Verlandet angeschwemmter Sand mit der Zeit, bildet sich in einem frühen Stadium ein flachgründiger Boden, der als Regosol bezeichnet wird. Für die Entstehung dieses Bodentyps sind kalkarme bis kalkfreie Lockermaterialien Voraussetzung, was Sand als klassisches Ausgangsmaterial aufweist. Setzt sich dieser Sand dann an der Oberfläche ab, bildet der Sand einen ersten Horizont (eine Schicht). Mit den Jahren sorgt die Natur dann dafür, dass eine Besiedlung von Pflanzen beginnt und sich über dem Sand ein zweiter Horizont ("humoser Sand") bildet. Wenn diese Humusschicht eine Mächtigkeit von mehr als 2cm aufweist, spricht man von Regosol. Damit ist die Bodenentwicklung jedoch nicht abgeschlossen, denn der Bodentyp Regosol entwickelt sich über die Jahre weiter. Durch Verwitterung folgt die Verbraunung und Verlehmung des Horizontes, sodass sich mit der Zeit eine nährstoffarme Braunerde bildet. Am Ende der Entwicklung des Bodens steht dann der Bodentyp Podsol.
Regosole kommen folglich nur auf jungen Oberflächen vor. Entwickelt sich ein Boden zu schnell, ändert sich der Boden schnell zu Braunerden und Podsolen. Regosole, die längerfristig oder gar dauerhaft vorzufinden sind, findet man daher nur auf erosionsanfälligen Standorten. Diese Standorte findet man in erster Linie an Küsten im Stadium der Graudüne. Die Voraussetzung für einen dauerhaften Erhalt oder gar das Endstadium der Bodenbildung als Regosol ist eine geringe Biomasseproduktion und eine ständige Winderosion.
Regosol besteht aus den beiden Bodenhorizonten Ah und ilC.
Ah: beschreibt den Oberbodenhorizont (A) aus Humus (h). Die Mächtigkeit liegt zwischen 2cm bis 40cm (im Durchschnitt eher 10-20cm).
ilC: beschreibt das Ausgangsmaterial (C), welches locker (l) und kalkarm bis kalkfrei (i = silikatisch) ist. Oftmals ist dieser Horizont aus Sand, welches weitgehend unverwittert ist und eine Mächtigkeit von mindestens 30cm besitzt.
Regosol besitzt bestimmte Eigenschaften, die hauptsächlich durch den hohen Anteil an Sand zu begründen sind. So kann Regosol kaum bis kein Wasser und keine Nährstoffe speichern und ist durch die Einkornstruktur von Sand zudem sehr erosionsanfällig. Durch einen niedrigeren Grad an Verfestigung, lässt sich der Sand gut durchwurzeln und durchlüften. Zudem erwärmt sich dieser schnell. Der pH-Wert ist nicht immer eindeutig, da dieser durch wiederum von anderen Bedingungen geprägt ist. Grundsätzlich ist der pH-Wert im Sand sehr niedrig, an Küsten kann dieser jedoch deutlich höher liegen, wenn Muschelschalen ein Bestandteil sind. Mit der Zeit kommt es aber auch hier zu einer Entkalkung, da die Nährstoffe nicht gehalten werden und der Kalk somit ausgewaschen wird.
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