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Spessartit am Julienstein EarthCache

Hidden : 7/9/2022
Difficulty:
4.5 out of 5
Terrain:
4 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:


Für diesen Earthcache benötigst du einen Hammer, eine Schutzbrille, etwas zum Messen und eine Lupe mit Beleuchtung (oder extra eine Lampe oder viel Sonnenlicht)!

Mit diesem Earthcache möchten wir euch ein Gestein vorstellen, welches recht selten anzutreffen ist: Spessartit. Es ist ein Ganggestein und versteckt sich normalerweise unter der Erdoberfläche. Am Gipfel des Juliensteines haben wir die seltene Gelegenheit, es genauer zu betrachten und zu untersuchen.

Klippen1


Name und Vorkommen

Der Name Spessartit geht auf den Spessart zurück, wo 330 bis 320 Millionen Jahre alte Spessartit-Gänge verbreitet sind. Auch im Odenwald und im Erzgebirge findet man Spessartit. Und natürlich in der geologisch überaus abwechslungsreichen Oberlausitz.

Nördlich von Strahwalde wurde ein insgesamt über 600 Meter langer Spessartitgang aufgeschlossen und abgebaut. Das Gestein wurde als Schotter verwendet.


Einordnung

Das Gestein Spessartit gehört zur Gruppe der Lamprophyre. Lamprophyre sind dunkle magmatische Gesteine. Sie treten in Form von Gängen oder Intrusionen auf. Zur Entstehung von Lamprophyren gibt es verschiedene Hypothesen. Chemisch gesehen gehören sie zu den Alkaligesteinen. Es werden acht Arten von Lamprophyren unterschieden. Eine davon ist Spessartit.


Abgrenzung zu Spessartin

Damit nichts durcheinander kommt. Spessartit ist ein Gestein. Es setzt sich also aus verschiedenen Mineralen zusammen. Spessartin ist ein Mineral aus der Granat-Gruppe, welches auch im Spessart gefunden und mit einem entsprechenden Namen versehen wurde. Es hat mit unserem Spessartit – außer dem ähnlichen Namen - nichts zu tun.


Granodiorit – das vorherrschende Gestein

Das weite Umfeld des Juliensteins ist durch Granodiorit geprägt. Dieses Gestein besteht wie auch Granit aus Feldspat, Quarz und Glimmer. Es gibt zwei Sorten von Feldspat: Plagioklas und Alkalifeldspat. Der Unterschied zwischen Granodiorit und Granit besteht lediglich darin, dass beim Granodiorit der Anteil von Plagioklas gegenüber Alkalifeldspat überwiegt. Beim Granit ist es umgekehrt.

Granodiorit
Granodiorit. Farben und Kristallgrößen können variieren.


Spessartit am Julienstein

Zwischen Löbau und Ebersbach treten im vorherrschenden Granodiorit Spessartit-Gänge auf. Es handelt sich um ganze Schwärme von Gängen. Die Mächtigkeit eines Ganges variiert zwischen 1 m und 50 m. Der Spessartit am Julienstein ist etwa 230 Millionen Jahre alt. Er hat sich in das viel ältere Granodiorit (541-485 Millionen Jahre) hineingedrängelt.
Wenn du Gestein am Julienstein findest, dann handelt es sich also entweder um Granodiorit oder um Spessartit.

Im Gipfelbereich des Juliensteins sind nach dem Abbau in früheren Jahren noch ein paar Gipfelklippen aus Spessartit übrig geblieben. Die Klippen sind nicht sehr hoch, maximal etwa zweieinhalb Meter. Der Spessartit zeigt eine weitständige Klüftung. Klüfte sind Risse im Gestein, die zum Beispiel durch das Wirken tektonischer Kräfte oder durch Abkühlung entstehen können.


Zusammensetzung und Aussehen von Spessartit

Wenn du dir eine frische Bruchfläche von Spessartit anschaust, so wirst du eine dunkle Grundmasse mit hellen Einsprenglingen entdecken. Ein solches Gefüge wird als ophitisches Gefüge bezeichnet. Das bedeutet, dass kleine, tafelige bis leistenförmige Plagioklaskristalle ohne eine erkennbare Orientierung eingelagert sind.

Die hellen Einsprenglinge sind also Plagioklas. Das ist der Kalk-Natron-Feldspat, der auch im Granodiorit vorkommt. Gemäß [4] besteht „unser“ Spessartit aus 51,5% Plagioklas, also mehr als die Hälfte des Gesteins ist Plagioklas!

Schauen wir auf die dunkle Seite.
Da haben wir zunächst 20,7% Klinopyroxen, also reichlich ein Fünftel im Gestein. Klinopyroxen ist nicht nur dunkel, sondern auch gut spaltbar. Die (kleinen) Spaltflächen weisen einen Glasglanz auf, der zum Teil auch perlmuttartig schimmert. [9] Übrigens glänzen und reflektieren alle gut spaltbaren Minerale, so auch Feldspäte.

