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Spuren fossiler Urzeiten in Wien 🐌 🐛 EarthCache

Hidden : 5/16/2022
Difficulty:
3 out of 5
Terrain:
1 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:


Update 19.6.22
Wir kommen wie folgt der Bitte nach, dass Besucher mit zeitlich knappen Terminen diesen EarthCache zumindest noch teilweise absolvieren können:
Also, die Listingkoordinaten haben wir an den Stephansdom (Ausgangspunkt) gesetzt und dort könnt ihr gerne einmal rundum erkunden, ob ihr an/in den dortigen geplasterten und gemauerten Gesteinen das eine oder andere Fossil aus der unteren Collage ausmachen konntet. Wenn ja, gerne dazu eine Rückmeldung mit den entsprechenden Erkenntnissen und einem NachweisBild des Doms als Hintergrund.
Und für diejenigen, die Zeit und Muße haben, geht es natürlich mit den angegebenen WayPoints und Aufgaben weiter, deren Reihenfolge selbst bestimmt werden kann.
 

... Wien, lebenswerteste Stadt der Welt ...
In einer Veröffentlichung vom 23.06.2022 ist Wien nach der
Pandemie wieder die lebenswerteste Stadt der Welt.
Also, ein weiterer Ansporn, diesen EarthCache zu absolvieren.

Spuren fossiler Urzeiten in Wien 🐌 🐛

Prolog kurz und knapp:
Die Fragen nach der Entstehung allen Lebens, also nach Art, Herkunft und Alter zählen seit jeher zu den natürlichen Grundfragen des Menschen. Auch in Wien gibt es steinige Zeugen ehemaligen Lebens aus den Urzeiten unserer Erde. Man muss nur das Stadtgebiet aufmerksam beobachten, dann kann man sie eigentlich nicht übersehen. Wir möchten euch daher zu einem kleinen Stadtrundgang einladen und einige interessante RefPoints zeigen, wo ihr die zu Stein gewordenen Zeugen der Zeit (Fossilien) an ausgesuchten Naturstein - Objekten finden und erkennen könnt.

Zunächst erst einmal zu den Fossilien:
Was sind Fossilien?

Die Wahrscheinlichkeit, Fossilien aufzuspüren, ist in kristallinen Gesteinen wie Granit, Gneis und Marmor sehr viel geringer als in Schiefern, Kreide- oder Kalksteinen. Schiefer und Kalksteine sind der Entstehung nach Ablagerungsgesteine, sog. Sedimentgesteine, und so kann es vorkommen, dass während der Sedimentation lebende Organismen oder Pflanzen überdeckt wurden und im Laufe von Jahrmillionen versteinerten.
Als Fossilien werden konservierte Überreste vergangenen Lebens, welche nach geologischer Zeitrechnung älter als 10.000 Jahre sind, bezeichnet. Somit lassen sich Fossilien bzw. deren Entstehung vor dem Zeitalter des Holozäns einordnen. Generell lassen sich Fossilien in Körper- und Spurenfossilen unterscheiden. Unter dem Begriff der Körperfossilien lassen sich alle organischen Überreste von abgestorbenen Lebewesen (Tiere oder Pflanzen) subsummieren. Spurenfossilien bezeichnen die versteinerten anorganischen Überreste von Lebewesen wie etwa ihre Spuren oder Exkremente. Der Prozess der Entstehung dieser Fossilien wird als Fossilisation bezeichnet; die dadurch entstandenen Zeugnisse vergangenen Lebens repräsentieren jedoch nur einen Bruchteil der Artenvielfalt, welche im Zuge der verschiedenen Erdzeitalter entstanden ist. Eine besondere Gruppe ist die der lebenden Fossilien, darunter verstehen sich Arten, welche sich im Laufe der Evolution kaum verändert haben. Ein Beispiel wäre der seit über 400 Millionen Jahren existierende Quastenflosser.
Stellen wir uns also vor, es sind versteinerte Reste von Pflanzen oder Tieren aus früheren Erdzeitaltern, die entweder lebend oder kurz nach ihrem Tod von Material bedeckt (“eingebettet”) worden sind. Dies konnte an Ort und Stelle oder nach einem Transport auch anderswo geschehen sein. Eine wesentliche Voraussetzung für die Erhaltung der vorwiegend harten Teile eines Tieres oder einer Pflanze ist, dass der zur Zersetzung nötige Sauerstoff fehlt. Diese Bedingung kann in einem sauerstoffarmen Milieu oder bei hoher Sedimentationsrate (schnelle Einbettung) gegeben sein. Im weiteren erdgeschichtlichen Verlauf hat dann die Überlagerung durch Sedimente oder Gesteinspakete Druck- und Temperaturbedingungen geschaffen, die durch einen Stoffaustausch zur Umwandlung der chemischen Zusammensetzung der fossilen Reste, also zur eigentlichen Versteinerung geführt haben.
Nachfolgendes Schema soll diese Vorgänge verdeutlichen.


