Die Heckinghauser Brücke, wie sie offiziell heißt, ist nicht nur die älteste noch erhaltene Wupperbrücke, sie war sogar die erste Steinbrücke, die im heutigen Stadtgebiet den Fluss überquerte. Sie stammt aus dem Jahr 1775. Doch einen Flussübergang hat es an dieser Stelle schon seit Jahrhunderten gegeben - zunächst eine Furt, da der Fluss hier sehr breit und und flach war, dann folgten Holzstege.Die Querung bildete eine wichtige Verbindung zwischendem Herzogtum Berg und der Grafschaft Mark, denn der Handel zwischen den beide Territorien blühte. Spätestens mit dem Beginn des Bergbaus rund um Herzkamp, Haßlinghausen und Schee, als man die Handelsroute zusätzlich nutzte, um die im Süden aufkeimende Stahlindustrie in Cronenberg, Remscheid und Solingen mit Kohlen zu beliefern, musste ein solider Übergang her. Zwar hatte die Regierung dem Bau einer Steinbrücke bereits 1716 zugestimmt, doch sollte es fast 60 Jahre dauern, bis diese tatsächlich verwirklicht wurde: Zunächst behalf man sich mit einer Holzbrücke, dann verzögerte der siebenjährge Krieg (1756-1763) den Bau.
Da der stolze Fluss hier die Grenze zwischen der Grafschaft Mark und dem Herzogtum Berg markierte, nutzte man das fertige Querungsbauwerk schließlich als Zollbrücke. Die Redewndung "Über die Wupper gehen" stammt übrigens auch von hier und ist dem Umstand geschuldet, daß die Grafschaft Mark mittlerweile zu Preußen gehörte. Denn die dort lebenden Männer flohen dank der Zollbrücke "über die Wupper" scharenweise ins Herzogtum Berg, unter anderem nach Barmen. Dort waren sie vor der Zwangsrekrutierung des Soldatenkönigs Friedrich Wilhelm I. sicher. Dieser massive Abgang von arbeitsfähigen Männern aus dem Märkischen Land war deutlich in der stark sinkenden Wirtschaftskraft der Schwelmer Region spürbar, während die Barmer Industrie durch den Zuwachs einen Aufschwung erlebte. Das alte Zollwärtehäuschen existiert leider nicht mehr.
Quelle: Fabian Pasalk "111 Orte in Wuppertal die man gesehen haben muss"