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Phänomen am Bodensee ➢ "Weiße Steine" EarthCache

Hidden : 7/8/2022
Difficulty:
2.5 out of 5
Terrain:
2 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:


Prolog:
Wir haben bereits mehr als 60 EarthCaches gelistetet und bei einigen davon kamen Rückmeldungen, die darin gestellten Fragen und Aufgaben wären teils zu speziell und für Nicht-Geologen kaum in angedachter Weise zu beantworten. Mit diesem EarthCache kommen wir nun einer Bitte nach und stellen ein Listing für jedermann vor, quasi eine kleine:
Geologie für Einsteiger und Anfänger, die spielerisch vermittelt wird, eure tatkräftige Mitarbeit erfordert und einen Lerneffekt erzielen soll.

Phänomen am Bodensee ➢ "Weiße Steine"

Es kommt immer wieder vor, dass die Steine am Bodenseeufer richtig strahlend weiß leuchten. In frühen Zeiten eines Jahres und bei niedrigem Wasserstand kann man das zum Beispiel recht gut am Strand von Nonnenhorn oder bei Wasserburg in der Nähe von Lindau beobachten. Das intensive Weiß kam in diesem Fall von einem Überzug, der aus Schalen abgestorbener Kieselalgen sowie aus mineralischen Bestandteilen besteht, zu denen vor allem Kalk gehört. Durch eine entsprechende Lichtbrechung kommt dann die schneeweiße Farbe zustande.


Wie kann das?
Es handelt sich dabei um ein natürliches Phänomen, das in der Forschung „biogene Entkalkung” oder „biogene Calcitfällung” genannt wird. Diese Naturerscheinung kommt regelmäßig bei intensivem Wachstum von Planktonalgen und untergetauchten Wasserpflanzen vor, was oft im Frühjahr und Frühsommer der Fall ist. Wenn die Pflanzen stark wachsen, betreiben sie aber auch intensiv Photosynthese – und benötigen dann viel Kohlendioxid. Als Folge des CO²-Entzugs aus dem Wasser entsteht im Zuge chemischer Prozesse am Ende Calciumcarbonat, also Kalk. Dieser Kalk kristallisiert aus und setzt sich zum Beispiel auf Wasserpflanzen und Steinen fest. Das kann dazu führen, dass sich weiche Wasserpflanzen durch den Kalküberzug richtig hart anfühlen – oder bei zurückgehendem Wasserstand am Ufer abgetrocknete Steine wie gekalkt aussehen.

Und woran erkennt man das?
Die Steine zeigen zumeist deutlich abgegrenzte, hell weiß leuchtende Flächen. Die Steine im Übergangsbereich sind hingegen häufig von einer dicken, schmierigen und bräunlichen Schicht belegt. Im tieferen Wasser sind die bräunlichen Überzüge fadenbüschelartig und länger. Mit zurückgehendem Wasser „verbacken“ die bräunlichen Kieselalgenbüschel mit organischem Material und Sandpartikeln, wobei eine schmierige Schicht entsteht. Wenn dann das Ganze trocken fällt, dann findet man auf den Steinen ganz viele kleine Nadeln aus Silikat (Kieselsäure-Salz) und dazwischen auch kleine Kalkablagerungen.

Nachfolgende 2 Makro-Grafiken sollen den Prozess und die Bedingungen verdeutlichen:
Legt man einen solchen Stein unter das Mikroskop, sieht man vor allem bräunlich Kieselalgen und auch fädige Algen, die eher grünlich wirken. Bei viel Sonnenschein betreiben diese Algen intensiv Fotosynthese. Wird dem Wasser durch die Fotosynthese Kohlendioxid entzogen, fällt Kalk aus und lagert sich als weiße Schicht auf den Steinen ab. In anderen Jahren sei schon beobachtet worden, dass der weiße Überzug ganz überwiegend aus den Schalen der ausgetrockneten Kieselalgen besteht. Durch eine entsprechende Lichtbrechung wirken die vielen kleinen Silikatnadeln dann weiß. Welche Bedingungen müssen dafür herrschen?
Es müssen viele Algen vorhanden sein und es muss dementsprechend viel Fotosynthese stattfinden, das geschieht überwiegend bei sonnenscheinreichen Wetterbedingungen – wie eben an vielen Tagen und Wochen des Jahres am Bodensee. Darüber hinaus müssen die Steine durch einen sinkenden Pegel trocken fallen, wird immer wieder von den Experten betont.

Fazit:
Der weiße Überzug ist also eine Kombination aus vielen kleinen Silikatnadeln, die nichts anderes sind, als Kieselalgenschalen mit mineralischen Bestandteilen. Durch entsprechende Lichtbrechung sieht das Ganze schneeweiss aus. Viele Faktoren müssen zusammenkommen, damit dieses Phänomen entsteht: der niedrige Wasserstand im Frühjahr, das Wachstum der Algen und auch das schöne Wetter, das die Pflanzen zum Wachstum anregt.