Biotit (Dunkelglimmer) und Chlorit gehen auch als dunkel durch. Sie beanspruchen 18,5 Volumenprozent im Spessartit. Hornblende (ebenfalls dunkel) ist mit 2,5% dabei.

2,8% Quarz ,1% Calcit und Epidot sowie 3% Erze und akzessorische (nicht wichtige) Minerale machen die einhundert Prozent voll. Bei unseren Betrachtungsmöglichkeiten fallen sie eher nicht ins Gewicht.


Klippen2 Die Situation vor Ort

Die Gipfelklippen befinden sich in bewaldetem Gebiet.

Die schlechte Nachricht zuerst: Im Umfeld entwickelt sich der Wald zum Dschungel. Wirklich undurchdringlich. Wir haben es getestet.

Die gute Nachricht ist: Es gibt eine wasserwirtschaftliche Anlage in der Nähe. Dorthin fahren Wartungsfahrzeuge. Die Straße ist zwar schlecht, aber es ist eine Straße. Bis zu der wasserwirtschaftlichen Anlage ist man auch mit dem Fahrrad oder zu Fuß gut unterwegs.

Von der wasserwirtschaftlichen Anlage zu den Klippen sind es ca. 260 Meter Luftlinie. Folge dem Weg auf der Rückseite der Anlage. Irgendwann ist auch das kein Weg mehr, und du musst in den Wald ausweichen.

Die hohe T-Wertung bezieht sich auf die schwere Zugänglichkeit, es muss nirgendwo geklettert werden! In einer vegetationsarmen und schneefreien Jahreszeit könnte es etwas besser sein.


Aufgaben/Fragen

1. Begutachte die Klippen in ihrer Gesamterscheinung.
Sind sie abgerundet oder haben sie eher Kanten und Ecken? Oder trifft beides zu?
Kannst du Risse oder Spalten entdecken?
Sind die Klippen eher fest oder bröckeln sie?

2. Suche dir ein Stück des herumliegenden Gesteins (NICHT DIE KLIPPEN SELBST). Schlage es mit deinem Hammer (Schutzbrille!) auf, so dass du eine frische Bruchfläche erhältst.
Ist das Gestein fest oder weich oder bröckelig? Beschreibe die Form der Bruchoberfläche. Ist sie eben, wellig, buckelig, scharfkantig usw.?

3. Welche Farben (nicht bloß hell und dunkel!) kannst du an der Bruchfläche feststellen?
Überwiegt eine Farbe vom rein optischen Gefühl her? Wenn ja, welche?
Wie unterscheidet sich die Oberfläche, die der Umwelt ausgesetzt war, farblich von der frischen Bruchfläche?

4. Nimm deine Lupe zu Hilfe. Drehe die Bruchfläche ein bisschen im Licht hin und her. Kannst du spiegelnde/reflektierende Miniflächen entdecken? Wenn ja, wo? (in den hellen Bereichen, in den dunklen oder in beiden)

5. Betrachte jetzt die hellen Plagioklaseinsprenglinge. Die Lupe ist auch hier hilfreich.
Welche Form haben die Einsprenglinge?
Welche maximale Länge/Größe kannst du feststellen?
Sind sie gleichmäßig über die Fläche verteilt oder gibt es Häufungen?

6. Gehe zu Wegpunkt 2. Auch hier findest du Gestein. Betrachte und untersuche es. Der Hammer kann im Gepäck bleiben.
Welche Unterschiede zu den Spessartit-Klippen gibt es bezüglich der Form?
Berühre die Oberfläche. Betrachte die sichtbaren Kristalle. Kannst du hier Unterschiede zum Spessartit feststellen?
Oder handelt es sich deiner Meinung nach ebenfalls um Spessartit?
Falls NEIN, welches Gestein ist es aus deiner Sicht?

7. Poste in deinem Log ein Foto mit dir/deinem Maskottchen an den Spessartit-Klippen.



Sende uns die Antworten bitte per Email oder über das NachrichtenCenter zu. Stichpunkte genügen. Anschließend kannst du sofort loggen. Wir melden uns, falls etwas nicht stimmen sollte.


Wir wünschen dir viel Spaß mit diesem Earthcache!


Literatur:

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Spessartit
[2] http://www.spessartit.de/j_spes.htm
[3] Berichte der Naturforschenden Gesellschaft der Oberlausitz 19: 21–46 (Görlitz 2011)
Von Wolfgang Kramer und Gerhard Andrehs
[4] Andreas Gerth, Reise in die Erdgeschichte, Teil 1, Oberlausitzer Verlag
[5] https://de.wikipedia.org/wiki/Lamprophyr
[6] https://de.wikipedia.org/wiki/Klunst
[7] https://www.spektrum.de/lexikon/geowissenschaften/ophitisch/11597
[8 ] https://www.kristallin.de/gesteine/minerale_6.htm
[9] https://www.spektrum.de/lexikon/geowissenschaften/pyroxene/12949


Fotos: Alle Fotos wurden von den Ownern aufgenommen.





Additional Hints (No hints available.)