Alte Landstraße
Vermutlich kennt so gut wie jeder Einheimische die Abkürzung zwischen der Autobahnabfahrt Stapelfeld und Meilsdorf,
ist es doch eine Fluchtlücke, wenn mal wieder die Autobahn Richtung Lübeck verstopft ist und man nur noch genervt nach Hause will ;-)
Doch wieso gibt es immer noch dieses uralte Knüppelacker aus Kopfsteinen?
Es handelt sich tatsächlich um ein Kulturdenkmal und hier findet Ihr eine Erklärung dafür:
"Die alte Landstraße, die über Wandsbek, Rahlstedt, Braak, Meilsdorf, Siek und Lütjensee weiter durch den Kreis Herzogtum Lauenburg nach Lübeck führt, war ein alter Verkehrsweg zwischen den Hansestädten Hamburg und Lübeck. Zwischen Meilsdorf und Braak gibt es noch ein Stück der alten Kopfsteinpflasterstraße. Unseren modernen Verkehrsmitteln verlangt das holperige Pflaster einiges ab. So manche Radkappe ist hier schon los gerüttelt und in den Straßengraben geschleudert worden.
Doch um 1810, als die Straße befestigt wurde, war Kopfsteinplaster ein seltener Luxus. Damals waren die meisten Landstraßen in Deutschland Sandpisten mit vielen Schlaglöchern. Bei nasser Witterung gruben sich die Räder der Fuhrwerke in den weichen Boden ein und verwandelten ihn in tiefen Morast. Das Reisen mit Fuhrwerken oder Postkutschen war beschwerlich und langsam. Die Durchschnittsgeschwindigkeit einer Kutsche lag gegen Ende des 18. Jahrhunderts bei 3,4 Stundenkilometern.
Wie modern es damals in Siek zuging, zeigt ein Blick nach Berlin: Von den Straßen, die um 1800 nach Berlin führten, waren nur die aus Potsdam und Charlottenburg kommenden zu Chausseen ausgebaut. Alle anderen waren unbefestigte Sandwege.
Lange Zeit vernachlässigten die Landesherren den Straßenbau in den ländlichen Gebieten. Die schlechten Wege, von denen viele Reiseberichte zeugen, waren für manchen Anwohner ein Segen. Achsbrüche und festgefahrene Wagen boten den Dörflern an der Landstraße gute Verdienstmöglichkeiten. Wagenmacher reparierten zu Bruch gegangenes Material, Bauern spannten ihre Zugtiere vor die festgefahrenen Fuhrwerke und Wirtsleute verkauften Speisen und Getränke an Reisende.
Um 1810 waren französische Truppen im Kirchspiel Siek einquartiert. Vermutlich wurde die Landstraße in dieser Zeit gepflastert. Denn die napoleonischen Truppen brauchten befestigte Heerstraßen, um schnell voran zukommen."
Quelle: https://www.kultur-stormarn.de/stormarn-smart-entdecken/siek/view/3
Parken könnt Ihr direkt nebenan, es ist ein echter Drive-In.
Achtet bitte auf Muggel (auch auf dem benachbarten Salat-Feld 🥗) und auf Fahrradfahrer 😎