhalten bleibt und der Boden intensiv schwarz ist. Beginnt der Gr-Horizont in den obersten 40 cm des Bodens, spricht man vom Bodentyp "Rohmarsch". Liegt der Horizont tiefer, handelt es sich um einen anderen Bodentyp der Marsch, der Kalkmarsch. Die Pflanzen der Salzmarsch helfen dem Boden dabei, Luftsauerstoff aktiv in ihren Wurzelraum zu transportieren, sodass die Wurzeln dann auch im sauerstofffreien Gr-Horizont einwachsen. Im Gr entstehen dann entlang der Wurzeln oxidative Zonen mit braun-oranger Färbung.

z: Der Buchstabe steht für die Salzhaltigikeit des Bodens, was durch die Überschwemmung des Bodens durch salzhaltiges Wassers begründet ist. Innerhalb eines Jahres kann es dabei zu Schwankungen kommen. So ist der Salzgehalt nach Überflutungen oder in Trockenzeiten besonders hoch, da durch die hohe Verdunstungsrate an der Oberfläche das niedrig anstehende Meerwasser nach oben gezogen wird. Weniger stark hingegen nach längeren überflutungsfreien Zeiten oder starker Salzauswaschung durch intensive Regenereignisse. Durch diese starken Schwankungen im Salzgehalt wachsen hier deshalb nur speziell angepasste Pflanzen wie z.B. der Queller.

 
     
 
 

 

     
  Logbedingungen
 
 

Um diesen Earthcache nun loggen zu dürfen, müssen die nachfolgenden Aufgaben (siehe Referenzpunkte!) erfüllt werden. Außerdem beachte bitte, dass du dich in ein einem ökologisch besonders wertvollen und schützenswerten Gebiet befindest! Verhalte dich dementsprechend. Vielen Dank!

 
 
 
  Aufgabe 1 - Foto
 
 

An den Originalkoordinaten seid ihr dem Leuchtturm Westerheversand schon ganz nah. Mache bitte ein Foto von dir oder deinem GPS mit dem "Leuchtturm Westerheversand" im Hintergrund. Hinweis: Nach den neuen Regeln darf ein Foto wieder gefordert werden und ich finde es gehört beim Earthcache einfach dazu.

 
     
  Aufgabe 2 - Art
 
 

Schaue dir die Salzwiese genauer an und ordne diese einer im Listing genannten Art zu und begründe, warum du dich für diese Art entschieden hast.

 
     
  Aufgabe 3 - Sandprobe A
 
 

Schaue dir hier den Sand mal genauer an. Prüfe ihn auf Farbe, Körnung und Festigkeit. Vergleiche ihn dann mit der Probe aus Aufgabe 5. Gibt es Unterschiede? Wenn ja, was können die Gründe sein?

 
     
  Aufgabe 4 - Bodenhorizont
 
 

An der Brücke hast du einen guten Blick zwischen die Salzwiesen. Schaue dir den Bodenhorizont mal etwas genauer an. Wie hoch schätzt du den Anteil vom Oberboden mit Humusschicht und wie hoch den Unterboden? Kannst du zudem einen oxidierten oder reduzierten Unterbodenhorizont erkennen? Woran machst du das fest?

 
     
  Aufgabe 5 - Sandprobe B
 
 

Schaue dir hier den Sand mal genauer an. Prüfe ihn auf Farbe, Körnung und Festigkeit. Vergleiche ihn dann mit der Probe aus Aufgabe 3. Gibt es Unterschiede? Wenn ja, was können die Gründe sein?

 
     
  Aufgabe 6 - Quellerwatt
 
 

Du stehst jetzt zwischen Salzwiesen und der Sandbank Westerhever. Vor Ort müsstest du den Queller finden. Welche Beschaffenheit hat hier das Quellerwatt in Bezug auf seine Festigkeit.

 
     
 
 
 

Schicke mir bitte eine Mail mit deinen Antworten aus Aufgabe 2 bis 6 unter Angabe des EC's Die Salzwiesen am Leuchtturm Westerheversand an die in meinem Profil angegebene Adresse. Die Fotos einfach an deinen Onlinelog hängen. Nach dem Absenden der Antworten darfst du auch sofort online loggen. Falls etwas nicht in Ordnung sein sollte, melde ich mich dann bei dir.

 
 
 

 

     
  Quelle  
  https://de.wikipedia.org/wiki/Leuchtturm_Westerheversand; https://de.wikipedia.org/wiki/Salzwiese; https://www.lebensraum-wattenmeer.de/vorland.html; https://de.wikipedia.org/wiki/Rohmarsch  
 
 
 

Happy hunting,

dedi1510

 
     

 

Additional Hints (No hints available.)