Um diesen EarthCache zu loggen,
geht zu den vorgeschlagenen Koordinaten (Nonnenhorn / Malerwinkel) und findet entlang des erweiterten Bereiches am Strand die weissen Steine. Es ist je nach Wasserstand auch gut möglich, dass ihr den einen oder anderen Kilometer zu einer passenden Stelle wandern müsst. Freigestellt ist euch auch, den EarthCache auch an einem anderen Punkt rundum des Bodensees zu absolvieren, allerdings sollte dieser dann auch im Log genannt werden. Befasst euch dann mit den nachstehenden 4 Aufgaben (3 allgemeine Fragen und 1 NachweisBild). Ihr benötigt hierzu lediglich Auffassungsgabe und Erkenntnisse, die Ihr dort erfahren müsst.

Aufgaben/Fragen:

1.)
Gehe ans Ufer und nehme eine kleinere Auswahl der weissen Steine in die Hand und reibe sie mit Handfläche oder den Fingern. Wenn du noch eine Lupe zur Hand hast, könntest du auch noch was erkennen.
Wie fühlt sich die Oberfläche im Vergleich zu den Steinen an, die sich noch unter dem Wasserspiegel befinden und was meinst du, auf der Oberfläche erkannt zu haben.

2.)
Wenn du die vorigen Absätze aufmerksam gelesen hast, kannst du sicherlich auch mit eigenen Worten erklären, wann das Weiß wieder von den Steinen verschwindet und was dafür ursächlich ist.

3.)
Welche Bedingungen bei entsprechender Lichtbrechung müssen vorliegen, damit die vielen kleinen Silikatnadeln weiss wirken?

4.)
Macht ein NachweisBild von euch oder eurem Maskottchen mit einem der weissen Steine in der Hand und den Bodensee als Hintergrund. NachweisBilder können lt. den aktuellen Guidelines gefordert werden.


Eure Antworten
aus den Aufgaben schickt uns bitte per Mail und danach dürft Ihr den EarthCache sofort loggen. In den EarthCache-Guidelines ist bewusst nicht vorgesehen, dass auf eine Logfreigabe seitens des Owners gewartet werden muss. Wir werden die uns zugesandten Antworten und Lösungen auf ihre Richtigkeit prüfen. Sollte es gravierende Abweichungen zu denen geben, die wir erwarten dürfen, werden wir uns melden.

Anmerkung:
Können die Aufgaben nicht erfüllt werden, ist auch ein Found it gemäß der z.Zt. gültigen Guidelines zu unterlassen. Found it- Logs, die - auch auf Nachfrage hin - ohne Antworten zu den Aufgaben kommen, werden demnach natürlich kommentarlos gelöscht.

Viel Vergnügen bei diesem EarthCache für die ganze Familie und wir würden uns natürlich über eine Weiterempfehlung an Freunde und Bekannte sehr freuen.
Team N51E06

 

Quellen und Nachweise:
Wikipedia, Planet Wissen, Geo-Wissen, Steine und Minerale, Seespielgel.de, Lindau Bund-Naturschutz, Artikel Südkurier, eigene Erkundungen vor Ort.


Epilog:
Da es uns vor Ort aus zeitlichen Gründen während einer kleineren Exkursion leider nicht möglich war, rundum des ganzen Bodensees weitere geeignete Stellen dieses Phänomens der weissen Steine festzulegen, könnt ihr euch gerne (nur wenn ihr möchtet) daran beteiligen und uns Koordinaten nennen, an denen ihr noch weiter fündig geworden seid.
Wir werden diese dann nach und nach als RefPoints ins Listing setzen und geben somit der CacherGemeinde auch die Möglichkeit, nicht unbedingt an den Listingkoordinaten (Nonnenhorn) suchen zu müssen. Es können dann selbstverständlich auch an den RefPoints die Aufgaben und Fragen angegangen werden. Das Ziel soll auch sein, die Absolvierung dieses EarthCache dann tatsächlich für jedermann zu ermöglichen.
Solltet ihr diesen Service nutzen wollen, bitte angeben, an welchem RefPoint ihr gewesen seid. Und daher geziemt es sich dann auch, das NachweisBild von der entsprechenden Location dem Log anzuhängen.

Bernd vom Team N51E06 🐸


English-Version:
"Unfortunately we needed to refrain from adding an English version as it would have made the listing too long, complex and confusing. In case you do need an English translation kindly do not hesitate to contact us and we will look for a solution. Or you may want to try an online translation service.

Thank you very much for your kind understanding."
Bernd of team n51e06

Additional Hints (No hints available.)