Bestimmung von Fossilien und einige Beispiele mit den Steckbriefen typischer Fossilien:
Um ein Fossil bestimmen zu können ist es notwendig seinen genauen Fundort zu kennen. Jedes Erdzeitalter hat seine typischen Fossilien, die es nur dann gab bzw. sie hatten dann eine Blütezeit in der sie mit vielen Arten und/oder Individuen dominierten. Einige sehr erfolgreiche  Formen  haben  die  letzten 600  Millionen  Jahre durchgehalten und die stellen wir euch hier in der folgenden Auflistung einmal vor. Die Anzahl der heute lebenden Arten ist unüberschaubar groß. Die Forscher sind sich nicht einig, ob es 3 Millionen oder 7 Millionen Arten gibt. Wenn man bedenkt, das eine Art über geologische Zeiträume gesehen nicht sehr lange existiert, dann muss es eine Unzahl an fossilen Arten geben. Wir kennen nur einen Bruchteil! Hauptsächlich weil viele Arten keine erhaltungsfähigen Teile haben und eine Erhaltung von Weichteilen eine absolute Ausnahme ist. Also ist noch viel zu entdecken.

Brachiopoden:
Brachiopoden sind marine Lebewesen, die den Muscheln ähnlich sehen. Sie leben ebenfalls als Filtrierer am Meeresgrund, also im gleichen Ökosystem wie Muscheln. Vom Aufbau sind sie aber grundsätzlich anders. Ein Brachiopode hat zwar auch zwei Klappen, aber die sind oben und unten am Tier, während bei Muscheln die Klappen anatomisch rechts und links vom  Tier liegen. Auch haben die allermeisten  Brachiopoden einen Stiel, mit dem sie am  Untergrund befestigt waren.  Der Stiel wuchs durch ein Loch in der unteren Schale.

Muscheln:
Wir kennen etwa 20.000 fossile Muschelarten und noch einmal genau so viele leben heute. Es gibt sie bereits seit dem Kambrium. Die zwei Klappen (Schalen) einer Muschel werden durch ein Schloss verbunden. Das ist ein Mechanismus aus Zähnen und Muskeln. Muscheln leben im Meer, im Süßwasser und im Brackwasser. Brackwasser hat einen schwankenden Salzgehalt, also etwa ein Flußdelta. Die meisten Muscheln leben als  Filtrierer.  Sie ernähren sich also von  Plankton, dass sie aus dem  Wasser  filtern.

Trilobiten:
Trilobiten (wörtlich Dreilapper) gehören zu den Arthropoden (Gliederfüßer). Das sind hauptsächlich Insekten. Es gab sie vom Kambrium bis zum Perm. Trilobiten bilden einen Panzer (Aussenskelett oder Exoskelett), der nicht wachsen kann. Darum häutet sich das Tier mehrfach in seinem Leben. Oft finden wir nur diese Häutungsreste. Einen vollständigen Trilobiten findet man schon seltener. Sie lebten am oder im Meeresgrund. Die meisten Formen sind kleiner als 5 cm, aber es gibt auch Riesenformen z.B. aus Marokko mit 30 cm Länge.

Schnecken:
Wir kennen heute über 170.000 Schneckenarten. Allen gemeinsam ist der Fuß zur Fortbewegung. Viele Arten tragen ein Gehäuse, dass wir dann als Fossil finden. Ursprünglich handelt es sich um marine Lebewesen. Seit dem Karbon gibt es auch Arten die im Süßwasser oder an Land leben konnten. Die meisten Arten ernähren sich vegetarisch, es gibt aber auch fleischfressende (Carnivore) Formen.

Korallen:
Korallen gab es seit dem Ordovizium bis heute. Es handelt sich um ausschließlich marine Lebewesen. Die meisten Arten leben in Gewässern, die nie unter 20 Grad kalt werden und in Tiefen Oberhalb von 80 Metern. Es gibt aber auch einige Tiefwasserformen. Korallen sind Tiere, die aus zahlreichen Polypen bestehen, die eine Kolonie bilden. Diese Kolonien bilden dann Riffe. Es gibt auch einige Solitärkorallen, bei denen ein Tier einzeln lebt. Heute leben viele Polypen mit einzelligen Algen zusammen (Symbiose), die aus Sonnenlicht Energie gewinnen können (Photosynthese). Auch wenn fossile Korallen, z.b. aus dem Silur, den heutigen Arten sehr ähnlich sehen, so sind es doch ganz andere Arten.

