Zschernitz nach zu lesen unter Wikipedia
Der Name ist slawischen Ursprungs und vermutlich mit polnisch Czernica (regional für Schwarz- bzw. Heidelbeere) verwandt. Vergleiche dazu auch Orte wie das polnische Czernic und das deutsche Zschernitzsch.
Altmoränenland der Leipziger Tieflandsbucht, im Wesentlichen eine Ebene mit keinen nennenswerten natürlichen Erhebungen, fruchtbarer Ackerboden. Außer dem Gienickenbach (Die Bach) keine größeren natürlichen Gewässer. Der Grundwasserspiegel ist bei 6–8 m erreichbar, Braunkohlevorkommen werden unter dem Ort vermutet. Siehe auch Leipziger Tieflandsbucht.
Geschichte
vor etwa 7000 Jahren: Funde am Ortsrand von Zschernitz weisen auf eine großflächige bandkeramische (Neolithikum) Siedlung in Zschernitz hin. Eine bei Ausgrabungen gefundene männliche Tonfigur wird als Adonis von Zschernitz bezeichnet.
1263 Der Ort wird erstmals urkundlich erwähnt
14./15. Jahrhundert: Pestepidemien kosteten viele Menschenleben. Durch Missernten und hohe Feudalabgaben wanderten viele Einwohner ab.
Anfang 19. Jahrhundert: Organisierter Anbau von Zuckerrüben, Weizen, Gerste, Kartoffeln und Futterpflanzen. Der fruchtbare Boden der Gegend und Fortschritt in den Anbaumethoden brachte hohe Erträge. Ein Rittergut verändert das Dorfbild.
20. Jahrhundert: Die chemischen Großbetriebe in den benachbarten Städten schufen viele Arbeitsplätze. Zschernitz wurde immer mehr zum Wohnort für Arbeiter und Angestellte aus Wolfen, Bitterfeld, Halle, Delitzsch und Leipzig.
ab 1970 griff die Landwirtschaftspolitik der DDR. Die bäuerlichen Betriebe gingen in einer Produktionsgenossenschaft auf (LPG). Es entstanden große Viezuchtbetriebe.
ab 1980 begann der großflächige Braunkohleabbau im Tagebau Delitzsch-Südwest. Durch die Grundwasserspiegelsenkung entstanden massive ökologische Schäden im Ort.