Ammoniten:
Ammoniten gehören zu den Cephalopoda oder Kopffüßern. Ihre Gehäuse verleiten zu der Annahme, dass es sich um Schneckengehäuse handelt. Aber man muß sich vorstellen, dass aus diesem Gehäuse ein Kopf mit zahlreichen Armen wie bei  einem  Tintenfisch herausgeschaut hat. Als Ammoniten bezeichnen wir nur die Formen des Jura und der Kreide. Am Ende der Kreidezeit sind sie ausgestorben. Ihre Voläufer waren in der Trias die Ceratiten, im Devon und Karbon die Goniatiten und im Orovizium die Orthoceraten.

Belemniten:
Belemniten sind ebenfalls Kopffüßer. Sie sahen den heutigen Kalamaren recht ähnlich. Es gab sie nur im Jura und der Kreide. Man findet meistens nur das Rostrum des Tieres, auch Donnerkeil genannt. Die Weichteile bleiben nur selten erhalten. Die Tiere lebten frei schwimmend  im Meer und machten Jagd auf Fische und Krebse.

Farne:
Alles Leben entstand im Meer. Die ersten Pflanzen gingen im Silur an Land. Farnartige Pflanzen gibt es seit dem Devon bis heute. Dabei entwickelten sich baumhohe Formen, wie es sie noch heute in den Tropen und in Neuseeland gibt. Farnwedel sind recht häufige Funde in Sedimenten aus dem Karbon.
Die folgende Collage gibt euch einen Überblick über die vorgenannten gängisgten Fossilien.

Um diesen EarthCache zu loggen,
geht zu den vorgeschlagenen Koordinaten der einzelnen WayPoints Es ist euch allerdings freigestellt, den EarthCache auch an einem anderen Punkt zu beginnen. Wir haben jeden einzelnen WayPoint beschrieben und exakte Stellen angegeben, an denen ihr eure Ermittlungen aufnehmen könnt. Befasst euch daher mit den nachstehenden 6 Aufgaben (3 Zuordnungen an den einzelnen WayPoints, 2 allgemeine Fragen und 1 NachweisBild). Ihr benötigt hierzu lediglich Auffassungsgabe und Erkenntnisse, die Ihr dort erfahren müsst. Eure Aufgabe ist also, die nachfolgenden Fossil-Bilder mit den Beschreibungen den jeweiligen Objekten der WayPoints zuzuordnen.

Hintergründe/Aufgaben/Fragen:
Die Listingkoordinaten haben wir an den Stephansdom (Ausgangspunkt) gesetzt und dort könnt ihr zum Aufwärmen (freiwillige Aufgabe) gerne einmal rundum erkunden, ob ihr an/in den dortigen geplasterten und gemauerten Gesteinen das eine oder andere Fossil aus der vorigen Collage ausmachen konntet. Wenn ja, gerne dazu eine kurze Rückmeldung. Wenn nicht, geht es mit den folgenden WayPoints weiter, deren Reihenfolge ihr natürlich selbst bestimmen könnt.

1.)
WayPoint1
Haus 10/11 Stephansplatz
N 48 12.510 E 016 22.315
Aufgabe hierzu:
Ordne eines der unteren 3 Bilder mit den Beschreibungen diesem WayPoint zu.

2.)
WayPoint2
Reiterstandbild Erzherzog Carl
N 48 12.401 E 016 21.792
Aufgabe hierzu:
Ordne eines der unteren 3 Bilder mit den Beschreibungen diesem WayPoint zu.

3.)
WayPoint3
BellariaPassage (Bereich Abgang)
N 48 12.391 E 016 21.604
Aufgabe hierzu:
Ordne eines der unteren 3 Bilder mit den Beschreibungen diesem WayPoint zu.

Es folgen nun die Steckbriefe der 3 Bilder, die den jeweiligen WayPoints zuzuordnen sind. Zur Erleichterung gibt es unten in der Galerie die Bilder nochmals in anderen Auflösungen:

Steckbrief Bild1
Die Brüstung aus St. Margarethener Kalksandstein (16 Millionen Jahre, Miozän, Badenium) zeigt bis zu 8 cm große Querschnitte von Kalkalgenknollen (Rhodolithe), ferner Muschel- und Seeigelsplitter. Fein zerriebene Kalkalgenskelette bilden die Grundmasse des Sandsteins. Rhodolithe nennt man die kugeligen Knollen der Rotalgen aus deren zerkleinerten Kalkskeletten der wesentliche Teil dieses Gesteines besteht.

Steckbrief Bild2
Der Sockel ist aus kreidezeitlichen, hellrosa Untersberger Konglomerat, das südlich von Salzburg gebrochen wurde. Die sonst groben Komponenten lassen auf vergleichbare heutige Vorkommen an Gesteinen schließen: weißer Plattenkalk (Oberjura), graue Kalke und Dolomite (Trias), hellrote Splitter von Jurakalk und Bauxit. Dazwischen fallen mehrere cm große runde Querschnitte dickschaliger, ehemals festsitzender, becherförmiger Muscheln (Radiolites) auf. Diese bildeten vor mehr als 80 Millionen Jahren ganze Bänke in der Brandungszone des Kreisemeeres. Es sind demnach Sedimente der Kreidezeit aus seichtem Meerwasser.

Steckbrief Bild3
Hier an diesem Punkt ist der untere Bereich mit dem extrem grobkörnigen Weinsberger Granit aus dem Naarntal (Oberösterreich) in der Böhmischen Masse verkleidet. Dieser ist in der Variszischen Gebirgsbildung vor etwa 350 Millionen Jahren aufgedrungen. Die Feldspatkristalle werden bis 13 cm groß. Zwischen den Kristallen zeichnen sich grauer Quarz und schwarzer Glimmer (Biotit). Insgesamt muten diese diese wie knollenartige Gebilde an.

4.)
Eine Aufgabe auch für die jüngsten SchatzSucher unter euch:
Warum sind die meisten Fossilien Meerestiere?
Kannst du hierauf eine Antwort geben?

5.)
Von Versteinerungen spricht man, wenn sich um einen Körper eine steinerne Umhüllung bildet. Wenn die organischen Bestandteile von Schale oder Knochen völlig aufgelöst werden und der entstehende Hohlraum im Gestein von anorganischer Materie aufgefüllt wird, entsteht ein Abdruck vom Äußeren des Fossils.
Frage hierzu:
Wann kann sich aber auch im Gegensatz dazu ein Abdruck nur vom Inneren des Tieres bilden und wie ist der Fachbegriff dafür?

6.)
Macht von euch oder eurem Maskottchen ein NachweisBild mit dem Reiter Erzherzog Carl als Hintergrund. Ausnahme davon ist die im oberen Update genannte Bedingung für Besucher mit wenig Zeit. NachweisBilder können lt. den aktuellen Guidelines gefordert werden.
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Meine Lösunen:
WayPoint 1 = FossilBild ...
WayPoint 2 = FossilBild ...
WayPoint 3 = FossilBild ...
Aufgabe 4 = ...
Aufgabe 5 = ...
Aufgabe 6 = NachweisBild beim Erzherzog Carl
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Eure Antworten
aus den Aufgaben schickt uns bitte per Mail und danach dürft Ihr den EarthCache sofort loggen. In den EarthCache-Guidelines ist bewusst nicht vorgesehen, dass auf eine Logfreigabe seitens des Owners gewartet werden muss. Wir werden die uns zugesandten Antworten und Lösungen auf ihre Richtigkeit prüfen. Sollte es gravierende Abweichungen zu denen geben, die wir erwarten dürfen, werden wir uns melden.

Anmerkung:
Können die Aufgaben nicht erfüllt werden, ist auch ein Found it gemäß der z.Zt. gültigen Guidelines zu unterlassen. Found it- Logs, die - auch auf Nachfrage hin - ohne Antworten zu den Aufgaben kommen, werden demnach natürlich kommentarlos gelöscht.

Viel Vergnügen bei diesem EarthCache für die ganze Familie und wir würden uns natürlich über eine Weiterempfehlung an Freunde und Bekannte sehr freuen.
Team N51E06


Quellen und Nachweise:
Wikipedia, Planet Wissen, Geo-Wissen, Steine und Minerale, Spektrum.de, Steinkern.de, eigene Erkundungen vor Ort und einen lieben Dank dem Stadtführer Wien, dem wir freundlicherweise einige passende Infos zu dieser Thematik entnehmen konnten.


English-Version:
"Unfortunately we needed to refrain from adding an English version as it would have made the listing too long, complex and confusing. In case you do need an English translation kindly do not hesitate to contact us and we will look for a solution. Or you may want to try an online translation service.

Thank you very much for your kind understanding."
Bernd of team n51e06

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